© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
© kitchecker.com 2019
Die
zerschossenen
Bäume,
die
die
Nachschubstraße
säumen.
sind
Wurzeln
einer
mir
unbekannten
Heckenart
aus
dem
heimischen
Garten,
die
mit
einiger
Mühe
beim
Gärtnern
aus
dem
Boden
entfernt
wurden.
Ich
empfehle
jedem,
stets
das
modellbauerische
Auge
geöffnet
zu
halten,
zu
den
unerwartetsten
Gelegenheiten fällt einem häufig das beste Material in die Hände!
Der
Boden,
auf
dem
dann
Baumreste,
Schutt,
Ratten
und
Figuren
ihren
Platz
fanden,
wurde
aus
Styrodur
und
lufthärtender
Modelliermasse
aufgebaut.
Aus
einer
Mischung
aus
Pigmenten,
Sand,
Steinchen,
zerkleinerten
Wurzeln
und
Gips
entstand
die
Erde,
bei
der
an
der
einen
oder
anderen
Stelle
nach
dem
Trocknen mit der Airbrush noch nachgearbeitet wurde.
Insgesamt
war
das
Diorama
eine
spannende
und
willkommene
Abwechslung
von
langwierigeren
Flugzeugprojekten
und
hat
in
mir
das
Vorhaben
verfestigt,
auch noch die anderen WWI-Figurensets von Masterbox in Szene zu setzen.
Andreas Borsos
kitchecker
Ein Beitrag von Andreas Borsos
Die
Firma
Masterbox
bietet
seit
einiger
Zeit
einige
wenige
Sets
von
Figuren
zum
Thema
Erster
Weltkrieg
im
Maßstab
1:35
an.
Was
diese
Sets
so
reizvoll
macht,
sind
nicht
in
erster
Linie
ihre
Gussqualität,
Detaillierung
oder
Passform
-
diese
sind
im
guten
Mittelfeld
angesiedelt.
Masterbox
legt
wohl
durchdachte
kleine
Szenen
vor,
die
einer
Originalfoto-
grafie
nachempfunden
sind
oder
eine
spezielle
Begeben-
heit,
eine
kurze
Momentaufnahme
darstellen.
Entsprechend
gut
sind
die
Figuren
aufeinander
abgestimmt
und
inter-
agieren miteinander.
Eines
dieser
Sets
war
mir
besonders
ins
Auge
gesprungen.
MB
35158
"British
and
German
Soldiers,
Somme
Battle,
1916"
beinhaltet
drei
gefangene
deutsche
Soldaten,
von
de-
nen
zwei
einen
Verwundeten
tragen,
und
zwei
bewaffnete
britische
Begleiter.
Das
Vorbild
für
diese
kleine
Szene
ist
eine berühmte Aufnahme aus der Sommeschlacht 1916.
Ich
wollte
die
Szene
nicht
am
ersten
Tag
der
Schlacht,
am
1.
Juli
1916,
ansiedeln,
als
das
britische
Hinterland
noch
weitgehend
grün
und
ohne
die
typische
Erscheinungsform
dieser
mörderischen
Schlacht
dalag,
sondern
im
Spätsommer,
als
sich
die
britische
Front
bereits
einige
Kilometer
über
zerschossenes
Gelände
vorgeschoben
hatte
und
auch
das
Hinterland
der
berühmten
Mondlandschaft
glich,
mit
der
die
granatenzerpflügte
Westfront
von
Zeitzeugen
so
häufig
verglichen wird.
Eine
typische
unter
dem
Beschuss
der
gegnerischen
Artillerie
stehende
Nachschubstraße
im
Ersten
Weltkrieg
war
überfüllt
von
Schutt
und
gesäumt
von
verendeten
Zugtieren.
Im
Weltkrieg
wurden
von
allen
Seiten
Millionen
von
Pferden
als
Zugtiere
eingesetzt,
allein
in
der
französischen
Armee
sollen
an
einem
einzigen
Tag
während
der
Schlacht
von
Verdun
7000
Pferde
im
feindlichen
Feuer
vernichtet
worden
sein!
Die
Überreste
des
toten
Pferdes
stammen
von
der
polnischen
Firma
Mantis
Miniaturen
und
sind
aus
Resin
gegossen.
Unter
allerhand
Holzresten,
zerschlagenen
Kisten
und
Brettern
aus
Balsaholz,
setzte
ich
außerdem
eine
zerschossene
Protze
der
Firma
Resicast.
Das
rechte
Speichenrad
wurde
skrupellos
mit
der
Zange
zerbrochen,
die
beschädigten
Teile
des
Linken
wurden
durch
Balsaholz
ersetzt,
was
realistische
Splitterungen
herstellen
lässt.
Der
Eisenreifen
wurde
an
entsprechender
Stelle
durch
Bleifolie
ergänzt.
In
rauhen
Mengen
fand
man
außerdem
in
den
britischen
Linien
die
sogenannten
S.R.D.
(Supply
Reserve
Depot)
Jars.
In
diesen
irdenen
Gefäßen
wurde
etwa,
zweifellos
am
bedeutendsten
für
die
Frontsoldaten,
der
streng
rationierte
Rum
transportiert,
was
dazu
führte,
dass
im
Schützengraben
das
"SRD"
viel
eher
durch
"seldom
reaches
destination"
oder
"soon
runs
dry"
aufgelöst
wurde.
In
diesen
Behältern
wurde
jedoch
auch
alle
anderen
Flüssigkeiten
gelaget,
die
man
im
britischen
Heer
einsetzte.
Ihr
Anblick
ist
typisch
für
die
Zeit
des
Ersten
Weltkriegs.
Sowohl
diese
Tonkrüge
als
auch
die
eigentlichen
heimlichen
Protagonisten
dieses
Dioramas,
die
vielgehassten
Schützengrabenratten,
für
die
ebenso
wie
für
Läuse,
Wanzen,
Fliegen
und
Flöhe
der
Krieg
ein
Schlaraffenland
bedeutete,
stammen
von
der
kleinen
aber
feinen
Firma
Jon
Smith
Modellbau
und
wurden
dort
mit
unglaublicher
Liebe
zum
Detail
sowie
enormem
Fachwissen
modelliert.
Ich
selbst
weiß
nicht
mehr,
wie
viele
dieser
kleinen
Ratten,
exakte
Kopien
der
Rattus
Norwegicus,
der
meistverbreitetsten
Ratte
in
den
Gräben
des
Ersten
Weltkriegs,
im
Maßstab
1:35,
ich
hier
eingesetzt
habe.
Nicht
nur
über
die
Farbgebung
dieser
Tierchen,
auch
über
das
Innenleben
von
Pferden,
an
dem
sie
sich
gütlich
tun,
habe
ich
so
einiges
gelernt
während
der
Gestaltung
dieses
Dioramas.
Ich
bin
jedoch
kein
Freund
davon,
die
schmutzigen
und
abstoßenden
Seiten
des
Krieges
im
Modellbau
zu ignorieren und auszuklammern.
Mir
schwebte
vor,
die
Figurengruppe
so,
wie
sie
aus
der
Schachtel
heraus
baubar
ist
(Klick)
,
in
eine
kleine
Szene
einzubetten.
Die
Figuren
lassen
sich
problemlos
zusammensetzen
und
sind
für
das
Kriegsjahr
1916
vollkommen
korrekt
ausgerüstet.
So
sind
die
Briten
mit
der
frühen
PH-Gasmaske
ausgestattet
und
noch
nicht
mit
dem
wesentlich
bekannteren
Small
Box
Respirator
späterer
Zeit.
Allerdings
blieb
es
nicht
ganz
beim
"out
of
box"-
Bau.
Ich
habe
die
Uniformen
der
Figuren
an
manchen
Stellen
mit
Löchern
vesehen,
d.
h.
ich
habe
ein
Stück
der
Figur
herausgeschnitten,
dieses
Loch
mit
Green
Stuff
verfüllt,
die
Übergänge
modelliert
und
dann
mit
einer
Nadel
Löcher
in
die
Modelliermasse
"gerissen".
Die
Köpfe
der
Figuren
habe
ich
außerdem
durch
Resinköpfe
der
Marke
Hornet
ersetzt,
die
an
Ausdrucksstärke
und
Realismus
meiner
Ansicht
nach
einfach
unübertroffen
sind.
Die
Bemalung
erfolgte
nach
einer
Grundierung
mit
Mr.
Surfacer
1000
dann
zum
Großteil
mit
Acrylfarben
aus
dem
Hause
Vallejo
bzw.
AK.
Nur
Gesichter
und
Hautobeflächen
male
ich
weiterhin
lieber
mit
klassischen Ölfarben auf einem Untergrund aus hautfarbenem Acryl.