Pz.Kpfw.IV Ausf. G Last/Ausf. H Early. NIBELUNGENWERK PROD. MAY-JUNE 1943.
Übersicht
Hersteller: MiniArt Models
Bausatztitel: Pz.Kpfw.IV Ausf. G Last/Ausf. H Early. NIBELUNGENWERK PROD. MAY-JUNE 1943. 2 IN 1 INTERIOR KIT
Artikelnummer: 35333
Maßstab: 1:35
Material: Polystyrol-Spritzguss, Photoätzteile, Wasserschiebebilder
Teile gesamt: 1790 (davon 120 PE Teile)
Preis: UVP € 69,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 35333
Download: –
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- rundum farbig bedruckte Stülpdeckelschachtel
- 70 mittelgraue Spritzgussrahmen mit 1.790 Teilen
- 1 Spritzgussast aus klarem Polystyrol mit 17 Teilen
- 2 Fotoätzbögen mit 120 Teilen
- 1 Decalbogen
- 44-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorwort
Der Panzerkampfwagen IV (7,5 cm) Sd.Kfz 161 Ausführung G/H dürfte jedem interessierten Modellbauer von Fahrzeugen der deutschen Wehrmacht ein Begriff sein, stellte dieses Fahrzeug während des gesamten Krieges doch das Arbeitspferd der deutschen Panzertruppe dar.
Miniart stellt uns mit diesem Bausatz ein sehr spezifisches Fahrzeug aus dem Zeitraum Mai bis Juni 1943 aus dem niederösterreischischen Nibelungenwerk zur Verfügung.
Miniart hat 2019 den ersten Panzer IV Bausatz auf den Markt gebracht, eine Ausf. J, ebenfalls mit Innenleben und baut die Reihe nun konsequent nach „unten“ aus.
War man doch früher als Modellbauer froh einen Panzer IV mit langer und kurzer Kanone bauen zu können, so wird dies nun von verschiedenen Herstellern auf die Spitze getrieben und nicht nur die unterschiedlichen Ausführungen (F1, F2,G,H,J) in verschiedene Fertigungszeiten (Früh, Mittel, Spät) unterteilt, sondern von Miniart auch noch auf die drei wichtigsten produzierenden Firmen (Vomag, Krupp Gruson, Niebelungenwerke) aufgeteilt.
Damit ist es jetzt wirklich möglich nahezu jedes gebaute Fahrzeug darzustellen als Spritzgussmodell darzustellen.
Vorbild
Kurze Zusammenfassung: Der Panzer IV war von 1938 bis zum Kriegsende der meistgebaute Panzer der Wehrmacht. Zuerst als „Begleitwagen“ geplant, mit kurzer 7,5 cm L24 (Stummel) Kanone gebaut und dafür vorgesehen der Infanterie direkte Feuerunterstützung zu gewähren äderte sich dieses Aufgabenspektrum sehr schnell. Der eigentlich für den Kampf Panzer gegen Panzer gebaute Panzer III stieß dann sehr schnell an seine konstruktiven Grenzen und konnte nicht über das Kaliber 5cm L60 bewaffnet werden, womit spätestens ab Mitte 1942 in Russland das Ende gegen die Massen an T-34 und KV1 und KV2 erreicht war.
Ab Anfang 1942 fing man an in den Panzer IV die längere 7,5 cm L43 Kanone (ehemals als Ausf. F2 genannt, jetzt Ausf. G früh) einzubauen, mit der es wieder möglich war diesen Fahrzeugen auf normale Kampfentfernung Paroli zu bieten. Auch die Panzerung wurde schrittweise verstärkt, von ursprünglich 30 mm bis auf 80mm.
Unser Fahrzeug stellt nun einen Panzer IV in der Übergangszeit von der Ausführung G (letzte) und Ausf. H (frühe) dar. Beide Ausführungen hatten als markante Punkte die 7,5 cm KwK 40 L/48 (ab April 1943 serienmäßig), die Turm und Seitenschürzen, die aufgeschraubte Zusatzpanzerung am Bug und an der Fahrerfront und die vorgeschalteten Luftfilter auf der rechten Fahrzeugseite.
Die möglichen Lackiervorschläge schlagen Fahrzeuge fünf Fahrzeuge im Italieneinsatz, 2 x LSSAH, 2x 16. Pz.Div. und einmal 26.Pz Div. vor und eine Ausf. G des 3. PzReg. Der 2. Pz Division bei Kursk, alles im Sommer/Herbst 1943. hier gilt es dann wirklich nochmals nach Originalbildern zu suchen.
Literaturhinweise:
Die Geschichte des Panzerkampfwagen IV (7,5 cm) Sd.Kfz 161 umfasst ganze Bibliotheken und der Autor empfiehlt jedem Interessierten sich am Anfang erst einmal im Netz um zusehen, Wikipedia hat hier doch eine sehr gute Zusammenfassung dieses Themas.
Weiterhin ist das Standardwerk „Der Panzer IV und seine Abarten“ von Walter J. Spielberger, Hilary L. Doyle und Tom Jentz, Motorbuchverlag, in der 2019 überarbeiteten Auflage absolut zu empfehlen, hier findet sich auch jede einzelne Schraube und man kann auch die einzelnen Änderungen an den Fahrzeugen während des Produktionsprozesses nachvollziehen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerkampfwagen_IV
Modell-Details
Quelle: MiniArt
Bausatz
Der Autor wiederholt sich hier gerne: Perfekt, genial, einfach Klasse was die Marke MiniArt seit Jahren Ihren Kunden in Punkto Qualität und Originalität präsentiert, und das zu vergleichbar günstigen Preisen, verglichen mit so manchem Hersteller aus Fernost.
Das verwendete Material ist meines Erachtens auch elastisch genug, damit man beim heraustrennen der Teile einen gewissen Spielraum hat und es nicht sofort zum Bruch der zum Teil sehr filigranen Bauteile kommt. Auswerfermarken sind so gut wie nicht zu finden und wenn, dann in nicht sichtbaren Bereichen. Es sind wieder 70 (siebzig!) Gießrahmen, die es in den prall gefüllten Stülpkarton geschafft haben, die meisten hiervon allerdings für die beweglichen Ketten, insgesamt 700 Einzelteile. Gottseidank ist es Plastik und nicht Stahl, sonst gäbe es beim Verbinden mächtige Oberarme ;-))
MiniArt hat hier gewohnt alle Teile durchweg gestochen scharf gegossen und kleinste Details sauber wieder gegeben. Der Herstelleraufdruck „Continental“ auf den Gummibandagen dient hier mal wieder als Beispiel. Der Zusammenbau beginnt mit der Bodenplatte des Fahrzeuges und dem Getriebe. Danach folgt der Motorraum mit dem hervorragenden Modell des Maybach HL 120 mit 300 PS, welcher alle Panzer IV und deren Abarten angetrieben hat. Dieser Motor wird von Miniart auch als ausgekoppelter Einzelbausatz (Miniart 35331) mit Mechanikern angeboten, dies ist aber Bestandteil eines weiteren Berichts. Die Bemalungshinweise sind bei den Baustufen angegeben, aber auch hier wieder die Empfehlung auf der Seite des Herstellers sich das schon gebaute Model als Vorlage anzusehen und natürlich auch verfügbare Literatur und Fotos zu nutzen.
Da die Oberwanne aus den einzelnen Seitenblechen besteht, die für die verschieden Ausführungen jeweils Produktionsunterschiede aufweisen ist hier wieder eine besondere Sorgfalt an den Tag zu legen, damit am Schluss alles sauber miteinander verbunden werden kann. Nachdem der Innenraum gebaut ist und die Panzerwanne komplettiert wurde, geht es an den Turm und die Kanone. Auch hier wurde kein Details vergessen. Nach der Fertigstellung des Innenraumes kommen die Anbauteile, Werkzeuge und auch das Fahrwerk an die Reihe. Die Ketten sind als bewegliche Einzelgliederkette ausgeführt und müssen mit Hilfe einer kleinen Montagehilfe mit jeweils zwei sehr filigranen Bolzen verbunden werden. Hier bitte besondere Vorsicht walten lassen und eventuell mit einer sehr kleinen Menge an Kleber arbeiten, um die Bolzen dauerhaft zu sichern. Bei dieser Art und Weise muss man beim Weathering sehr achtsam sein und sollte Produkte auf Wasserbasis nehmen, z.B. Life-Color. Das Abschleppkabel darf wieder einmal selbst besorgt werden, dies sollte aber kein Problem darstellen.
Sicherlich sollte man die Bauanleitung sehr genau vor dem ersten Cutterschnitt durchgehen und sich auch genau überlegen welche Teile wann zu lackieren sind und wie man welche Baugruppen vorbereitet, eventuell einen eigenen Bereich für die vielen Spritzige vorbereiten, damit man die Übersicht darüber behält. Vor allem die Wannenteile sollten mit sehr großer Sorgfalt platziert werden und auf die genaue Ausrichtung geachtet werden, sonst könnte es am Schluss zu unschönen Spalten kommen.
Ätzteile
Die beiden PE-Sätze umfassen 120 Teile, die meisten davon im Innenbereich, als Ergänzung zu den Werkzeughalterungen und natürlich die kompletten Schürzen der Wanne.
Bauanleitung, Farbprofile und Decals
Die hochwertige Bauanleitung ist im DIN A4 Format und umfasst insgesamt 40 sehr sauber gedruckte Seiten, wovon die ersten und letzten sechs Seiten aus hochwertigem Glanzpapier bestehen. Es sind insgesamt 148 Bauabschnitte. Die sechs Farbprofile befinden sich am Anfang (2) und am Ende (4) der Anleitung und es werden insgesamt sechs Hersteller angegeben (Vallejo, Tamiya, AK-Real Colors, Mission Models, AMMO und Mr. Color).
Der sauber gedruckte Decalbogen weißt keine sichtbaren Ränder auf und entspricht der gewohnten Qualität des Herstellers.
(Bauanleitung in Auszügen)
Bauanleitung in Auszügen
Gebautes Modell
Quelle: MiniArt
Fazit
Wieder einmal ein absoluter Spitzenbausatz, bei dem man sehr viel für sein Geld bekommt. Aufgrund der Vielzahl der Teile ist er allerdings nur erfahrenen Modellbauern zu empfehlen die auch die nötige Zeit und Geduld mitbringen diesen absolut tollen Bausatz zu vollenden. Wer diesen Bausatz aus der Reihe der Mitbewerber auswählt wird nicht enttäuscht werden. Am besten gleich noch die richtigen Vorbilder aus dem Italienfeldzug suchen und dann ein kleines Diorama vor einem Straßenkaffe in Italien bauen oder den Panzer bei der Instandsetzung unter Olivenbäumen?
Absolute Kaufempfehlung für Fans des Panzer IV.
Marc Riemke
(August 2021)