© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
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HOBBY BOSS Char Schneider C. A. (early) 83861 1/35
Ein Beitrag von Andreas Borsos
kitchecker
Die
Entwicklung
der
französischen
Panzerwaffe
geht
auf
das
Jahr
1915
zurück.
In
diesem
Jahr
stellte
die
Firma
Schneider
dem
Militär
ihren
Prototypen
eines
gepanzerten
Kettenfahrzeugs
auf
Basis
des
Fahrgestells
des
amerikanischen
Holt
Traktors
vor.
Der
einflussreiche
spätere
General
Jean-Baptiste
Estienne
zeichnete
für
die
Initiativen
um
den
französischen
Panzbau
verantwortlich.
Bis
September
1916
waren
die
ersten
Fahrzeuge
einsatzbereit,
bewaffnet
mit
einem
schräg
nach
vorne
feuernden
75mm
Schneider
Blockhaus-Geschütz
auf
der
rechten
Seite
des
Fahr-
zeugs
sowie
zwei
Hotchkiss
MG.
Unmittelbar
nach
vorne
war
der
Char
Schneider
wehrlos,
ebenso
wie
nach
hinten.
Dennoch
sollten
bis
Kriegsende
400
Stück
die
Werkshallen
verlassen.
Auch
beide
MG
waren
schwenkbar
in
die
Seitenwände
des
Gefährts
eingelassen.
Mit
maximal
7,5
km/h
und
einer
Reichweite
von
48
km
sollte
die
neue
Waffe
die
Stellungen
des
Feindes
überrollen,
den
Weg
für
die
eigene
infanterie
bahnen
und
den
verhassten
Stillstand
des
Grabenkriegs
überwinden.
Aufgrund
der
schwachen
Leistungen
des
schweren,
jedoch
keinesfalls
ausreichend
gepanzerten
Fahrzeugs
gerade
bei
der
Überquerung
schwierigen
Terrains
war
dem
französischen
Oberkommando
bewusst,
dass
nur
ein
massierter,
gut
koordinierter
Einsatz
der
Panzer
einen
Erfolg
bringen
könnte,
weshalb
man
lange
Monate
mit
aus-
führlichem
Training
der
neu
aufgestellten
Truppe
zubrachte.
Ein
Teil
der
Gefährte
erhielten
in
dieser
Zeit
auch
eine
Zusatzpanzerung
von
5,5
mm
dicken
Stahlplatten,
die
in
kleinem
Abstand
zur
vorhandenen
Panzerung
an
die neuralgischen Stellen an der Front des Fahrzeuges angebracht wurden. Diese Scheider wurden als "surblindeé", 'mit Zusatzpanzerung', geführt.
Unter
dem
Kommando
des
Capitaine
Louis-
Marie
Bossut
griff
an
besagtem
16.
April
1917
die
Kampfgruppe
Bossut,
bestehend
aus
den
Gruppen
AS
2,
AS
4,
AS
5,
AS
6
und
AS
9
mit
insgesamt
82
Panzern
sowie
unter
Capitaine
Louis
Léonard
Chaubès
die
kampfgruppe
Chaubès
mit
den
Gruppen
AS
3,
AS
7
und
AS
8,
insgesamt
50
Schneider-Panzer,
die
Deutschen
Gräben
an.
Bossut
führte
in
seinem
Schneider
persönlich
den
Einsatz
seiner
Gruppe
an.
Er
sollte
ihn
wie
so
viele
andere
nicht überleben.
Im
Dezember
1916
erst
war
die
Schlacht
von
Verdun
für
Frankreich
siegreich
beendet
worden,
siegreich
wenigstens
dahingehend,
dass
man
die
Deutschen
wieder
weitgehend
in
ihre
Ausgangsstellungen
an
der
Maas
zurückgedrängt
hatte.
Das
Oberkommando
der
französischen
Armee
war
im
selben
Monat
von
General
Joffre
an
den
ehrgeizigen
General
Nivelle
übergegangen,
der
darauf
brannte,
die
Deutschen
auf
breiter
Front
anzugreifen.
Im
Norden der Westfront bereitete sich die
Am
Morgen
des
16.
April
1917
setzten
sich
132
Fahrzeuge
der
neu
geschaffenen
französischen
Artillerie
d'assaut
stampfend
und
ratternd
in
Richtung
der
als
uneinnehmbar
geltenden
deutschen
Stellungen
am
sogenannten
"Damenweg"
in
Bewegung.
Der
Aufmarsch
der
seltsamen
Fahrzeuge
vollzog
sich
bei
Helligkeit,
sodass
die
deutsche
Artilleriebeobachtung
einen
guten
Überblick
über
das
Schauspiel
erhielt,
das
sich
bei
dem
Örtchen
Berry-au-Bac
am
Höhenzug
Chemin
des
Dames,
dem
einstigen
Lustwandelweg
der
Hofdamen
König
Ludwigs
XIV.,
anbahnte.
Vollkommen
neu
war
der
Anblick
für
die
deutsche
Aufklärung
allerdings
nicht.
Schon
im
Vorjahr,
im
September
1916,
hatte
die
deutsche
Armee
den
Angriff
ähnlicher
Monster
an
der
Somme
miterlebt
-
vergeblich
hatten
die
Franzosen
auf
ein
britisches
Ab-
warten, eine gemeinsame Aktion gedrungen.
Die
Deutschen
hatten
sich
entsprechend
vorbereitet:
An
die
Infanterie
war
sogenannte
"SmK-Munition",
'Spitzgeschosse
mit
Kern',
also
stahlbrechende
Projektile, ausgegeben worden.
britische
Armee
auf
ihre
Offensive
bei
Arras
vor,
im
Südosten,
an
der
österreichisch-italienischen
Front,
sammelten
sich
die
Italiener
für
eine
weitere,
die
mittlerweile
10.
Schlacht
am
Isonzo.
Und
an
der
russischen
Front
drängte
man
die
provisorische
Regierung
nach
der
Abdankung
des
Zaren
ebenfalls
zum
Angriff.
Nach
dem
blutigen
Jahr
1916,
das
mit
den
Schlachten
bei
Verdun
und
an
der
Somme
sowie
fünf
Schlachten
am
Isonzo
und
der
russischen
Brussilow-Offensive
zwar
Berge
von
Toten,
jedoch
keine
kriegsentscheidenden
Veränderungen
mit
sich
gebracht
hatte,
wollte
man
im
Frühling
1917,
nach
dem
deutschen
Rückzug
auf
die
sogenannte
"Siegfriedstellung",
die
Entscheidung
erzwingen.
Nivelle
hatte
dafür
eine
Gegend
gewählt,
deren
Terrain
für
die
neue
Panzerwaffe
ideal
war:
Weitgehend
unzerstört
und
frei
von
hinderlichen
Granattrichtern
würde
der
feste
Boden
den
Berdürfnissen
der
Panzer
sehr
entgegenkommen,
weshalb
man
in
diesem
Angriffsabschnitt
auch
auf
die
ansonsten
übliche
Artillerievorbereitung
weitgehend
verzichtete.
Ob
die
Infanterie,
die
den
stählernen
Ungetümern
über
das
Niemansland
in
Richtung
der
ersten
deutschen
Linie
folgte,
die
Panzerbesatzungen
um
deren
paar
Milimeter
schützenden
Stahls
beneidete?
Die
Panzerfahrer
mussten
jedenfalls
in
unbeschreiblicher
Hitze
–
der
55
PS-Motor
(bei
22
Tonnen
Gewicht!)
lag
offen
im
Kampfraum
–
und
dichten
Abgasen
ihren
Dienst
verrichten,
wobei
der
mit
MG-Munition
und
75
mm
Granaten
vollgestopfte
Kampfraum
des
Schneider
an
den
meistern
Stellen
nicht
höher
als
ein
Meter
war;
man
konnte
sich
also
allenfalls
gebückt
bewegen.
Zu
Gestank
und
Hitze
trat
das
Gerüttel
des
Fahrzeugs,
ohne
Stahlhelm
kroch
kein
Artillerist
in
seinen
Panzer.
Es
ist
belegt,
dass
die
Besatzungen
der
ersten
Panzer
-
oder
"Tanks"
wie
die
Briten
ihre
Ungetüme
nannten
-
auch
vollkommen
ohne
Feindeinwirkung
nach
einigen
Stunden
Fahrt
wegen
Kampfunfähigkeit
halbtot
vor
Hitze
und
Sauerstoffmangel
abgelöst
werden
mussten.
Das
größte
Problem
des
Schneider
jedoch
sollte
etwas
anderes
darstellen:
In
unmittelbarer
Nähe
zum
Motor
hatte
man
die
Benzintanks
eingenaut,
vorne
im
Fahrzeug
und
damit
nicht
nur
an
der
dem
Beschuss
am
meisten
exponierten
Stelle,
sondern
auch
in
maximaler
Distanz
zum Ausstieg, der sich auf der Rückseite befand.
HOBBY
BOSS
hat
sich
2014
dem
Char
Schneider
C.
A.
1
im
Maßstab
1:35
angenommen.
Vor
diesem
ersten
Spritzgussmodell
im
beliebten
Militärmaßstab
war
der
Modellbauer
auf
teure
Resinkits
beschränkt,
da
der
lange
angekündigte
Bausatz
von
EMHAR
nie
erschienen
ist.
Zunächst
in
der
frühen
Bauversion
als
'early'
herausgegeben,
legte
der
chinesische
Hersteller
ein
Jahr
später
unter
der
Nummer
83862
auch
die
spätere,
als
'armored'
bezeichnete
Variante
auf.
Diese
Bezeichnung
allerdings
ist
irreführend,
denn
bereits
die
frühe
Version
beinhaltet
die
Zusatzpanzerung.
Auf
den
eigentlichen
Unterschied
zwischen früher und späterer Version wird noch zurückzukommen sein.
Der
Zusammenbau
des
gratfrei
in
ockerfarbenem
Plastik
gespritzte
Bausatz
gestaltete
sich
auch
für
mich
absoluten
Panzerneuling
vollkommen
problemlos,
einzig
und
alleine
die
Ketten
kosten
hier
einige
Nerven,
besteht
doch
jedes
Kettenglied
aus
drei
Einzelteilen,
die
ausgerichtet
und
verklebt
werden
wollen.
Hier
ist
der
Bau
einer
Helling
aus
Plastikstreifen
angeraten,
um
die
Kette
gerade
zu
bekommen.
Die
meiste
Arbeit
ist
am
Fahrwerk
zu
leisten,
das
Chassis
ist
aus
einem
Stück
gespritzt,
in
das
Seitenwände
und
Türen
nur
noch
eingefügt
werden
müssen.
Die
Bewaffnung
ist
fein
und
sehr
detailliert
ausgeführt.
Ergänzt werden die Plastikteile noch durch einen kleinen Ätzteilbogen, dessen einzig unverzichtbares Bauteil der Kühlergrill darstellt.
Die
Zusatzpanzerung,
am
Original
gerade
einmal
5,5mm
stark,
ist
am
Modell
etwas
zu
dick
ausgefallen,
um
noch
maßstabsgerecht
zu
sein.
Ich
habe
sie
deshalb
durch
dünne
Plastikkarte
ersetzt.
Die
Schraubenköpfe
hierfür
entstammen
einer
Silikonform
aus
dem
Hause
Greenstuff
World,
die
es
ermöglicht,
Nieten
und
Muttern
en
gros
aus
Spachtelmasse
zu
produzieren
-
das
entlastet
den
Geldbeutel
angesichts
der
hohen
Preise
für
ein
paar
Resinmuttern
enorm.
Zusätzlich
verwendete
ich
für
den
Bau
noch
Resinzurüstsätze
von
Blast
Models
(BL35219K)
und
MR
Models
(MR-35465).
Der
sauber
gegossene
Satz
von
Blast
Models
beinhaltet
vorrangig
Teile
zur
Nachdetailierung
der
von
Hobby
Boss
sehr
vernachlässigten
Unterseite
des
Tanks.
Im
Grunde
war
sein
Einbau
eine
Verschwendung,
da
ich
den
Tank
fest
mit
der
Basis
verbinden
musste
und
das
Set
damit
kaum
zur
Geltung
kommt.
Der
Zubehörsatz
von
MR
wiederum
widmet
sich
der
Fahrzeugoberseite
und
beinhaltet
schön
gegossene
Werkzeuge
und
Gepäck,
das
auf
dem
Dach
transportiert
wurde.
Recherchen
im
Internet,
besonders
auf
der
französischen
Seite
http://pages14-18.mesdiscussions.net
,
die
den
angenehmen
Neben-
effekt
hatten,
das
eigene
Schulfranzösisch
aus
der
Mottenkiste
des
Gehirns
hervorzukramen,
bestätigten
allerdings,
dass
das
Gerödel
vor
dem
Kampfeinsatz
abgenommen
wurde.
Deshalb
beschränkte
ich
mich
auf
einige
Werkzeuge
und
den
Wagenheber
sowie
einen
Eimer,
Ausrüstung
auf
die
man
auch
im
Kampf
nicht
verzichtete,
um
das
festgefahrene
Gerät
eventuell
wieder
flott
zu
kriegen.
Zu
diesem
Zweck
wurden
später
an
den
Seiten
des
Schneider
zwei
Holzbalken
mitgeführt,
die,
unter
die
Ketten
geklemmt,
dem
Laufwerk
wieder
Griff
geben
sollten.
Für
den
Ersteinsatz
am
16.
April
1917
sind
solche
Balken
allerdings
nicht
belegt,
weshalb
ich
auf
sie
verzichtete.
Nicht
in
Erfahrung
konnte
ich
den
Inhalt
der
häufig
auch
ins
Gefecht
mitgenommenen
Fässer
am
Heck
der
Schneider
Tanks
bringen.
Ich
vermute,
es
handelte
sich
um
Schmieröl,
einige
Fässer
lassen
auf
Bildern entsprechende Aufschriften erahnen.
Als
Markierung
bietet
Hobby
Boss
ein
nicht
näher
bestimmtes
Fahrzeug
mit
der
in
Weiß
aufgemalten
Nummer
Sechs
an.
Besagte
Homepage
eröffnet
allerdings,
dass
es
sich
bei
diesem
um
ein
Trainingsfahrzeug
handelte.
Tatsächlich
waren
die
vier
Batterien
einer
Gruppe
der
Artillerie
d'assaut
durch
die
vier
Kartensymbole
kenntlich
gemacht,
die
AS
2,
die
Gruppe
Bossuts,
war
durch
eine
runde
Aussparung
im
Kartensymbol
gekennzeichnet.
Entgegen
verbreiteter
Meinung
waren
diese
Kartensymbole
im
Ersten
Weltkrieg
ausschließlich
in
weiß
gehalten,
farbig
wurden
sie
erst
nach
dem
Krieg.
Auch
die
von
Hobby
Boss
vorgeschlagene
Tarnung
konnte
ich
auf
keinem
der
zahllosen
Fotos
von
jenm
schicksalhaftem
Apriltag
erkennen.
Statt
dessen
wurde
offensichtlich
an
der
Front
eine
weitaus
einfachere
Tarnung
mit
ein,
zwei
oder
drei
zusätzlichen
Farben,
wahrscheinlich
Ocker,
Rostbraun
und
Grün,
über
den
ab
Werk
Artilleriegrau
gespritzten
Fahrzeugen
angebracht,
häufig
durch
schwarze
Linien
getrennt.
Interessanterweise
ist
es
französischen
Fachleuten
gelungen,
nahezu
jeden
der
1917
liegengebliebenen
bzw.
abgeschossenen
französischen
Tanks
auf
Fotos
mit
Seriennummer
zu
identifizieren
und
sogar
auf
der
Karte
zu
verorten.
Die
Fotos
sind
allerdings
sehr
unscharf
und
lassen
kaum
Details
oder
gar
den
genauen
Verlauf
der
Tarnbemalung
erkennen.
Deshalb
und
da
die
Seriennummern
der
Fahrzeuge
sowieso
meistens
durch
Schlamm
verdeckt
waren,
entschied
ich
mich
für
die
Darstellung
eines
typischen
Schneider
der
AS
2,
ohne
exaktes
Vorbild.
Dabei
hielt
ich
mich
neben
Originalaufnahmen
an
ein
im
Osprey
Titel
"French
Tanks
of
World
War
One"
gedrucktes
Farbprofil.
Die
Decals
hierfür
stammen
von
der
Firma
Histopic,
die
einen
Satz
mit
vier
Markierungen
für
Schneider
Tanks
vom
16.
April
1917
anbieten,
darunter
auch
Beschriftungen
für
die von Hobby Boss mitgelieferten Fässer. Wie es der Zufall will, datiert die Rechnung von Histopic auf den 16. April 2017.
Bei
der
Lackierung
griff
ich
ersmals
auf
Panzerputty
zurück,
das
das
komplexe
Abdecken
sehr
vereinfachte.
Gespritzt
wurden
Acrylfarben
von
AK,
deren
Set
WWI
French
Colors
die
verwendeten
Tarnfarben
sehr
schön
trifft.
Das
Weathering
beschränkte
sich
auf
ausgiebige
Verschmutzung
des
Laufwerks
und
Einstauben
des
Fahrzeugs
mit
Washings
und
Pigmenten.
Verdreckt
waren
diese
Fahrzeuge
bereits
nach
ein
paar
Metern
Fahrt
über
unbefestigten
Boden.
Der
zusätzliche
Tarneffekt
wurde
gern
in
Kauf
genommen.
Um
aber
Rost
anzusetzen,
dafür
überlebten
diese
Gefährte
selten
lange
genug
und
auch
auf
kleinere Lackschäden habe ich verzichtet – schließlich standen die Fahrzeuge am 16. April 1917 zum ersten Mal im Einsatz.
Das
Ende
jenes
ersten
Kampfeinsatzes
französischer
Panzer
ist
schnell
erzählt.
Der
Einsatz
endete
im
Desaster.
von
den
132
eingesetzten
Schneider
wurden
57
durch
die
Deutschen
zerstört,
die
menschlichen
Verluste
der
kleinen
französischen
Panzertruppe
beliefen
sich
auf
180
Mann.
Auch
der
Schneider
Tank
von
Capitaine
Bossut
wurde
vernichtet
bevor
er
überhaupt
die
französischen
Linien
passiert
hatte,
keiner
der
Besatzung
überlebte.
Bereits
als
die
Panzer
hinter
den
eigenen
Linien
aufmarschierten,
brachten
die
Deutschen
Artillerie
in
Stellung,
gegen
deren
Granaten
die
Panzerung
der
Fahrzeuge
wirkungslos
war.
Besonders
verheerend
erwies
sich
die
Lage
der
Benzintanks
-
alleine
panzerbrechende
Infantiemunition
konnte
einen
Schneider
in
eine
Flammenhölle
verwandeln.
Von
den
sechs
Mann
Besatzung
retteten
sich
wenn
überhaupt
nur
noch
diejenigen,
die
dem
Ausstieg
am
nächsten
saßen.
Schnell
hatte
der
Char
Schneider
daher
in
der
französischen
Armee
den
bitteren
Beinamen
"rollendes
Krematorium"
weg.
Noch
über
das
Kriegsende hinaus lagen die Wracks vom 16. April 1917 auf dem Schlachtfeld von Berry-au-Bac.
Eine
Erfolgsgeschichte
wurde
die
Geschichte
des
Char
Schneider
nicht
mehr,
wenn
man
auch
aus
den
Erfahrungen
lernte
und
die
Benzintanks
des
Fahrzeugs
ans
Heck
des
Fahrzeugs
versetzte
-
wie
es
Hobby
Boss
in
seiner
'armored'-
Version
des
Kits
berücksichtigt
-
und
der
Schneider
so
bis
Kriegsende
im
Einsatz
blieb.
Die
Spanische
Republik
setzte
sechs
Fahrzeuge
noch
1937
leider
erfolglos
gegen
die
faschistischen
Putschisten
ein.
Gemessen
an
dem
Blutzoll,
den
die
französische
Infanterie
allerdings
während
der
Nivelle-Offensiven
entrichten
musste,
verblasst
allerdings
sogar
das
grausame
Schicksal
der
Panzertruppe:
Auf
fast
200.000
Mann
beliefen
sich
die
Verluste,
was
angesichts
der
verschwindend
geringen
Geländegewinne
in
der
französischen
Armee
zu
offener
Meuterei
gegen
Nivelle
und
seine
als
sinnlos
erkannten
Angriffsbefehle
führte.
Nicht
das
Kriegsgericht
brachte
die
Lage
wieder
unter
Kontrolle,
sondern
die
Ablösung
des
als
Schlächtes
verschrieenen
Nivelles
und
seine
Auswechslung
durch
den
beliebten
General
Petain,
der
die Offensive schließlich abbrach.
Wenn
mir
etwas
gegen
den
Strich
geht
im
Dioramenbereich,
dann
ist
es
die
Verklärung
der
brutalen
kriegerischen
Wirklichkeit.
Lachende
Soldaten
in
Parademontur
neben
gut
gefüllten
Gullaschkanonen,
das
wird
es
in
meiner
Vitrine
nicht
geben.
Die
eigentliche
Essenz
des
Krieges,
das
ist
nun
einmal
Leiden
und
Sterben.
Und
ein
Modell,
eine
Vignette
oder
ein
Diorama,
das
ist
kein
Spielzeug,
sondern
eine
Momentaufnahme
aus
der
Vergangenheit.
Diese
Momentaufnahme
bedeutet
nicht,
dass
ihr
Schöpfer
dem
Dargestellten
affirmativ
gegenüberstehen
muss,
ganz
im
Gegenteil.
Um
den
Schneider
brennend
darzustellen,
habe
ich
die
LED-Lichter
zweier
elektrischer
Teelichter
ins
Chassis
eingebaut,
die
Schalter
verschwinden
unter
dem
Sockel.
Der
Qualm
besteht
aus
mit
Pigmenten
eingefärbter
und
mit
Hilfe
von
Haarlack
gefestigter
Watte.
Der
Boden
wurde
aus
Korkmaterial
aufgebaut
und
mit
lufttrocknender
Modelliermasse
überzogen,
die
wiederum
mit
einer
Mischung
aus
Wandspachtel
und
Pigmenten
aus
dem
Künstlerbedarf
bedeckt
wurde.
Der
Stacheldraht
stammt
aus
dem
Zubehörbedarf
(der
Herstellername
ist
mir
entfallen),
die
Figur
ist
ein
Umbau
einer
Figur
von
Meng
unter
Zuhilfenahme
eines
Resinkopfes
von
Hornet
und
einiger
Ausrüstungsgegenstände
von
ICM.
Die
Kettenmaske,
die
die
französischen
und
britischen
Panzerfahrer
zum
Schutz
von
Geschosssplittern im Inneren der Tanks trugen, stammt ebenfalls von Meng.
Andreas Borsos