Übersicht
Herstellerbezeichnung: Pzkpfwg. VI Ausf.B TigerII/Sd.Kfz.182 – s.Pz.Abt.505
Hersteller: Das Werk
Maßstab: 1:35
Artikelnummer: DW35013
Preis: Gesehen bei Modellbau König für € 34,90
Material: Plastikteile, Foto-Ätzteile, Decals
Produktlink: Pzkpfwg. VI Ausf.B TigerII/Sd.Kfz.182
Box & Inhalt
Wenn man den extrem dicken und stabilen Deckel der Schachtel entfernt, bietet sich dem Modellbauer ein Anblick der Genugtuung. Dies ist definitiv keine Mogelpackung, bei der Luft verpackt wurde. Die Spritzrahmen stapeln sich bis an den Rand der Schachtel, außerdem erhascht man auch gleich einen Blick auf ein paar PE-Teile und eine sehr interessant gestaltete Bauanleitung. Ja, auch auf ein gutes Design wird wertgelegt!
- 9 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
- Ober – und Unterwanne sind separat abgepackt und aus jeweils einem Stück gegossen
- Auch der Turm ist separat abgepackt
- 1 Decalbogen
- 1 kleine Platine mit Foto-Ätzteilen
- 14-seitige Bau – und Bemalungsanleitung
Einleitung
Mit dieser Bausatzvorstellung eines Tiger II, oder auch als „Königstiger“ bekannt, freuen wir uns sehr, euch die Arbeit eines weiteren, ziemlich neuen Herstellers auf Kitchecker vorstellen zu dürfen. Vielleicht kennen einige von euch ja bereits „Das Werk“, für diejenigen, die kein Hintergrundwissen dazu haben, möchten wir ein paar Zeilen dazu schreiben.
Das Werk ist mehr oder weniger eine Marke des Deutschen Modellbau-König Unternehmens. CEO ist demnach also der Inhaber der Modellbau König GmbH, Harald Bauske, der mit einem Team aus vielen Mitwirkenden, unter anderem z.B. Alexander Glass, der Gründer von „Uschi van der Rosten“, die Marke ins Leben gerufen hat. Für genauere Informationen zu den Mitwirkenden, empfehlen wir, diese Seite zu besuchen Das Werk Infos. Die Produktionsstätte der Bausätze befindet sich in China. Teils werden Bausätze in Kooperation mit anderen Herstellern entwickelt, wie auch im Falle dieses Tiger II, für welchen die Plastikteile des Herstellers Takom (aus China) verwendet wurden. Natürlich wurden einige Sachen geändert, aber das schauen wir uns später an.
Na dann, lasst uns einen ersten Blick in die Schachtel werfen, um zu sehen was uns mit diesem Bausatz erwartet.
Das Original
Der Panzerkampfwagen VI Ausf. B Tiger II (Sd.Kfz. 182) war der schwerste deutsche Kampfpanzer im Zweiten Weltkrieg. Entgegen seiner Bezeichnung war er keine verbesserte Version des Panzerkampfwagens VI Tiger, sondern eine weitgehende Neukonstruktion. Beide Typen unterschieden sich vor allem in der Formgebung der Panzerung: Beim Tiger II war diese – wie auch beim Panther – durchgehend geneigt, während der Tiger I mit seiner teils senkrechten Panzerung eher den älteren deutschen Panzern ähnelte. Als Reaktion auf den sowjetischen T-34 ab Sommer 1942 entwickelt, wurden bis zum Kriegsende 492 Exemplare gebaut, wobei sich die Produktion mit der der früheren Tiger-Variante zeitweilig überschnitt.
Die inoffizielle deutsche Bezeichnung „Königstiger“ wurde von westalliierten Soldaten oft mit „Royal Tiger“ oder „King Tiger“ übersetzt.
(Quelle: Wikipedia)
Bausatz & Teile
Wie bereits erwähnt, stammt das Plastik aus der Manufaktur des Chinesischen Herstellers Takom. Wobei sich aber ein paar Dinge wesentlich unterscheiden. Dem Takom-Kit liegt auch eine vollständige Inneneinrichtung bei, auf welche bei „Das Werk“ verzichtet wurde. Ich muss die Entscheidung dazu ganz klar bekräftigen, denn der Prozentsatz der Modellbauer, die tatsächlich ein vollständiges Interieur bauen, ist wahrscheinlich gering. Zudem wirkt sich das stark auf den Preis aus, weniger Teile bedeutet folglich einen günstigeren Preis.
Ein weiterer Unterschied zum Takom-Bausatz des Tiger II mit Henschel Turm ist die Kette. Bei „Das Werk“ erhält man eine Segment-Kette, wohingegen bei Takom eine Einzelgliederkette beiliegt. Ok, eine Einzelgliederkette ist zweifelsohne etwas feines und bringt den natürlichen Kettendurchhang so richtig zur Geltung. Ob das mit der Segment-Kette auch so glaubwürdig umgesetzt werden kann ist fraglich. Natürlich werden die Glieder, die im Bereich der Triebräder angebracht werden, aus einzelnen Gliedern gefertigt. Wie sonst könnte man die Rundung die sie bilden darstellen. Die Flächen an der Kettenunterseite und teils an der Oberseite sind allesamt steife, aus einem Guss stammende Segmente. Diese machen es einem schwer, den Panzer auf einen unebenen Untergrund abzustellen, da aufgrund des steifen Segments keine Wölbung der Kette möglich ist und so das Endprodukt unnatürlich aussehen würde. Bei den oberen Segmenten, die ohnehin von den Schürzen verdeckt werden, sehe ich da kein so großes Problem mit den einzelnen Segmenten. Im Übrigen ist die Segment-Kette ebenso aus dem Hause Takom und dürfte von einem vorangegangenen TigerII Bausatz stammen, oder wurde eigens für den Kit von Das Werk entworfen und gefertigt. Außerdem sollte noch gesagt werden, dass dem Bausatz zwei Schablonen beiliegen, um welche man die Kettenglieder und Segmente anbringen und für einen makellosen Sitz sorgen kann, bevor sie über die Laufrollen gelegt werden.
Die Teile an sich wurden großartig gestaltet und auch abgegossen. Vor allem das Zimmerit an Oberwanne und Turm ist fantastisch umgesetzt worden. Hier haben wir außerdem einen weiteren Vorteil, denn das Zimmerit muss nicht selbst, mittels Magic Sculpt, oder aus unglaublich vielen PE-Teilen, die meistens dann nicht zu 100% passen, angebracht werden. Man nimmt sich das Teil lediglich aus der Schachtel und muss sich darüber keine Sorgen machen.
Auch die Detaillierung ist nicht zu kurz gekommen. Sogar filigranste Teile weisen noch, mit freiem Auge erkennbare Details auf. Die Lukendeckel haben auf der Unterseite sogar den Verschlussmechanismus angegossen, Schweißnähte an der Oberseite des Turms, oder an der Wanne wurden sehr realistisch umgesetzt. Das Kanonenrohr wurde aus einem Stück gegossen. Man sieht dabei zwar die Formtrennlinie, aber es ist immer noch einfacher, diese einfach abzuschleifen, als das Rohr aus zwei Hälften zusammenzukleben und sich mit einer fiesen Klebenaht, die vielleicht auch Putty benötigt, herumzuschlagen.
Formversatz wäre mir bei der Betrachtung der Teile nicht aufgefallen, auch Fischhaut konnte ich nirgends erkennen. Die unvermeidbare Formtrennlinie ist kaum bemerkbar und nur an runden Teilen gegenwärtig.
Die kleine PE-Platine liefert sehr schöne, geätzte Lüftungsgitter und einige Verschlusshaken für die Werkzeuge.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung finde ich sehr schön gestaltet. Wenn man sie mit der aus dem Takom Bausatz vergleicht, bemerkt man, dass größtenteils die gleichen CAD Renderzeichnungen verwendet, aber anders angeordnet wurden. Das alleine ist schon dem komplett anderen Format zu schulden und natürlich der Tatsache, dass es hier keine Inneneinrichtung gibt, für die es Instruktionen benötigt hätte. Eine Korrektur in Form eines kleinen Zettels für den Bauschritt #14 liegt jedoch bei, auf den man Acht geben sollte.
Es sind alle Schritte durch die unmissverständlichen CAD Zeichnungen klar und deutlich und es sind keine Bauschritte dabei, die zu überladen wirken. Als einzigen Nachteil sehe ich die zu klein geratenen Profilzeichnungen, die bei der Lackierung behilflich sein werden. Hier wäre es wirklich besser gewesen, wenn man die beiden Markierungsmöglichkeiten auf zwei Seiten aufgeteilt hätte.
Die Farbangaben beziehen sich bei diesem Modell nur auf die Palette von Ammo of Mig Jimenez Produkten.
Die Markierungen wurden vom „Das Werk“-Team ausgearbeitet, es können zwei Fahrzeuge der schweren Heeres Panzerabteilung 505 realisiert werden.
Der kleine Decalbogen enthält nicht viele Nassschiebebilder, aber diese wenigen machen dafür einen sehr guten Eindruck.
Fazit
Ich muss sagen, dass ich von diesem Bausatz äußerst positiv überrascht bin. Das Werk hat sich sehr erfolgreich auf das Wesentliche konzentriert und dadurch eine sehr ansprechende Variante dieses wirklich tollen Bausatzes geschaffen. Die Detaillierung und die Qualität der Teile sind hervorragend und wird Anfängern, sowie auch echten Modellbauveteranen, viel Spaß und Freude bereiten.