Revell 03920 - C-54D Thunderbirds Platinum Edition 1/72
Box & Bausatzinhalt
- rundum hochglanzbedruckte Stülpschachtel
- 14 weiße Spritzgussrahmen mit 320 Teilen
- 1 Klarsichtrahmen mit 18 Teilen
- 3 farbig bedruckte Ätzteilebögen (107 Teile)
- 1 Messing Ätzteilebogen (105 Teile)
- 1 Decalbogen
- 28-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Vorwort
Mit der Neuentwicklung der C-54D sorgte Revell 2015 für einiges an Aufsehen. Kein Wunder, so werden derartige Großprojekte doch von vielen Herstellern, der intensiven Werkzeugkosten wegen, gemieden. Unso mehr freuten sich die Airliner-Fans und die 1/72er Gemeinde über dieses sehr gut detaillierte Schmuckstück.
Aktuell ist die mit Photoätzteilen aufgewertete „Platinum Edition“ bei Revell im SALE, d.h. mit einem satten Rabatt von 50%, direkt im Revell-Shop bestellt. Da lohnt es sich diesen Bausatz noch einmal nächer unter die Lupe zu nehmen.
Vorbild / Historie:
Nach längeren Gesprächen mit verschiedenen Fluggesellschaften legte Douglas 1939 den Entwurf eines neuen, vergleichsweise großen viermotorigen Verkehrsflugzeugs vor, der im Gegensatz zum früheren Prototyp DC-4E entsprechend ihren Wünschen dimensioniert war. Der Erstflug der nunmehr eigentlichen DC-4 am 14. Februar 1942 fand während des Zweiten Weltkriegs dann allerdings schon mit militärischem Kennzeichen statt. Trotzdem wurden von den Fluggesellschaften 61 Stück vom Reißbrett weg bestellt. In den folgenden Jahren erwarb sich das Flugzeug in 1163 gebauten Exemplaren einen hervorragenden Ruf als zuverlässiges und belastbares militärisches Transportflugzeug. Die DC-4 bzw. ihre militärische Version, die Douglas C-54 Skymaster kam unter anderem auch als Rosinenbomber während der Berliner Luftbrücke 1948/49 zum Einsatz. Die Maschine hat keine Druckkabine.
Nach dem Kriegsende baute Douglas 79 zivile DC-4, ausgelegt für bis zu 56 Passagiere, die zusammen mit etwa 250 entmilitarisierten Maschinen gleichen Typs (C-54) weltweit bei Fluggesellschaften zum Einsatz kamen. Die ersten zivil gefertigten Maschinen wurden am 18. Januar 1946 an die US-amerikanische Western Airlines und an die belgische Sabena ausgeliefert. Weil Western Airlines ihre Maschinen kurz darauf in Dienst stellte, gilt sie als Erstbetreiber dieses Flugzeugtyps. Insgesamt wurden von der DC-4 bzw. C-54 1.244 Stück produziert.
Die DC-4 wurde in den ersten Nachkriegsjahren auch für den Überseeverkehr – vor allem über dem Nordatlantik – eingesetzt und löste dort die unwirtschaftlich gewordenen Flugboote ab. Wegen der schwachen Motoren, der fehlenden Druckkabine und der geringen Tankkapazität waren jedoch mehr Zwischenlandungen nötig. So musste beispielsweise bei einem Flug zwischen Europa und den USA zwischen den damals üblichen Sprungbrett-Flughäfen Shannon in Irland und Gander auf Neufundland auch auf Island und Grönland zum Auftanken zwischengelandet werden. Erst die ab 1945 gebaute verbesserte Version DC-4A besaß eine größere Tankkapazität und konnte unter normalen Wetterbedingungen die nördlichen Flughäfen auslassen. Dennoch wurde die DC-4 auf diesen Routen bald durch die stärkeren, schnelleren und mit Druckkabine ausgestatteten Lockheed Constellation und Douglas DC-6 ersetzt. Von da an fand die DC-4 überwiegend im Mittel- und Kurzstreckenverkehr Verwendung, oft mit dichterer Bestuhlung für bis zu 80 Passagiere. Pan Am setzte sie bis in die 1960er-Jahre im Berlin-Verkehr ein.
Die Douglas C-54 Skymaster war die von 1942 bis 1945 produzierte militärische Version der Douglas DC-4. Sie war für den Transport von bis zu 49 Passagieren auf Langstrecken konzipiert. Wie die DC-4 hat auch die C-54 keine Druckkabine. Die C-54D war eine aus C-54B entstandene Version mit 1.450 PS leistenden R-2000-11-Motoren, 380 wurden gebaut, 22 von der Royal Air Force übernommene Flugzeuge wurden als Skymaster Mk I bezeichnet.
Besondere Bekanntheit in den USA erlangte die Maschine des Aerobatic Display Teams „Thunderbilrds“ mit ihrer auffälligen Lackierung, die Gegenstand dieses Revell-Modells ist. Quelle: Wikipedia
Bildquelle: zoggavia.com
Der Bausatz
Anders als die Standardversion dieses Kits, kommt die Platinum Edition in einem großzügig dimensionierten Stülpdeckelkarton daher. Im Inneren befinden sich die 15 Spritzrahmen fein säuberlich und getrennt in Folie verpackt. Hinzu kommt noch der Decalbogen, die farbige Bauanleitung und eben die für diese Bausatz-Linie typischen Photoätzteile, welche bei Eduard produziert wurden.
Sofort wird auch klar, der Bausatz ist komplex aufgebaut und nicht für den Anfänger geeignet, was Revell mit der Angabe „Level 5“ zum Ausdruck bringt. Die Einzelteile sind gratfrei und größtenteils ohne Häutchenbildung abgespritzt und weisen durchwegs feine Deatils auf. Scharfe, versenkte Gravuren (Blechstöße und Wartungsklappen) zeichnen alle Oberflächen aus. Alle Klarsichtteile sind schlierenfrei, gut transparent und ermöglichen durch ein durchdachtes Design einen problemlosen Einbau. Störende Auswerfermarken wurden vermieden, soweit das technisch möglich war. Für den vertikal geteilten Rumpf ist eine komplette Inneneinrichtung samt Arbeitsplatz der Piloten in Form eines Innentubus vorgesehen, wie Revell das bereits bei anderen Großmodellen erfolgreich umgesetzt hat. Die zu öffnenden (Frachtraum-) Türen geben somit einen guten Einblick in ein realistisches Innenleben, was sicherlich auch die Dioramenbauer freuen wird. Diese Innenstruktur ist eigentlich das, was wir Bausatz im Bausatz nennen. Alle Steuerflächen und die Landeklappen können ausgelenkt dargestellt werden. Alle Fahrwerksschächte sowie Klappen und die dazugehörigen Fahrwerke und deren Räder sind sehr realistisch, teils mit bereits angegossenen Leitungen, detailliert. Die Landescheinwerfer sind als Klarsichtteile vorhanden und können ein- und ausgefahren verbaut werden. Ein weiteres Highlight sind die vier P&W R-2000 Motoren und deren Motorgondeln. Für einen zügigen Baufortschritt kann man neben der Innenstruktur bei diesem Bausatz mehrere Bereiche wie Tragflächen, Motoren und Fahrwerke parallel bauen und somit Trocknungszeiten von Klebstoff und Farben nutzen. Damit die Skymaster nicht zu einem „Tailsitter“ wird, kann man, wie beim leeren Original, eine Heckstütze unter dem Rumpf platzieren. Insgesamt 70 Gramm an Buggewicht gibt die Bauanleitung als Empfehlung vor, um dies zu vermeiden. Da ist die Heckstütze durchaus eine Alternative, um die filigranen Fahrwerke zu entlasten.
Bauanleitung
Die Bau- und Lackieranleitung ist komplett in Farbe gehalten und bietet die einzelnen 99 Baustufen in angenehmer Abbildungsgröße. Farbhinweise sind ausschließlich im hauseigenen Revell-System aufgeführt. 4 Ansichten in Farbe zeigen die eine vorgeschlagene Farbgebung und das Anbringen der aufwändigen Wasserschiebebilder.
Baunaleitung in Auszügen.
Photoätzteile:
Eine Platinum Edition bei Revell bedeutet ein deutliches Plus an Detaillierung. Hier in Form von 3 farbig bedruckten und einem Messing Ätzteilebogen aus dem Hause Eduard. Diese sind für das Cockpit und den Frachtraum, sowie beieten sie eine sehr realistische Aufwertung der Motoren und Fahrwerke samt Schächte.
Decalbogen
Auf dem sehr großen, versatzfrei und dünn vom Decalspezielisten Cartograf gedruckten Bogen Wasserschiebebilder, findet man die umfangreichen Elemente, welche die Thunderbird Maschine so einzigartig macht. Ein genaues Studium des Markierungspalns ist unerlässlich.
Fazit
Revell liefert uns mit der aufgewerteten Sonderedition der C-54D einen garanten für viele Stunden Bastelspaß! Aufgrund der umfangreichen Baustufen und dem sehr hohen Detaillierungsgrad ist das Modell direkt an den erfahrenen Modellabuer adressiert. Durch die vielen Möglichkeiten der Darstellung dürften auch die Dioramenbauer auf ihre Kosten kommen. Apropos Kosten! Dies ist derzeit ein schlagendes Argument, wenn man den kompletten Bausatz inkl. Zubehör zum Preis des Zubehörs alleine bekommt. Also zuschlagen Freunde…
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie direkt bei Revell, oder im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(Januar 2021)