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Special Hobby SH72347 - 1/72

Inhalt: 7 graue Spritzrahmen mit 83 zu verwendenden Teilen 1 Klarsichtteilerahmen mit 11 zu verwendenden Teilen 1 Decalbogen 8-seitige Bauanleitung
Produktseite: SH72347 Download: Manual Preis: UVP 16,60 €
Reviews
Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Vorbild: Die Mirage F1 wurde von Dassault in Eigeninitiative auf Basis der Mirage III als kleinere, leichtere und einsitzige Alternative zu der 1964 von Frankreich geforderten Dassault Mirage F2 entwickelt. Die Maschine absolvierte ihren Erstflug am 23. Dezember 1966; dieser Prototyp stürzte im Mai 1967 ab, woraufhin die Flugerprobung erst ab März 1969 fortgesetzt wurde. Die ersten Serienexemplare wurden im März 1973 an die französische Luftwaffe ausgeliefert, wogegen es bei der schon ein halbes Jahr vor der F1 zum Erstflug gestarteten Mirage F2 beim Prototyp blieb. Die Maschinen wurden später auch nach Jordanien, Griechenland, Kuwait, Spanien, Marokko und weitere Staaten exportiert. So wurden als erster Export- erfolg ab 1975 32 Mirage F1AZ und 16 F1CZ nach Südafrika exportiert und dort bis November 1997 eingesetzt. Die meisten Maschinen (110) wurden vom Irak gekauft. Insgesamt wurden 730 Maschinen gebaut, davon 251 für die französische Luftwaffe. Stationierungsorte waren unter anderem Cambrai, Colmar, Creil, Reims und Straßburg. Die Jägerversion F1C stand bis 2003 noch bei der Armee de l'Air in Dienst. Zum Einsatz kamen die Maschinen in verschiedenen militärischen Konflikten, so unter anderem im Iran-Irak-Krieg, im Alto-Canepa-Grenzkrieg zwischen Ecuador und Peru, im südafrikanischen Krieg gegen die namibische Unabhängigkeitsbewegung (SWAPO) und im Tschadkonflikt. Marokko will seine noch in Dienst stehenden F1CH, F1EH und luftbetankungs- fähige F1EH-200 ab 2010 mit Glascockpit, neuen Schleudersitzen, MICA-Raketen sowie Zielsuchbehältern Damocles modernisieren lassen. Im Sommer 2011, wenige Jahre vor der erwarteten Außerdienststellung in Frankreich, verlegte mit der EC 02/033 Savoie die letzte F1-Einheit nochmals auf eine neue Heimatbasis – den Militärflugplatz Mont-de-Marsan – , da die bisherige in Reims geschlossen wurde. Mirage F1CR: Nach dem Wechsel hin zu Mehrzweckkampfflugzeugen wurde auf eine reine Aufklärervariante verzichtet. Die CR-Variante ist ein Mehrzweck- Kampfflugzeug mit Vorrichtungen zum Anbringen von Aufklärungsbehältern. Die Mirage F1CR-200 flog erstmals am 20. November 1981. Ihre Sensoren sind extern und intern verbaut oder anhängbar. Die Sensoren umfassen: Infrarot-Linienscanner SAT SCM2400 Super Cyclone. Er befindet sich im Bug hinter der Radarnase. Weiter sind folgende Fotokameras unter der Nase einbaubar: Panorama-Fotokamera Thomson-TRT 40 (oder eine Fotokamera Thomson-TRT 33). Das Cyrano-IVM-R-Radar befindet sich unter dem Bug. Des Weiteren finden sich dort das Side-Looking-Airborne-Radar (SLAR) Raphaël TH sowie ein Behälter für Elektronische Aufklärung ASTAC ELINT. Die Mirage F1CR stand bis 2014 in Frankreich im Dienst. Quelle: Wikipedia
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Bausatz: Die Mirage F.1CR ist inzwischen die vierte Bausatzvariante des neuen Kit aus dem Hause Special Hobby. In der typischen rot-weißen Schachtel für 1/72er Bausätze befinden sich gut verpackt fünf mittelgraue Spritzrahmen, zwei Rahmen mit Rumpfhälften, ein Spritzrahmen mit Klarsichtteilen, ein Decalbogen und die farbige Bau- und Lackieranleitung. Bei den Spritzrahmen handelt es sich um eine aus modernen Stahlformen stammende Formneuheit des Jahres 2016. Betrachtet man diese genauer, so fällt einem sofort der außergewöhnliche Detailreichtum und die hohe Qualität der Spritzgussbauteile auf. Die obligatorische Formtrennlinie ist vernachlässigbar gering und bedarf lediglich an runden Teilen einer Nach- arbeit, wie an Fahrwerksbeinen oder Räder zu finden. Grate sind erstmal nicht erkennbar, relevante Sinkstellen, welche eine Nacharbeit erfordern, sind an den Tragflächenwurzeln zu entdecken. Die sehr überzeugende Rumpfoberfläche besteht aus scharfkantigen, versenkten Gravuren und erhabenen Strukturen mit feinen Details. Einige Zugangsklappen und Blechstöße an der Tragflächenoberseite und den Rumpfteilen wirken etwas überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauftrag -oder wer möchte einer Grundierung- egalisiert. Apropos Rumpfteile, sämtliche Angusskanäle führen direkt auf die Klebeflächen und beschädigen somit beim Heraus- trennen die exakten Kanten der Klebenaht nicht. (Siehe großes Bild rechts). Die Fahrwerkschächte besitzen bereits einige Strukturen und Leitungen und sind für diesen Maßstab gut umgesetzt. Dies trifft ebenso für den Arbeitsplatz des Piloten zu. Auch dieser ist gut gestaltet, besonders der Schleudersitz macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich wird der ambitionierte Modellbauer das Gurtmaterial ergänzen oder auf die Resin- teile der CMK Quick & Easy-Reihe zurückgreifen. Die Instrumente werden übrigens durch Decalelemente realisiert. Der Bausatz verfügt über einen eigenen Spritzrahmen mit reichlich Außen- lasten. Es werden hiervon 19 Bauteile benötigt, der Rest -immerhin noch- mals über 20 Teile- wandert in die Restekiste. Eine besondere Erwähnung gilt den Lufteinläufen der Triebwerke. Diese sind hervorragend in einem Stück gegossen. Dadurch entfallen umständ- lich zu verschleifende Klebenähte im Inneren, die Angussstege und zu- sätzlich angebrachte Auswurfhilfen befinden sich dann allerdings im Sicht- bereich und müssen nach dem Aussägen verschliffen werden. (Siehe erstes Bild unten). Meiner Meinung trotzdem die bessere Lösung. Zweites Bild unten: Die Luftbremsen der Rumpfunterseite sind als sepa- rate Bauteilblöcke in die Rumpfhälften einzusetzen. Der Zubehörmarkt hat hier bereits reagiert und Fotoätzteile als Bestandteil eines Sets umgesetzt. Schön gemacht für diesen Maßstab sind auch die Teile des Triebwerksaus- lauf. Allerdings wird man hiervon, abgesehen von der reinen Nozzle, am fertigen Modell wohl nicht mehr allzu viel sehen.
Oben: Die Einzelteile warten mit feinsten Details auf. Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Oben: Die ungewöhnlich schräge Klebekante des Radoms ist dem Resin-Zubehörprogramm aus gleichem Hause (CMK) geschuldet. Hier kann auf einfache Weise ein Cyrano IV Radar mit offenen Verschlüssen adaptiert werden.
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Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/72      Teile gesamt:   94      Markierungsoptionen:    3

Mirage F.1CR

Special Hobby  SH72347

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Fazit: Auch nach der vierten Bausatzvariante hat Special Hobby´s kleine Mirage F.1 nichts an ihrer Attraktivität verloren. Ganz im Gegenteil, hält man nun die sehr interessante und bei den Fans sehnlichst erwartete F1.CR in Händen. Insgesamt betrachtet lässt dieser Kit als Basis-Bausatz so gut wie keinen Spielraum für Kritik. Auch das vorher häufig bemängelte kleine Formet der Bauanleitung ist nun Geschichte. Danke, weiter so! Aufgrund der filigranen Kleinteile empfehle ich diesen Bausatz dem erfahrenen Modellbauer. Happy Modelling, Thomas Schneider, Januar 2017
Unten: Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen von Cartograf (Italien) bei, welcher in der Qualität kaum zu übertreffen ist. Aus Erfahrung lassen sich diese sehr gut verarbeiten.
Unten: Die Bau- und Lackieranleitung ist -wie immer bei Special Hobby- hochwertig gedruckt. Neu ist das sehr gefällige, größere Format, welches die Baustufen nun “augenschonend” abbildet. Farbhinweise sind im System des Herstellers Mr.Hobby (Gunze) aufgeführt.