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Ein Beitrag von Stefan Fraundorfer
Die Airacobra, die am 6. April 1938 erstmals flog, wies einige interessante Konstruktionsmerkmale auf. So wurde der Motor hinter dem Piloten, im
Schwerpunkt über den Tragflächen eingebaut, was eine größere Wendigkeit versprach, und die schwere Bewaffnung ließ sich problemlos im Bug
unterbringen. Und die P-39 war einer der ersten Jagdeinsitzer, die über ein Dreibein-Radfahrwerk verfügte, was eine einfachere Handhabung bei Start und
Landung bewirken sollte. Außergewöhnlich ist auch, dass der Pilot seitlich durch eine Art „Autotüre“ ein- und ausstieg.
Die Jagdflugzeugentwicklung verlief Anfang
der vierziger Jahre so rasant, dass die P-39
schnell überholt war. Dennoch bewährte sie
sich zu Beginn des Krieges im Pazifik, wo sie
hauptsächlich als Jagdbomber eingesetzt
wurde. Als die US-Verbände auf modernere
Typen umrüsteten, gingen viele Airacobra im
Zuge des Leih- und Pachtgesetztes in die Sowjetunion, wo sie sich bei der Bekämpfung deutscher Panzer verdient machten. 675 P-39D wurden für die Royal
Air Force gebaut und als P-400 Airacobra Mk.I und Mk.1A bezeichnet. Sie waren mit 20-mm-Kanonen von Hispano-Suiza bewaffnet. Nach Pearl Harbor
wurden etwa 200 Stück von der USAAF requiriert und meist für Trainingsaufgaben verwendet, einige kamen auch zum Einsatz im Pazifik. 212 Maschinen
wurden an die Sowjetunion geliefert, teils aus RAF-Beständen und teils aus Neuproduktion.
Eine ganz spezielle Lackierung erhielt eine Maschine der 36. Fighter Squadron der 8. Fighter Group, die im November 1943 auf Neuguinea eingesetzt war. Als
Fan von Flugzeugmodellen mit ausgefallenen „Nose arts“ musste ich die „Air A Cutie“ einfach bauen. Wobei es die Bezeichnung „Nose art“ nicht ganz trifft.
Wegen der Größe der beiden Pin-Ups kann man wohl auch schon von „Rumpf-Art“ sprechen.
Anfang 2016 brachte Eduard den Bausatz der P-400 „Air A Cutie“ (Kit-Nr. 8472) inklusive der notwendigen Decals im Maßstab 1:48 als Weekend-Edition
heraus. Vor allem zur besseren Detaillierung des Cockpits verwendete ich auch noch den bereits farbig lackierten Ätzteilsatz FE749 aus dem gleichen Hause.
Damit habe ich unter anderem noch die Federbeinschere am Bugfahr-
werk und die Kühlerklappen aufgewertet.
Wegen der recht guten Passgenauigkeit verlief der Zusammenbau ohne nennenswerte Probleme. Nur am Rumpf-Tragflächen-Übergang zeigte sich ein kleiner
Spalt, den ich mit Flüssigklebstoff leicht verschließen konnte. Keinesfalls darf man vergessen, Gewicht in der Nase zu geben – sonst hat man am Ende einen
Tailsitter stehen. Ich habe das mit „Three Green“ von Uschi van der Rosten gelöst. Diese Bleipaste kann man in jede freie Ecke drücken.
Nach einer Grundierung mit dem weißen Primer von AK interactive (AK759) erfolgte das Preshading mit schwarzer Farbe und die Lackierung mit Gunze-
Farben (Unterseite H53 neutral gray, Oberseite H52 olive drab). Vor dem Aufbringen der Decals, die sich im Übrigen sehr gut verarbeiten ließen, habe ich mit
Future eine glatte Oberfläche erzeugt, um das gefürchtete „Silvering“ zu verhindern.
Nach einer weiteren Lage Future wurde das Modell mit stark verdünnter
schwarzer Ölfarbe überzogen, die nach drei Stunden Trocknungszeit
mit einem weichen Tuch wieder abgewischt wurde. Dadurch wurden die
Blechstöße und Nieten schön betont.
Mit einem kleinen Schaumstoffstück und Alu-
miniumfarbe habe ich Lackabplatzer und Kratzer
simuliert, was meiner Meinung nach aber etwas
übertrieben wirkt. Die Abgasfahnen und die Ver-
schmutzungen an den Waffenmündungen und am
Fahrwerk wurden mit Pigmenten
dargestellt.
Fazit:
Der Bau der „Air A Cutie“ hat mir sehr viel Spaß
gemacht. Sie soll demnächst der Mittelpunkt einer
kleinen Flugplatzszene werden.
Stefan Fraundorfer
kitchecker