 
 
  © Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
 
 
 
 
 
 
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  Hasegawa / Antares Models 1/48
  Ein Beitrag von Oliver Rössler
  Historie:
  Ende    
  des    
  Jahres    
  1940    
  schrieb    
  das    
  Reichsluftfahrt-
  ministerium  
  (RLM)  
  einen 
  Auftrag  
  für  
  die  
  Entwicklung  
  eines 
  schnellen  
  strahlgetriebenen  
  Aufklärers/Bombers  
  mit  
  einer 
  Reichweite von mindestens 2150 Kilometern aus.
  Lediglich  
  die  
  Arado  
  Flugzeugwerke  
  antworteten  
  auf  
  diese 
  Ausschreibung  
  und  
  boten  
  dem  
  RLM  
  ihren  
  Projektentwurf 
  E.370   
  an.   
  Dabei   
  handelte   
  es   
  sich   
  um   
  einen   
  Schulter-
  decker  
  in  
  Ganzmetallbauweise  
  mit  
  ungepfeilten  
  Tragflä-
  chen  
  und  
  je  
  einem  
  Strahltriebwerk  
  vom  
  Typ  
  Junkers  
  Jumo 
  004 unter jeder Tragfläche.
  Die  
  Arado-Werke   
  veranschlagten   
  eine   
  Höchstgeschwin-
  digkeit  
  von  
  780  
  km/h  
  in  
  einer  
  Operationshöhe  
  von  
  etwa 
  11.000 Metern bei einer Reichweite von knapp 2000 Km. 
 
  
 
  kitchecker
 
 
  Da  
  es  
  Schwierigkeiten  
  beim  
  Erreichen  
  der  
  vom  
  RLM  
  vorgeschriebenen  
  Mindestreichweite  
  gab,  
  begann  
  Arado  
  damit,  
  das  
  Gewicht  
  des  
  Flugzeuges  
  drastisch 
  zu  
  reduzieren.  
  Dies  
  führte  
  so  
  weit,  
  dass  
  die 
  Ar  
  234  
  kein  
  eigenes  
  Fahrwerk  
  mehr  
  besaß,  
  sondern  
  stattdessen  
  einen  
  abwerfbaren  
  Startwagen  
  verwendete.  
  Die 
  Landung erfolgte schließlich auf Kufen.
  Obwohl  
  die  
  Reichweitenanforderungen  
  nicht  
  erfüllt  
  wurden,  
  bestellte  
  das  
  RLM  
  zwei  
  Prototypen  
  der  
  Ar  
  234,  
  wohl  
  auch  
  in  
  Ermangelung  
  von  
  Alternativen.  
  Die 
  Prototypen  
  wurden  
  noch  
  vor  
  Ende  
  1941  
  fertiggestellt  
  und  
  vorgeführt;  
  sie  
  konnten  
  jedoch  
  nicht  
  vorgeflogen  
  werden,  
  da  
  die  
  Jumo-004-Triebwerke  
  noch  
  nicht 
  einsatzbereit  
  waren  
  und  
  auch  
  erst  
  gegen  
  Anfang  
  1943  
  geliefert  
  werden  
  konnten.  
  So  
  fand  
  der  
  Erstflug  
  der  
  Ar  
  234  
  erst  
  am  
  30.  
  Juli  
  1943  
  statt.  
  Da  
  sich  
  die 
  Benutzung  
  des  
  Startwagens  
  in  
  der  
  Erprobung  
  als  
  unpraktikabel  
  erwies,  
  wurde  
  ein  
  normales  
  Fahrwerk  
  mit  
  Bugrad  
  entwickelt.  
  Da  
  auch  
  noch  
  eine  
  Verstärkung 
  der Rumpfstruktur erforderlich war, konnte der Erstflug der verbesserten Maschine erst im März 1944 stattfinden.
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  Die  
  Prototypen  
  V5  
  und  
  V7  
  waren  
  die  
  ersten  
  Maschinen,  
  die  
  gegen  
  den  
  Feind  
  geschickt  
  wurden.  
  Im  
  Juli  
  1944  
  hoben  
  die  
  beiden  
  Maschinen  
  vom  
  Flugplatz 
  Juvincourt  
  bei  
  Reims  
  ab.  
  Die  
  Aufklärungsmaschinen  
  führten  
  unbewaffnete  
  Aufklärungseinsätze  
  über  
  Südengland  
  durch.  
  Sie  
  konnten  
  mit  
  ihrer  
  hohen 
  Geschwindigkeit  
  allen 
  Abfangjägern  
  entkommen. 
  Am  
  27.  
  Juli  
  wurde  
  der  
  Verband  
  nach  
  Chièvres  
  und  
  am  
  5.  
  September  
  nach  
  Rheine  
  verlegt.  
  Dort  
  kamen  
  zwei 
  weitere Ar 234 B zum Verband. Auch von Rheine aus wurden weitere Aufklärungseinsätze gegen Südengland geflogen.
  Aus  
  diversen  
  Sonderkommandos  
  entstand  
  im  
  Januar  
  1945  
  in  
  Biblis  
  die  
  erste 
  Ar  
  234-Staffel  
  –  
  die  
  1.  
  Staffel  
  der  
  Fernaufklärungsgruppe  
  100  
  (1.(F)/100).  
  Dazu 
  kam  
  noch  
  die  
  1.  
  Staffel  
  der  
  Fernaufklärungsgruppe  
  123  
  (1.(F)/123)  
  in  
  Schwäbisch  
  Hall  
  und  
  in  
  Grove/Dänemark  
  die  
  1.  
  Staffel  
  der  
  Fernaufklärungsgruppe  
  33 
  (1.(F)/33). Die letzte Staffel wurde später nach Stavanger-Sola verlegt. Das (F) in der Einheitenbezeichnung steht dabei für Fernaufklärergruppe.
  Als  
  erster  
  Bomberverband  
  wurde  
  die  
  11.  
  Staffel  
  des  
  Kampfgeschwaders  
  76  
  (11./KG  
  76)  
  in 
  Alt-Lönnewitz  
  (bei  
  Falkenberg/Elster)  
  von  
  Ju  
  88  
  auf  
  die 
  Ar  
  234  
  B-2 
  umgerüstet.  
  Ar  
  234  
  der  
  6.  
  Staffel  
  des  
  KG  
  76  
  flogen  
  von  
  Achmer  
  und  
  Hesepe  
  (Bramsche)  
  Einsätze  
  während  
  der  
  Ardennenoffensive  
  und  
  von  
  Hopsten 
  anschließend im Raum Kleve. Die Einsätze mussten jedoch im April 1945 wegen Treibstoffmangels aufgegeben werden.
  Kurz  
  vor  
  Kriegsende  
  erhielt  
  das  
  KG  
  76  
  wenige  
  Exemplare  
  einer  
  Weiterentwicklung  
  der  
  Arado  
  Ar  
  234,  
  die  
  vierstrahlige  
  Arado  
  Ar  
  234  
  C-3.  
  Die  
  ersten  
  beiden 
  Flugzeuge  
  dieses  
  Typs  
  (Werknummern  
  250002  
  und  
  250004)  
  wurden  
  am  
  27.  
  März  
  1945  
  von  
  Alt-Lönnewitz  
  geflogen.  
  Erste  
  Probeflüge  
  führten  
  bis  
  zu  
  einer 
  Höhe  
  von  
  15.000  
  Metern  
  und  
  ergaben  
  eine  
  Höchstgeschwindigkeit  
  von  
  etwa  
  900  
  km/h.  
  Eine  
  andere  
  Quelle  
  nennt  
  eine  
  Höchstgeschwindigkeit  
  ohne 
  Bombenlast  
  mit  
  halbgefülltem  
  Tank  
  von  
  853  
  km/h  
  in  
  6000  
  Metern  
  Höhe  
  und  
  eine  
  Gipfelhöhe  
  von  
  12.000  
  Metern.  
  Anfang  
  April  
  1945  
  existierten  
  bei  
  der  
  III. 
  Gruppe  
  des  
  Einsatzkampfgeschwaders  
  1  
  (III./  
  EKG  
  1)  
  noch  
  drei  
  flugfähige  
  Maschinen.  
  Kampfeinsätze  
  dieser  
  Flugzeuge  
  sind  
  nicht  
  bekannt.  
  Diese  
  drei 
  Arado 
  Ar  
  234  
  C-3  
  wurden  
  durch  
  Landeunfall,  
  gegnerischen  
  Luftangriff  
  und  
  die  
  letzte  
  (Berichten  
  zufolge)  
  durch  
  Sprengung  
  kurz  
  vor  
  der  
  Ankunft  
  amerikanischer 
  Truppen zerstört. 
  Quelle: Wikipedia
 
 
   
 
 
  Die  
  Ar  
  234  
  war  
  eines  
  der  
  ersten  
  Flugzeuge,  
  die  
  mit  
  Schleudersitz  
  für  
  den  
  Piloten  
  ausgestattet  
  waren  
  –  
  allerdings  
  nur  
  bei  
  der  
  V  
  3,4,5,8,9,10,11,15,16,17. 
  Außerdem kam für die Bomberversion einer der ersten 3-Achsen-Autopiloten vom Typ PDS zum Einsatz.
  Der  
  erste  
  Bomber  
  war  
  die  
  Ar  
  234  
  B-2.  
  Diese  
  Maschinen  
  waren  
  neben  
  dem  
  Autopiloten  
  PDS  
  mit  
  einem  
  Kontrollgerät  
  vom  
  Typ  
  LKS  
  7D  
  ausgestattet.  
  Für 
  Horizontalangriffe  
  diente  
  das  
  Bombenzielgerät  
  Lotfe  
  7C/D/K  
  (Lotrechtes  
  Fernrohr),  
  für  
  Gleitangriffe  
  das  
  BZA  
  1B  
  mit  
  Periskop  
  PV  
  1B.  
  Maximal  
  konnte  
  das 
  Flugzeug  
  1500  
  Kilogramm  
  Bomben  
  tragen,  
  als 
  Antrieb  
  dienten  
  die  
  dann  
  verfügbaren  
  Jumo-004-Triebwerke,  
  mit  
  denen  
  die  
  Maschinen  
  in  
  6000  
  Metern  
  Höhe 
  Geschwindigkeiten  
  bis  
  zu  
  780  
  km/h  
  erreichte  
  und  
  eine  
  beachtliche  
  Steigleistung  
  von  
  über  
  1320  
  m/min  
  erbrachte.  
  Das  
  Flugzeug  
  erreichte  
  nach  
  nur  
  sechs 
  Minuten  
  eine  
  Höhe  
  von  
  8000  
  Metern.  
  Die  
  Flugleistungen  
  der 
  Arado  
  234  
  waren  
  mit 
  Ausnahme  
  der  
  Gloster  
  Meteor  
  denen  
  aller  
  anderen  
  alliierten  
  Flugzeugen 
  weit überlegen.
 
 
  Arado Ar 234 V16 Sichelflügel: 
  Im 
  April  
  1945  
  waren  
  die  
  Sichelflügel  
  fertiggestellt  
  um  
  an  
  den  
  Rumpf  
  der 
  Ar  
  234  
  V16  
  montiert  
  zu  
  werden  
  (  
  Wr.Nr.130026;  
  Kennung  
  PH+SX  
  ).  
  Jedoch  
  bevor 
  dies  
  geschehen  
  konnte,  
  wurden  
  die 
  Arado-Werkshallen  
  in 
  Augsburg  
  von  
  britischen  
  Bombern  
  angegriffen.  
  Die  
  neuen  
  Flügel  
  und  
  das  
  Flugzeug  
  wurden  
  dabei 
  zerstört.
  Das Modell - Arado Ar 234 V16 (B-2/N) Sichelflügel:
  Zum  
  Einsatz  
  kam  
  der  
  Basisbausatz  
  von  
  Hasegawa/Revell,  
  dieser  
  erfordert  
  nur  
  einen  
  geringen  
  Aufwand  
  an  
  Nacharbeit.  
  Der  
  Umbausatz  
  in  
  Resin  
  stammt 
  aus dem Hause Antares Models. Der Hersteller aus Argentinien hat sich auf Umbauten von deutschen Flugzeug-Projekten WWII spezialisiert.
  Bestehend  
  aus  
  Sichelflügel,  
  sowie  
  Pfeilflügel  
  am  
  Heck  
  und  
  den  
  BMW  
  003R 
  Triebwerken.  
  Die 
  Teile  
  sind  
  gut  
  und  
  detailliert  
  verarbeitet,  
  allerdings  
  forderte  
  der 
  An- und Umbau vollsten modellbauerischen Einsatz!
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  Bildquelle: Antares Models
 
 
  Das  
  Cockpit  
  bekam  
  zusätzlich  
  eine  
  Verkabelung,  
  sowie  
  Gurte  
  im  
  Bug  
  und  
  Radarraum.  
  Das  
  Modell  
  erhielt  
  eine  
  typische  
  Nachtjagd-Lackierung,  
  ausgestattet 
  mit zusätzlichen Treibstofftanks, sowie WT151 2x 20-mm-Kanonen und ein FuG218 „Neptun“ Radar.
  What if ?
  Dieses Modell zeigt die Version eines Nachtjägers wie sie ab April 1945 von Kurt Welter vom 10./NJG11 unter der Wr.Nr.140146 und Kennung SM+FE hätte 
  geflogen werden können!
  Oliver Rössler
 
 
   
 
 
  Modell und Text: Oliver Rössler
  Fotos: Thomas Schneider
 
 
  