Übersicht
Herstellerbezeichnung: Raupenschlepper Ost RSO/01 Type 470
Hersteller: Das Werk
Maßstab: 1:35
Artikelnummer: DW35026
Preis: Gesehen bei Modellbau König für € 37,50
Material: Plastikteile, Fotoätzteile, Decals, Masken
Produktlink: RSO/01 Typ 450
Box & Inhalt
- 8 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
- 1 Unterwanne, gegossen aus einem Stück
- Fahrerkabine aus einem Stück gegossen
- Einzelgliederkette in einem separatem Beutel
- 1 kleiner Decalbogen
- 2 kleine Platinen mit Fotoätzteilen
- 1 Bogen Maskierfolien für die Kabinenverglasung
- 10-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe
Einleitung
Das Kitchecker Team freut sich einen weiteren Bausatz von „Das Werk“ vorstellen zu dürfen. Diese Ausführung des Raupenschleppers Ost wurde laut Das Werk „in Kooperation mit einem namhaften Hersteller verwirklicht und soll das beste Modell dieses Fahrzeugs in einer neuen Edition sein.“ Natürlich brannte die Frage wie ein Elmsfeuer, um welchen Hersteller es sich denn dabei handelt. Als erstes habe ich mal die Schachtel auf Hinweise untersucht, dabei aber keine Anmerkungen gefunden. Beim Aufschlagen der Bauanleitung habe ich den Vermerk „Magic Tracks“ entdeckt, welchen sich der Hersteller „Dragon“ patentieren lassen hat. Bei der Begutachtung der Spritzrahmen fand ich dann auch noch das Dragon Logo vor, was die Vermutung dann bestätigt hat. Sehr interessant, schauen wir mal in die Schachtel was der Bausatz so zu bieten hat.
Das Original
Nach dem Angriff auf die Sowjetunion, realisierte die Wehrmacht ab Herbst 1941, dass die russischen Straßen und das Gelände der Ostfront die Möglichkeiten der überwiegend auf bespannten und motorisierten Radfahrzeugen beruhenden deutschen Nachschubverbände überforderten. Auch waren die Fronteinheiten in den Wintermonaten kaum in der Lage mit ihren Panzerabwehr- und Infanteriegeschützen Stellungswechsel durchzuführen. Teils halfen erbeutete sowjetische Kettenschlepper die Verbände in dieser Zeit beweglich zu halten. Es war offensichtlich, dass für die Bedürfnisse der Ostfront ein leichter Kettenschlepper, mit Ladefläche und Zugkraft benötigt wurde.
In aller Eile wurde bei der Steyr Daimler Puch AG (deren Generaldirektor Meindl auch Chef des dafür eingerichteten Sonderausschusses im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition war) in Zusammenarbeit mit der von Dr.-Ing. Ferdinand Porsche geleiteten Panzerkommission ein Vollkettenfahrzeug mit der Bezeichnung „Steyr Typ 470“ entworfen. In einigen Quellen wird angenommen, dass auch die verschiedenen nach dem Angriff im Osten erbeuteten Kettenschlepper in der Konzeptionsphase bewertet und begutachtet wurden. Eine gelegentlich angenommene Verwandtschaft mit dem Stalinez-65 ist keinesfalls gegeben, am ehesten lässt sich der sowjetische STZ-5 mit dem Raupenschlepper Ost vergleichen.
Die ersten vorgelegten Entwürfe wurden auf den persönlichen Befehl Hitlers dahingehend geändert, dass eine Bodenfreiheit in der Größenordnung von 60 bis 70 Zentimetern erreicht wurde.
(Quelle Wikipedia)
Bausatz & Teile
Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht ganz sicher, ob für diesen Bausatz neue Teile angefertigt, oder ob die Teile aus dem Jahr 2012 einfach wiederverwendet wurden. Da ich den Dragon Bausatz noch nicht selbst gesehen habe, ist das schwierig zu bewerten. Was man aber auf alle Fälle bewerten kann sind die wirklich schönen und gut detaillierten Teile, die sich auf den Spritzrahmen befinden. Allesamt sauber abgegossen, ohne sichtbaren Formversatz, oder übermäßiger Fischhaut. Selbst Kleinstteile haben die Formen mit gestochen scharfen Details verlassen.
Dem Ganzen liegt auch ein Motor bei, der nach der Fertigstellung mit guten Details aufwartet, aber dann leider nicht mehr einsehbar sein wird. Zumindest wird in der Bauanleitung nicht darauf eingegangen die „Motorhaube“ geöffnet darzustellen. Mit ein wenig Geschick und einem scharfen Skalpell sollte das aber nicht unmachbar sein. Interessant ist auch, dass die Laufräder des Fahrwerks zuerst allesamt an einem Gestänge angebracht werden und dieses anschließend in die Unterwanne gesetzt wird.
Gerade beim RSO ist der Kettendurchhang äußerst markant, mit der beigelegten Einzelgliederkette kann dieser Durchhang wunderbar verwirklicht werden. Das Verladedeck wurde ohne Holzmaserung ausgeführt, bei einem Check im Internet, war auf den Originalen, zumindest an den Bordwänden auch keinerlei Holzmaserung zu sehen.
Die beiliegenden Ätzteile, auch auf diesen ist das Dragon Logo zu sehen, werden einige Bereiche noch etwas aufpeppen, im Speziellen die Bordwände. Hier liegen sogar die Verschlussmechanismen als Ätzteile bei. Alles in Allem sollte der Zusammenbau recht einfach von statten gehen.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung, in ihrem alten, gebrauchten Look finde ich sehr schön gestaltet, auch wenn der Druck teilweise vielleicht etwas störend ist, bleibt sie etwas Besonderes. Die Zeichnungen sind allesamt sehr gut dargestellt und sollten eigentlich keine Fragen offenlassen. Hinweise wurden farblich hervorgehoben, was das Fehlerpotential sinken lässt.
Die verschiedenen Markierungsvarianten wurden im hinteren Bereich je in Farbe und vier Ansichten abgedruckt, was bei der Bemalung auf alle Fälle von Vorteil ist. Alle Teile die nicht mit einem Buchstaben versehen sind, werden in der entsprechenden Fahrzeugfarbe bemalt. Im Übrigen werden die Farbpaletten von 7 Herstellern angeführt, da sollte also für jeden etwas dabei sein.
Insgesamt kann man aus sechs verschiedenen Lackierungen wählen. Die Einheiten reichen von Volksgrenadier Divison, über Gebirgsjäger zu Nachrichten Abteilung und Grenadier Einheiten. Abwechslungsreich und teilweise auch mit interessanten Tarnungen, da wird sicher jeder fündig.
Es sind alle Schritte durch die unmissverständlichen CAD Zeichnungen klar und deutlich und es sind keine Bauschritte dabei, die zu überladen wirken. Als einzigen Nachteil sehe ich die zu klein geratenen Profilzeichnungen, die bei der Lackierung behilflich sein werden. Hier wäre es wirklich besser gewesen, wenn man die beiden Markierungsmöglichkeiten auf zwei Seiten aufgeteilt hätte.
Fazit
Der RSO hat es auf alle Fälle in sich und stellt einen sehr soliden Bausatz dar, der mit Sicherheit viel Bastelspaß bereiten wird, ob nun Wiederauflage, oder nicht. Sehr zu empfehlen auch für Einsteiger in das schöne Hobby des Modellbaus. Der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen und aufgrund der relativ einfachen PE-Teile, kann man hier bestens Erfahrungen sammeln. Absolute Kaufempfehlung!