© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
© kitchecker.com 2017
Ein Gastbeitrag von Matthias Becker
Gerade hat die französische Luftwaffe ihre letzten Mirage F1 außer Dienst gestellt, schon bringt
der chinesische Hersteller Kitty Hawk einen modernen Bausatz dieses Jets in 1/48 auf den Markt.
Es handelt sich um die einsitzige Mirage F1CR/CT mit der Artikelnummer KH80111.
Der Bausatz basiert in weiten Teilen auf dem Modell des zuvor erschienenen Doppelsitzers,
verfügt aber über einen komplett neuen vorderen Rumpf, einen verlängerten Rumpfrücken und
diverse Kleinteile, die für die CR bzw. CT notwendig sind. Die vier umfangreichen
Waffenspritzlinge hat man auch diesem Kit beigelegt, wobei die meisten Waffen für diese
Versionen der Mirage F1 überhaupt nicht verwendet werden können. Gedacht hat man auch an
zwei große Unterflügeltanks und den riesigen Rumpftank.
Die 22-seitige Bauanleitung ist zwar recht umfangreich (in Teilen sogar in Farbe), lässt hier und da
aber doch einige Fehldeutungen zu oder erschwert den Bau. So soll man z.B. das Haupt- und
Bugfahrwerk bereits vor dem Zusammenfügen der Rumpfhälften einbauen inkl. der Räder. Für ein
besseres Handling würde ich davon aber abraten. Am besten die Fahrwerksbeine komplett ohne
Räder zusammenbauen, trocken anpassen und erst nach dem Lackieren montieren.
Die Räder sollten ohnehin ganz zum Schluss der Arbeiten angebracht werden. Wobei ich hier auch
schon beim einzig größeren Schwachpunkt des Bausatzes bin: Die beiden Hauptfahrwerksbeine
hat Kitty Hawk zu lang hergestellt. Um die typische Form der Mirage wiederzugeben sollte man sie
mindestens 5 mm kürzen. Eine Arbeit die sich lohnt, da das Modell ansonsten zu gerade steht und
nicht wie es korrekt ist mit dem Heck etwas nach unten geneigt. Der Bau geht recht zügig voran.
Größere Passprobleme gibt es nicht, wenn auch im Bereich des Übergangs vom vorderen zum
hinteren Rumpf und an den Anschlüssen der Triebwerkseinläufe etwas nachgebessert werden
muss.
Den kompletten Bericht findet Ihr in Jet & Prop, Ausgabe 4/2014
Kitty Hawk legt auch diesem Bausatz einige Fotoätzteile bei. Sie dienen der Darstellung der
Instrumententafel, der gelochten Luftbremsen und der Innenverkleidung des Triebwerksauslasses.
Mir standen noch zusätzlich drei Fotoätzteilbögen von Eduard für Interieur und Exterieur zur
Verfügung. Kitty Hawk bietet vier Markierungsmöglichkeiten an: Drei Maschinen der Armeé de L´Air
und eine der spanischen Luftwaffe. Obwohl die Decals recht dünn sind und sich auch den Gravuren
des Modells gut anpassen, sind sie nicht einfach zu verarbeiten, sie sind extrem spröde und brechen
sehr leicht. Alternativen gibt es zum Glück mittlerweile gleich mehrere. So etwa der neue Satz von
Mission Mark für gleich zwölf unterschiedliche Maschinen. Der Bogen gibt zudem sämtliche Warn-
und Hinweisbeschriftungen für eine Maschine her - und das in perfekter Qualität! ich wählte die F1CR
„118-NO“ der EC 2/33 “Savoie“, die 2013 zum „Air Policing“ über dem Baltikum eingesetzt wurde. Im
simulierten Luftkampf erzielte die Maschine fünf „MiG-Abschüsse“, was am rechten vorderen Rumpf
dokumentiert ist.
Links: Das Weathering wurde mit Pastellkreide,
Ölfarben und mittels Airbrush aufgetragen.
Lackiert wurde das Modell mit Gunze und
Alclad Farben.
Fazit: Ein sehr gut gemachter Bausatz mit wenigen Schwächen, die zudem alle mit recht einfachen Mitteln zu beheben sind.
Text, Fotos und Modell:
Matthias Becker
kitchecker