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Modelle & Dioramen
Die   Lackierung   machte   bei   dieser   NMF-Nora   besonderen   Spaß:   ich   schätze   eigentlich   die   erhabenen   Strukturen   an   Modellen   sehr.   Ein   wenig   abgeschliffen   und um   ein   paar   selbst   gezogenen   vertieften   Panellinien   ergänzt,   ergeben   sie   ein   Gesamtbild,   das   der   tatsächlichen   Erscheinung   dieser   manchmal   ja   recht   „wild“ zusammengenieteten   Oberflächen   recht   nahe   kommt.   Natürlich   muss   man   bei   all   der   Schleiferei   auch   in   Hinsicht   auf   die   nachfolgende   anspruchsvolle   Alclad- Metalloberfläche sorgsam umgehen. Insgesamt   hat   mir   die Arbeit   an   der   Nora   jedenfalls   große   Modellbaufreude   und,   dass   sei   hier   auch   nicht   verschwiegen,   noch   größere   Lust   auf   die   Fertigstellung einer zweiten, parallel gebauten Noratlas gemacht. Diese   wird   die   Farben   der   Bundesluftwaffe   der   60er   Jahre   tragen   und   an   das   Museum   der   „Traditionsgemeinschaft   Fliegerhorst   Alhorn“   gehen.   Aber   das   ist schon eine andere Geschichte, die später zu lesen und zu betrachten sein wird! Roland Sachsenhofer
Modell - Journal
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Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Baustufen:
Heller, 1/72 Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer Die   „Noratlas“   stellte   eine   der   ersten   eigenständigen   Luft- fahrtentwicklungen    Frankreichs    nach    dem    Krieg    dar    und wurde    bei    den    französischen    wie    deutschen    Transport- fliegern bis weit in die siebziger Jahre eingesetzt. Die    damals    revolutionäre   Auslegung    mit    dem    auf    einem Burgradfahrwerk    stehender    Rumpf,    dem    Schulterdecker- Tragwerk    und    zwei    Rumpfauslegern,    die    das    Leitwerk trugen,    sollte    entscheidende    Vorteile    über    die    bei    den französischen   Transportfliegern   bis   dahin   eingesetzten   C- 47    und    Ju-52    bieten.    Als    Novität    konnte    das    Be-    und Entladen    über    die    durch    zwei    große    Klappen    gebildete Hecköffnung   durchgeführt   werden,   das   durch   die   boden- nahe    Lage    des    Frachtraums    und    die    horizontale    Aus- richtung desselben erleichtert wurde.
Aus   bundesdeutscher   Quelle   stammen   auch   die   meisten   der   insgesamt   26   Noratlas,   welche   die   israelische   Luftwaffe   bis   1978   in   Verwendung   hatte.   In   den ereignisreichen   Jahren   und   den   zahlreichen   Konflikten   der   fünfziger   und   sechziger   Jahre   wurden   die   Noratlas   neben   Transportaufgaben   auch   für   offensive Operationen sowie Luftlandeunternehmen eingesetzt. Mein Modell zeigt eine Maschine aus den frühen Jahren: 4X-FAS, eine Maschine noch aus französischer Produktion, wurde in den frühen 60er Jahren beschafft. Die   Markierungen   stammen   aus   dem   Decalbogen   „Israeli   Air   Force   C-47   Dakota   &   Nord   2501   Noratlas“   von   IsraDecal   und   sind   von   vorzüglicher   Qualität. Allerdings   bleibt   bei   der   Anleitung   und   den   Hintergrundinformationen   einiges   offen;   über   eine   gediegene   eigene   Recherche   kommt   man   da   nicht   umhin.   Die Decals selbst zeigen sich aber von hervorragender Qualität und lassen sich ohne Probleme verarbeiten. Die Teile   stammen   aus   dem   nach   wie   vor   einzigen   Bausatz,   der   den   Bau   einer   Noratlas   zulässt:   Hellers   Noratlas   stammt   aus   dem   Jahr   1978-   und   dafür,   dass   der Bausatz   schon   so   viele   Jahre   auf   dem   Buckel   hat,   schlägt   er   sich   überraschend   gut!   Was   mir   vor   allem   gefallen   hat,   ist   die   durchwegs   detailfreudige   Gestaltung der Außenhaut- natürlich noch alles erhaben- und die Passgenauigkeit, die den Baufortschritt wesentlich erleichtert hat.
Der   Erstflug   der   Noratlas   erfolgte   1949,   die   Auslieferung   begann   1953.   Nachdem   die   Luftstreitkräfte   der   neugegründeten   BRD   sich   mit   einer   ähnlichen   Lage konfrontiert   sahen,   war   auch   hier   das   Interesse   an   dem   neuen Typ   groß.   Die   bundesdeutsche   „Nord   Flugzeugbau“   war   tatsächlich   schon   früh   in   die   Konzeption des   Entwurfs   einbezogen,   sodass   die   Beschaffung   beziehungsweise   der   Lizenzbau   der   Noratlas   als   Transportflugzeug   für   die   neu   entstandene   deutsche Luftwaffe nicht überraschte. Ab 1956 wurden nach 25 Maschinen aus französischer Produktion 168 Noras aus eigener Produktion in Dienst gestellt.
Auf   der   Schattenseite   sammeln   sich   natürlich   einige   Punkte   an:   dem   Cockpit   wie   den   Fahrwerksschächten   fehlt   jede   über   das   Rudimentärste   hinausführende Verfeinerung   und   in   manchen   Bereichen   sind   wesentliche   Dinge   einfach   weggelassen   worden.   Das   betrifft   zum   Beispiel   das   Kühlgebläse   hinter   den   Propellern oder auch die bei der Noratlas zwar immer sehr individuell ausfallende aber doch überhaupt vorhandene Antennenanlage an der Rumpfunterseite. Hier   musste   ein   wenig   Abhilfe   geschaffen   werden:   alle   Antennen   sind   Eigenanfertigungen   aus   gezogenem   Gussast   und   die   Triebwerkskühlung   wurde   mit zugeschnittenen    Plastikstreifen    improvisiert.    Daneben    finden    sich    im    Cockpit    einige    Ergänzungen    aus    Ätzteilen    und    gescratchtem    Gurtzeug    sowie    eine Verkabelung des Fahrwerks, für das Kupferdraht zum Einsatz kam. Die   Auspuffanlage   ist   in   den   Teilen   leider   nicht   korrekt   wiedergegeben.   Hier   ist   aber   das   Gröbste   zu   retten,   wenn   man   ein   wenig   an   der   Form   der   eigenartigen runden „Knubbel“ schneidet, die an Ort der Auspuffrohre zu finden sind. Zum Schluss sieht das Ganze dann sogar ganz brauchbar aus 