Übersicht
Artikelbezeichnung: Red Tails & Co.
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Plastikteile, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals
Preis: € 60,23
Maßstab: 1/48
Artikelnummer: 11159
Produktlink: P-51 Red Tails
Download: Bauanleitung
Box & Inhalt
Die Schachtel ist gut gefüllt mit jeder Menge Teile. Bei den Limited Edition Bausätzen ist normalerweise immer ein Extra dabei, bei dieser ist allerdings nichts dergleichen zu finden. Nicht, dass das den Bausatz schmälert, aber das war immer das Tüpfelchen auf dem i und eigentlich das, was eine Limited Edition ausmachte. Anbei ein Auszug der Teileliste.
- 10 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 2 durchsichtige Rahmen mit allen Klarsichtteilen
- 2 kleine Platinen mit den üblichen Fotoätzteilen, teils in Farbe für den Cockpit Bereich.
- 1 richtig großer Decalbogen gedruckt von Eduard, mit all den diversen Markierungen. 2 kleinere Decalbögen beinhalten alle Stencils, genügend für zwei Maschinen.
- 1 Bogen Maskierfolien für die Cockpithauben, Räder und so manche Begrenzungsleuchte.
- 28-seitige, farbige Bau- und Bemalungsanleitung
Einleitung
Der Bausatz der Eduard-Mustang erfreut sich großer Beliebtheit unter den Modellbauern. Er liefert eine von Grund auf solide Basis, tolle Details, viele verschiedene Varianten und vor allem immer wieder großartige limitierte Auflagen, die ein spezielles Thema behandeln. So auch mit der Erscheinung der „Red Tails & Co. Limited Edition“. Mustang-Fans wissen bestimmt worum es sich bei den Maschinen mit den roten Leitwerken handelt. Für alle die es nicht wissen: die so genannten „Red Tails“ waren ein Geschwader, das ausschließlich aus Afro-Amerikanern bestand und damals ungerechtfertigter Diskriminierung ausgesetzt war. Kein geringerer als George Lucas hat sich dem Thema angenommen und mit dem Streifen „Red Tails“ ein Denkmal für dieses Geschwader und deren Piloten, welche auch „Tuskeege Airmen“ genannt wurden, gesetzt. Bei dem Bausatz handelt es sich übrigens um eine Dual Combo Ausgabe, man kann also zwei Maschinen aus nur einem Bausatz fertigen. Bei insgesamt 12 verschiedenen Markierungen fällt die Wahl dann vielleicht doch nicht ganz so schwer.
Bausatz & Teile
Zunächst sollte erwähnt werden, dass die generelle Qualität der Teile Eduard-üblich ausgezeichnet ausgeführt wurde. Die Oberflächen sind mit fein versenkten Nietenreihen und Paneel-Linien versehen worden. Fischhaut oder anderweitige Verunstaltungen der Teile sind zumindest nicht auf meinem Exemplar zu sehen. Formtrennlinien sind produktionsbedingt vorhanden, aber nur in einem sehr geringen Ausmaß und werden sich ganz einfach verschleifen oder abschaben lassen. Alle Details wurden messerscharf graviert, es sind keinerlei ausgewaschene Nietenreihen, oder Paneel-Linien zu finden.
Der Aufbau der Bauanleitung ist wie bei fast allen Flugzeug-Kits gleich und beginnt mit dem Cockpit. Bei den Instrumentenbrettern kann der Modellbauer aus drei verschiedenen Optionen wählen, wie er diese aufbauen möchte. Zum einen wurden die Instrumente am Plastik angegossen und können folglich mit dem Pinsel bemalt werden. Wer sich das nicht antun möchte, dem würde ich raten die beiliegenden Decals für diesen Schritt zu verwenden. Wer das Cockpit aber in der Luxusausführung präsentieren möchte, der wird sich wohl für die Fotoätzteile entscheiden. Mit ihrer Sandwich-Bauweise erzielt man dadurch einen tollen 3D-Effekt, außerdem sind die Anzeigen, wie der künstliche Horizont, so fein, dass man sie mit freiem Auge erkennen kann. Das Cockpit wird mit seinen überdurchschnittlich vielen Teilen aus verschiedenen Materialien großartig detailliert werden können.
Der nächste aufwändig konstruierte Bereich ist der Fahrwerksschacht. Gleich zu Beginn sticht einem die schöne Rippenkonstruktion des Teils, um welches der Rest des Schachtes aufgebaut wird ins Auge. Selbst in diesem Bereich wurde nicht auf Nieten, oder sonstige Details vergessen. Mit seinen vielen Teilen wird dieses Konstrukt am Ende großartig zur Geltung kommen. Schade, dass man am Ende nicht mehr viel davon sehen wird, es sei denn man stellt die Mustang auf einen Spiegel.
Alle Steuerflächen liegen dem Kit separat bei. Leider aber haben die Ruder ziemlich dicke Arretierungszapfen, welche für einen sicheren Halt sorgen und es dadurch nicht ohne Nacharbeit möglich sein wird, diese eingelenkt darzustellen. Einzig die Landeklappen werden bereits abgesenkt verbaut. Natürlich kann auch die Cockpithaube offen oder geschlossen dargestellt werden. Die Verglasung besteht in beiden Fällen aus zwei Teilen.
Die Spritzrahmen mit Zubehörteilen, wie Zusatztanks, oder Raketenpylonen sind auch recht gut befüllt und wurden sehr schön umgesetzt. Für diesen Bausatz werden aber keinerlei Außenlasten, außer den Zusatztanks benötigt. Das Gerüst eines Raketenwerfers zur Montage an der Tragflächenunterseite, kommt für diesen Bausatz auch nicht zum Einsatz, lässt aber schon mal erahnen welche Versionen zukünftig noch geplant sind.
Der Maskenbogen enthält lasergeschnittene Abdeckfolien für die Cockpithauben, die Räder und die Positionslichter. Leider sind keine „Two-Face“ Masken enthalten. Wer also die Innenseite der Cockpithauben lackieren möchte, muss die Masken dafür selbst anfertigen. Bei den recht einfachen Formen sollte das ziemlich rasch von der Hand gehen.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Bei den Markierungen hat Eduard wieder einmal unglaublich gute Arbeit geleistet, ganze 12 verschiedene Versionen stehen zur Wahl, darunter eben auch 3 Maschinen der „Red Tails“ Geschwader. Alle Maschinen sind aus Naturmetall, auf der vorletzten Seite der Bauanleitung wird genau gezeigt, welcher Metallton, wo anzuwenden ist, um ein akkurates Ergebnis zu erhalten. Die Markierungsmöglichkeiten sind alle recht interessant, einige der Leitwerke werden entweder mit Schachbrettmustern, oder Streifen verziert. Schaut euch am besten einfach die Bilder der 12 Markierungen an, um euch selbst ein Bild von der Auswahl machen zu können.
Wer die Bauanleitungen von Eduard bereits kennt, wird wissen, dass diese sehr zuverlässig, logisch aufgebaut und einfach zu verstehen sind. Die ersten beiden Seiten präsentieren einen kompakten, aber sehr interessanten Geschichtsabriss, verfasst vom Eduard Chef persönlich – Vladimir Sulc.
Die einzelnen Markierungen werden im hinteren Bereich der Anleitung wie üblich in vier verschiedenen Risszeichnungen dargestellt. Auch ein wenig Information in Englischer Sprache gibt es zu jeder einzelnen Maschine. Die Bemalungsanleitungen sind für Farben von Gunze Aqueos, Mr. Paint und Mission Models abgestimmt.
Beide Decalbögen wurden von Eduard selbst gedruckt und zeichnen sich durch sehr dünnen Trägerfilm aus. Die Ränder des Films schließen dort, wo es möglich ist, fast mit den Rändern der bedruckten Flächen ab. Alle Grafiken sind gestochen scharf und ohne Versatz abgedruckt worden. Aus verschiedenen Quellen hört man, dass sich die Decals alles andere als einfach verarbeiten lassen. Leider kann ich das aus eigener Erfahrung selbst bestätigen. Die Decals rollen sich sofort ein, sobald sie vom Trägerpapier abgenommen werden.
Fazit
In Sachen Qualität hat dieser Bausatz die Nase sicher ganz weit vorne und konkurriert nur mit ganz wenigen Nebenbuhlern. Leider ist die Limited Edition nicht mehr ganz das, was sie mal war, aber Eduard schafft es trotzdem immer wieder ein interessantes Thema aufzurollen und dazu eine großartige Auswahl an Markierungen und Maschinen für den Modellbauer bereitzuhalten.