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Modelle & Dioramen
Hasegawa / Antares Models 1/48 Ein Beitrag von Oliver Rössler Historie: Ende     des     Jahres     1940     schrieb     das     Reichsluftfahrt- ministerium   (RLM)   einen Auftrag   für   die   Entwicklung   eines schnellen   strahlgetriebenen   Aufklärers/Bombers   mit   einer Reichweite von mindestens 2150 Kilometern aus. Lediglich   die   Arado   Flugzeugwerke   antworteten   auf   diese Ausschreibung   und   boten   dem   RLM   ihren   Projektentwurf E.370    an.    Dabei    handelte    es    sich    um    einen    Schulter- decker   in   Ganzmetallbauweise   mit   ungepfeilten   Tragflä- chen   und   je   einem   Strahltriebwerk   vom   Typ   Junkers   Jumo 004 unter jeder Tragfläche. Die   Arado-Werke    veranschlagten    eine    Höchstgeschwin- digkeit   von   780   km/h   in   einer   Operationshöhe   von   etwa 11.000 Metern bei einer Reichweite von knapp 2000 Km.
Modell - Journal
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Da   es   Schwierigkeiten   beim   Erreichen   der   vom   RLM   vorgeschriebenen   Mindestreichweite   gab,   begann   Arado   damit,   das   Gewicht   des   Flugzeuges   drastisch zu   reduzieren.   Dies   führte   so   weit,   dass   die Ar   234   kein   eigenes   Fahrwerk   mehr   besaß,   sondern   stattdessen   einen   abwerfbaren   Startwagen   verwendete.   Die Landung erfolgte schließlich auf Kufen. Obwohl   die   Reichweitenanforderungen   nicht   erfüllt   wurden,   bestellte   das   RLM   zwei   Prototypen   der   Ar   234,   wohl   auch   in   Ermangelung   von   Alternativen.   Die Prototypen   wurden   noch   vor   Ende   1941   fertiggestellt   und   vorgeführt;   sie   konnten   jedoch   nicht   vorgeflogen   werden,   da   die   Jumo-004-Triebwerke   noch   nicht einsatzbereit   waren   und   auch   erst   gegen   Anfang   1943   geliefert   werden   konnten.   So   fand   der   Erstflug   der   Ar   234   erst   am   30.   Juli   1943   statt.   Da   sich   die Benutzung   des   Startwagens   in   der   Erprobung   als   unpraktikabel   erwies,   wurde   ein   normales   Fahrwerk   mit   Bugrad   entwickelt.   Da   auch   noch   eine   Verstärkung der Rumpfstruktur erforderlich war, konnte der Erstflug der verbesserten Maschine erst im März 1944 stattfinden.
Die   Prototypen   V5   und   V7   waren   die   ersten   Maschinen,   die   gegen   den   Feind   geschickt   wurden.   Im   Juli   1944   hoben   die   beiden   Maschinen   vom   Flugplatz Juvincourt   bei   Reims   ab.   Die   Aufklärungsmaschinen   führten   unbewaffnete   Aufklärungseinsätze   über   Südengland   durch.   Sie   konnten   mit   ihrer   hohen Geschwindigkeit   allen Abfangjägern   entkommen. Am   27.   Juli   wurde   der   Verband   nach   Chièvres   und   am   5.   September   nach   Rheine   verlegt.   Dort   kamen   zwei weitere Ar 234 B zum Verband. Auch von Rheine aus wurden weitere Aufklärungseinsätze gegen Südengland geflogen. Aus   diversen   Sonderkommandos   entstand   im   Januar   1945   in   Biblis   die   erste Ar   234-Staffel   –   die   1.   Staffel   der   Fernaufklärungsgruppe   100   (1.(F)/100).   Dazu kam   noch   die   1.   Staffel   der   Fernaufklärungsgruppe   123   (1.(F)/123)   in   Schwäbisch   Hall   und   in   Grove/Dänemark   die   1.   Staffel   der   Fernaufklärungsgruppe   33 (1.(F)/33). Die letzte Staffel wurde später nach Stavanger-Sola verlegt. Das (F) in der Einheitenbezeichnung steht dabei für Fernaufklärergruppe. Als   erster   Bomberverband   wurde   die   11.   Staffel   des   Kampfgeschwaders   76   (11./KG   76)   in Alt-Lönnewitz   (bei   Falkenberg/Elster)   von   Ju   88   auf   die Ar   234   B-2 umgerüstet.   Ar   234   der   6.   Staffel   des   KG   76   flogen   von   Achmer   und   Hesepe   (Bramsche)   Einsätze   während   der   Ardennenoffensive   und   von   Hopsten anschließend im Raum Kleve. Die Einsätze mussten jedoch im April 1945 wegen Treibstoffmangels aufgegeben werden. Kurz   vor   Kriegsende   erhielt   das   KG   76   wenige   Exemplare   einer   Weiterentwicklung   der   Arado   Ar   234,   die   vierstrahlige   Arado   Ar   234   C-3.   Die   ersten   beiden Flugzeuge   dieses   Typs   (Werknummern   250002   und   250004)   wurden   am   27.   März   1945   von   Alt-Lönnewitz   geflogen.   Erste   Probeflüge   führten   bis   zu   einer Höhe   von   15.000   Metern   und   ergaben   eine   Höchstgeschwindigkeit   von   etwa   900   km/h.   Eine   andere   Quelle   nennt   eine   Höchstgeschwindigkeit   ohne Bombenlast   mit   halbgefülltem   Tank   von   853   km/h   in   6000   Metern   Höhe   und   eine   Gipfelhöhe   von   12.000   Metern.   Anfang   April   1945   existierten   bei   der   III. Gruppe   des   Einsatzkampfgeschwaders   1   (III./   EKG   1)   noch   drei   flugfähige   Maschinen.   Kampfeinsätze   dieser   Flugzeuge   sind   nicht   bekannt.   Diese   drei Arado Ar   234   C-3   wurden   durch   Landeunfall,   gegnerischen   Luftangriff   und   die   letzte   (Berichten   zufolge)   durch   Sprengung   kurz   vor   der   Ankunft   amerikanischer Truppen zerstört. Quelle: Wikipedia
Die   Ar   234   war   eines   der   ersten   Flugzeuge,   die   mit   Schleudersitz   für   den   Piloten   ausgestattet   waren   –   allerdings   nur   bei   der   V   3,4,5,8,9,10,11,15,16,17. Außerdem kam für die Bomberversion einer der ersten 3-Achsen-Autopiloten vom Typ PDS zum Einsatz. Der   erste   Bomber   war   die   Ar   234   B-2.   Diese   Maschinen   waren   neben   dem   Autopiloten   PDS   mit   einem   Kontrollgerät   vom   Typ   LKS   7D   ausgestattet.   Für Horizontalangriffe   diente   das   Bombenzielgerät   Lotfe   7C/D/K   (Lotrechtes   Fernrohr),   für   Gleitangriffe   das   BZA   1B   mit   Periskop   PV   1B.   Maximal   konnte   das Flugzeug   1500   Kilogramm   Bomben   tragen,   als Antrieb   dienten   die   dann   verfügbaren   Jumo-004-Triebwerke,   mit   denen   die   Maschinen   in   6000   Metern   Höhe Geschwindigkeiten   bis   zu   780   km/h   erreichte   und   eine   beachtliche   Steigleistung   von   über   1320   m/min   erbrachte.   Das   Flugzeug   erreichte   nach   nur   sechs Minuten   eine   Höhe   von   8000   Metern.   Die   Flugleistungen   der Arado   234   waren   mit Ausnahme   der   Gloster   Meteor   denen   aller   anderen   alliierten   Flugzeugen weit überlegen.
Arado Ar 234 V16 Sichelflügel: Im April   1945   waren   die   Sichelflügel   fertiggestellt   um   an   den   Rumpf   der Ar   234   V16   montiert   zu   werden   (   Wr.Nr.130026;   Kennung   PH+SX   ).   Jedoch   bevor dies   geschehen   konnte,   wurden   die Arado-Werkshallen   in Augsburg   von   britischen   Bombern   angegriffen.   Die   neuen   Flügel   und   das   Flugzeug   wurden   dabei zerstört. Das Modell - Arado Ar 234 V16 (B-2/N) Sichelflügel: Zum   Einsatz   kam   der   Basisbausatz   von   Hasegawa/Revell,   dieser   erfordert   nur   einen   geringen   Aufwand   an   Nacharbeit.   Der   Umbausatz   in   Resin   stammt aus dem Hause Antares Models. Der Hersteller aus Argentinien hat sich auf Umbauten von deutschen Flugzeug-Projekten WWII spezialisiert. Bestehend   aus   Sichelflügel,   sowie   Pfeilflügel   am   Heck   und   den   BMW   003R Triebwerken.   Die Teile   sind   gut   und   detailliert   verarbeitet,   allerdings   forderte   der An- und Umbau vollsten modellbauerischen Einsatz!
Bildquelle: Antares Models
Das   Cockpit   bekam   zusätzlich   eine   Verkabelung,   sowie   Gurte   im   Bug   und   Radarraum.   Das   Modell   erhielt   eine   typische   Nachtjagd-Lackierung,   ausgestattet mit zusätzlichen Treibstofftanks, sowie WT151 2x 20-mm-Kanonen und ein FuG218 „Neptun“ Radar. What if ? Dieses Modell zeigt die Version eines Nachtjägers wie sie ab April 1945 von Kurt Welter vom 10./NJG11 unter der Wr.Nr.140146 und Kennung SM+FE hätte geflogen werden können! Oliver Rössler
Modell und Text: Oliver Rössler Fotos: Thomas Schneider