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Copper State Models CSM 1026 - 1/48
Es
muss
nicht
immer
der
Maßstab
1:32
sein,
um
ein
hervorragend
detailliertes
Doppeldeckermodell
in
Händen
halten
zu
können.
Der
Hersteller
Copper
State
Models
überrascht
uns
mit
seinem
allerersten
Spritzgussmodell,
einer
48fachen Verkleinerung dieses britischen Jägers von 1918.
Inhalt:
•
2 Spritzgussrahmen mit 66 Bauteilen
•
1 Acetatfilm mit der Windschutzscheibe
•
1 Ätzteilebogen (über 80 Teile)
•
5 Resinteile
•
2 Metallauspuffrohre
•
1 Decalbogen
•
16-seitige, farbige Bauanleitung
Vorbild:
Schon 1995 beklagte Ray Rimel, wie ungnädig die Geschichte mit der Sopwith Dolphin umgegangen sei, da ihr die Ästhetik und Popularität anderer Entwürfe
aus dem Hause Sopwith fehlten. Dabei kommt ihr ein wichtiger Platz in der Geschichte der Jagdfliegerei gegen Ende des Ersten Weltkriegs zu. Bereits im
Frühling 1917 – die deutschen Jagdflieger in ihren Albatros Doppeldeckern beherrschten den Himmel über Flandern und fügten den Briten den sprichwörtlich
gewordenen „Bloody April“ zu – wurde das als Nachfolgemodell der berühmten Camel von Herbert Smith entworfen. Alle Jäger aus dem Hause Sopwith waren
bis dahin mit Umlaufmotoren ausgerüstet, die jedoch leistungsmäßig an ihre Grenzen stießen. Die Albatros D-Serie bewies, dass Jägern mit Reihenmotor die
Zukunft gehörte, weshalb der neue Entwurf mit dem 8-zylindrigen 200PS starken Hispano Suiza-Motor der SPAD XIII und der Se5a ausgestattet wurde. Als der
Prototyp der 5F. 1 erstmals abhob, hatten sich die Nachteile der berühmten Camel, neben ihrem Rotationsmotor eine äußerst schwierige Handhabung sowie
eine miserable Sicht nach unten, deutlich gemacht. Deshalb setzte die „Dolphin“ , wie man sie bald nannte, auf ein für die Firma Sopwith revolutionär neues
Design: Die Tragflächen wurden nicht nur im Negativwinkel übereinander angeordnet, dies war etwa bereits von Maschinen des Konkurrenten de Havilland
(der D. H. 5) bekannt, sondern der Oberflügel wurde nahezu unmittelbar an der Oberseite des Rumpfes angebracht, was die Rundumsicht des Piloten enorm
verbesserte. Nach der Ausmerzung einiger Kinderkrankheiten ging der Jäger in Produktion. Gegen Ende Dezember 1917 hatte Sopwith 121 Maschinen
produziert, die bei den Jagdstaffeln an der Front – wie so vieles Neues – erst einmal ablehnend aufgenommen wurden. Zu ungewohnt war der schwere
Reihenmotor, als zu unsicher wurde die Aufhängung der oberen Tragflächen im Falle eines Überschlages für den Piloten empfunden. Doch die anfängliche
Skepsis legte sich schnell, was nicht zuletzt auch an ihren hervorragenden Flugeigenschaften auch in größerer Höhe und ihrer schweren Bewaffnung von bis
zu vier MG lag. Die Dolphin erwies sich als zuverlässiges, schnelles und robustes Jagdflugzeug. Schließlich waren 10 Jagdstaffeln des Commonwealth mit
dem neuen Sopwithjäger ausgerüstet, die Hersteller Sopwith, Darraq und Hooper & Co. sollten bis zum Waffenstillstand im November 1918 über 2000
Flugzellen fertigen, von denen jedoch der Großteil nach Einstellung der Kämpfe verschrottet wurde.
Literatur: J. M. Bruce, Sopwith Dolphin. Windsock Datafile 54. Berkhamsted 1995
Fazit:
Copperstate Models haben hier ihren ersten Spritzgussbausatz vorgelegt, nachdem man sich entschlossen hat, den Sprung
weg von den Resinmodellen hin zu Produkten für einen breiteren Markt zu wagen. Allein dieser mutige Schritt in unsicheren
ökonomischen Zeiten verdient die volle Unterstützung der Modellbauercommunity. Nun hat man hier jenseits von allem
Idealismus wahrlich ein Spitzenprodukt abgeliefert, das gerade, aber eben nicht nur als Erstlingswerk im Spritzgussbereich
stark zu beeindrucken weiß. Ein genauer Blick auf die Bausatzteile unterstreicht den ersten Eindruck: Hier wird in 1:48
geliefert, was Wingnut Wings in 1:32 bieten. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Zusammenbau ebenso einfach gestaltet wie
die Modelle des größeren Vorbilds aus Neuseeland. Weitere Modelle exotischer Vorbilder aus dem Bereich des Ersten
Weltkriegs hat CSM bereits angekündigt – man darf also weiterhin gespannt sein. – aufgrund einer großen Anzahl an
Ätzteilen und der Verspannung an Doppeldeckern eher für den erfahrenen Modellbauer geeignet, für diesen jedoch
uneingeschränkt empfehlenswert.
Happy Modelling,
Andreas Borsos,
August 2016
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Bausatz:
Die Firma Copper State Models stammt ursprünglich aus dem „Kupferstaat“
Arizona und trat mit liebevollen Kleinserienmodellen in Resin im Maßstab 1:48
hervor. Der Gründer, Eric R. Hight, gab seine Mastermodelle und den Namen
schließlich an eine Gruppe von Modellbauern aus sechs verschiedenen
Ländern ab und CSM Models wurden eine lettische Firma, angesiedelt im
schönen Riga und geführt von dem engagierten und freundlichen Edgar
Liepisch. CSM erfreuten die Gemeinde der Doppeldeckerfans weiterhin mit
Bausätzen seltener Vorbilder im Maßstab 1:48 sowie mit hervorragenden
Figuren in 1:32 und Zubehör in 1:28, 1:32, 1:48 und 1:72.
Mit einem Knaller hat sich die Firma nun im Bereich des Spritzgussmodell-
baus zu Wort gemeldet. Beginnen andere Firmen zunächst vorsichtig mit
short-run Kits, reüssiert CSM hier mit einem wahren Spitzenprodukt, produ-
ziert mit modernsten Verfahren, das Vergleiche mit den Großen der Szene
nicht zu scheuen braucht. Schlägt man die umfangreiche, vierfarbige und auf
Hochglanzpapier gedruckte Bauanleitung auf, wird alleine durch deren Design
bereits deutlich, an wem man sich messen will: Hier möchte jemand den
Bastlern im Maßstab 1:48 bieten, was Wingnut Wings in 1:32 seit einigen
Jahren so erflogreich anbieten: Modellbausätze auf Spitzenniveau. Die de-
taillierte und klar verständliche Bauanleitung illustriert jeden Schritt exakt, wie
man es etwa von den Anleitungen der Wingnut Wing Modelle her kennt, und
führt in elf Schritten durch den Bau. Die Bausatzteile entsprechen diesem
hohen Ziel. Hervorragend gespritzte, feinste Details aufweisende und absolut
maßstabsgetreue Bauteile, verteilt auf zwei Spritzlinge, machen sofort Lust
auf den Zusammenbau. Wirkungsvoll und dezent ist es gelungen, die Stoffbe-
spannung von Rumpf und Tragflächen darzustellen – gerade letztere gehören
zu dem Besten, was ich in 1:48 jemals gesehen habe. Der Ätzteilebogen steht
dem in nichts nach und liefert den Korbsitz, zahlreiche Befestigungsbleche
und Wartungsklappen, sowie Teile der Kühler und Propellernaben. Den Clou
dieser Premiumedition machen jedoch die fünf sauber gegossenen Resinteile
sowie die Auspuffrohre aus Metall aus, echte Rohre, die wie Produkte aus
dem Hause Rexx bereits fix und fertig gealtert und verrostet daherkommen
(die preiswertere Standart Edition verzichtet auf Resin und Metallrohre).
Abgerundet wird der Bausatz von einem hervorragend gedruckten Decalbo-
gen, der vier attraktive Markierungsvarianten liefert, alle im typischen PC10
und Battleship Grey gehalten und mit weißen Staffelmarkierungen.
Produktwebsite des Herstellers:
CSM 1026
Preis:
UVP € 48,--
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig
Copper State Models CSM 1026
Sopwith 5F.1 Dolphin (Premium Edition)
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
über 150
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma Copper State Models für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
überaus empfehlenswert !
Gesamteindruck:
I
I
Markierungsoptionen:
•
Dolphin C4157 von Lt. C.E. Worthington, No 87 Sqn., Herbst 1918
•
Dolphin C4131 von Major N.W. Noel mit Capt. F.I. Lord und Capt.
J.D. Canning, No 79 Sqn., Sommer 1918
•
Dolphin C4168 von Major J.C. Callaghan, CO der No 87 Sqn.,
Frühjahr 1918
•
Dolphin C3824 von Capt. J.W. Pearson, No 23 Sqn., Juni 1918
Sopwith 5F.1 Dolphin (Premium Edition)
Unten: Die hervorragend umgesetzte, farbige Bau- und Lackieranleitung
lässt absolut keine Fragen offen. Auch der Verspannungsplan ist eindeutig,
mit verschiedenen Blickwinkeln, umgesetzt. Alle Baustufen sind in ange-
nehmer Größe gedruckt und sorgen, mit gezielter farblicher Darstellung, für
einen schnellen Baufortschritt und ganz einfach Spaß bei der Arbeit.
Die Farbangaben beziehen sich auf keinen speziellen Hersteller, sind also
allgemein gehalten.