IDF TANK CREW

Vorwort
Diese überaus rührige und fleißige Modellbauschmiede aus Kiew beschert uns mit diesem Set eine Panzerbesatzung, wie sie bei dem israelischen Militär für moderne Fahrzeuge à la Merkava, Nomar und den Magach´s anzutreffen sind. Drei männliche Figuren und eine Frau mit langen Haaren zum Zopf gebunden, sind auf vier Spritzrahmen, zusammen in Folie verschweißt, in der Schachtel mit „Frontlader“ verpackt. Zugleich fungiert die Rückseite der Verpackung als Bau- und Bemalungsanleitung, die vollständig in Farbe gehalten ist. Unter der Zeichnung der Figuren ist eine Tabelle mit gleich sechs Farbherstellern aufgedruckt, darunter Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, AMMO MIG, und Tamiya. Leider ist eine Bezeichnung der Ausrüstungsgegenstände, oder wie in diesem Fall die private religiöse Ausstattung eines Besatzungsmitglieds, nicht vorhanden. Für letzteren füge ich aus Wikipedia die Erklärung und Bedeutung ein!
Der Bausatz
Dieser Soldat liest im Gebetsbuch und trägt dabei eine sogenannte Tefillin; (Tefillin (hebräisch תפילין təfillin, deutsch ‚Gebet‘ [Singular], תפילה təfilla [Plural: Tefilla]), deutsch Gebetsriemen, manchmal auch Phylakterien genannt, sind ein Paar kleiner schwarzer, mit Lederriemen versehener, lederner Gebetskapseln, die auf Pergament handgeschriebene Schriftrollen mit Texten aus der Tora, den fünf Büchern Moses, enthalten. Tefillin werden von religiösen jüdischen Männern – im Reformjudentum teilweise auch von Frauen – an Werktagen beim Morgengebet (hebräisch Schacharit), getragen. Der Arm-Teil liegt am Oberarm und die Riemen werden um den Arm, die Hand und Finger gewickelt, der Kopf-Teil wird über der Stirn getragen. Das Anlegen der Tefillin dient als Mahnung, JHWHs Gebote zu beachten. Ihre Form, die Art sie zu tragen und der Inhalt der Gebetskapseln sind im Talmud festgelegt.) Quelle: Wikipedia So wie dieses Besatzungsmitglied im Gebet versunken ist, hat jener sicherlich Pause und sitzt entweder auf oder neben einem Panzer!
Am schönsten ist natürlich die Frau! Mit ihren vollen, langen Haaren erlaubt sie durch die Farbgebung der Haare eine gewisse Vielfalt der Gestaltung! In voller Kampfausrüstung sitzend zu sehen ist Sie gerade dabei sich den Helm zurecht zu rücken, um ihn aufzusetzen. Diese Beiden weichen nicht nur in der Farbe des Panzeroveralls ab, hier in diesem Fall ein Beige-Ton, sondern sind durch ihre sitzende und entspannten Haltung für eine Pause abseits des Fahrzeuges geeignet. Durchaus kann man Sie auf dem Panzer selbst auch positionieren.
Die dritte Figur lehnt locker auf dem Kranz der Luke und beobachtet das Geschehen. Mit voller Schutzausrüstung wirkt er wie die letzte Figur des Sets sehr auf seine Aufgabe konzentriert. Das „Sagen“ hat die vierte Figur, besser gesagt der Kommandant. Mit einem Fernglas um den Hals hängend, greift er mit der rechten Hand zum Mikrofon, so als ob er einen Befehl gibt oder eine Meldung über seine Beobachtung absetzten will. Für beide stehenden Besatzungsmitglieder ist auf der Zeichnung ganz schwach die Luken-Öffnung zu erkennen. So gibt der Hersteller die Position am Fahrzeug schon vor. In Olivgrün ist der Panzeroverall eingefärbt. Über die noch erkennbare Schutzweste, die allen Figuren gemein ist, tragen die beiden Letzten darüber noch eine beige Weste, die mit 9 kleineren Taschen besetzt ist. Eine nicht aufgeführte Kopfbedeckung, die an einem flachen Stoffhut erinnert, gönnt MiniArt jeder Figur, ohne näher darauf einzugehen.
Allen Rahmen in diesem Set ist eine leichte Fischhaut eigen. Im Vergleich zu dem Konkurrenten aus der gleichen Stadt, wirken die Details leicht verwaschen. Ich vermute, dass MiniArt hier eine Form mit geringerem Spritzdruck verwendet, was einen dritten Anguss an den großen Figurenteilen inmitten der Fläche erfordert. Das ist im Grunde genommen nicht weiter schlimm, erfordert dennoch etwas „mehr“ an Säuberungsarbeiten! Wohingegen die Gesichter vollends überzeugen können. Genauso, wie die etwas kleinere Frau im Vergleich zu den Männern. Form, Haltung und vor allem die Mimik sind für Figuren im Spritzguss schon sehr gut. Was diese Technik (Spritzguss) nicht zu leisten vermag, sind die Reproduktion der Mikrofone und deren elektrischen Anschlüsse. Scratchbau ist hier angesagt. Ein reiner Figurenmaler wird diese Zeilen mit schmunzeln lesen und mir wenig Talent beim Figurenbemalen attestieren. Recht hat er, hier fehlt es mir an allen Ecken und Kanten!
Mit allergrößter Bewunderung möchte ich hier einmal ein Lobeslied auf die Fraktion der „Künstler“ anstimmen, die über diese wunderbare Gabe verfügen, solchen Figuren ein realistisches Leben zu geben!
Modelldetails
Bildquelle: MiniArt
Alles in allem ein willkommenes Figuren Set, das ich sehr gerne weiter empfehlen will, besonders wenn man den Preis von Glow2B heranzieht!
Diese empfehlenswerte Ergänzung erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
Guido Veik,
September 2021
