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Trumpeter 05627

Inhalt: 1 großer Spritzrahmen Rumpfteile 33 graue Spritzrahmen 2 Großbauteile Deck 4 lose, versionsspezifische Insel-Teile 1 schwarzer Sockel 1 Kupferkette 5 Messing-Ätzteilebögen (Schiff) 8 kleine Messing-Ätzteilebögen (Flugzeuge) 1 Decalbogen 28-seitige s/w Bauanleitung (A4-Format) 1-seitige farbige Bemalungsanleitung (A3-Format)
Maßstab: 1/350 Produktseite: 05627 Bezugsquelle: Fachhandel Preis: ca. € 109,-
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Das Vorbild: Am   15.   November   1932   wurde   von   der   Reichsregierung   Papen   im   Aufbauprogramm   für   die   Reichsmarine   auch   ein   Flugzeugträger   vorgesehen.   Die   Marine wollte   1934   bereits   drei   Flugzeugträger   in   ihrer   Flotte   haben.   In   den   1920er-   und   1930er-Jahren   sah   man   Frankreich   als   Hauptgegner   zur   See   an   und Flugzeugträger    sollten    in    einem    Krieg    die    deutschen    Kriegsschiffe    im Atlantik    im    Handelskrieg    gegen    Frankreich    unterstützen.    Durch    das deutsch-britische     Flottenabkommen     von     1935     war     Deutschland     im Bereich   Kriegsschiffe   nicht   mehr   an   den   Friedensvertrag   von   Versailles gebunden    und    der    Weg    war    frei    für    den    Bau    von    Flugzeugträgern. England   erlaubte   in   diesem   Vertrag   Deutschland   jeweils   35   %   von   jeder Kriegsschiffskategorie   der   britischen   Flotte   zu   bauen.   Damit   waren   zwei Flugzeugträger der Größe der Graf-Zeppelin-Klasse möglich. Als   1939   der   Z-Plan   in   Kraft   trat,   verzichtete   man   auf   weitere   große Träger der   Graf-Zeppelin-Klasse   mit   ihren   23.000   Tonnen   Standardverdrängung über   die   beiden   im   Bau   befindlichen   hinaus   und   wollte   nur   noch   einen kleineren    Typ    von    12.000    Tonnen    bauen.    Zugrunde    lag    dabei    die Überlegung,   dass   der   Verlust   von   einem   von   wenigen   großen   Trägern   viel schwerwiegender   ist,   als   der   Verlust   von   einem   von   mehreren   kleinen Trägern. Da    Deutschland    durch    den    Versailler    Vertrag    der    Bau    von    Flugzeug- trägern   unmöglich   gewesen   war,   fehlte   auch   jede   Erfahrung   im   Träger- bau,   als   im   April   1934   eine   Arbeitsgruppe   unter   dem   Diplomingenieur Wilhelm   Hadeler   mit   den   Entwurfsarbeiten   begann.   Der   Entwurf   richtete sich   zunächst   nach   dem   Muster   der   britischen   Träger   der   Courageous- Klasse.   Zusätzlich   suchte   man   den   Erfahrungsaustausch   mit   Japan.   Dazu   reiste   1935   eine   deutsche   Studienkommission   unter   der   Leitung   von   Ernst-August Roth nach Japan. Schließlich entstand ein von ausländischen Einflüssen weitgehend unabhängiger Trägerentwurf. Eine   Besonderheit   der   Graf-Zeppelin-Klasse   waren   die   leistungsfähigen   Flugzeugkatapulte. Andere   Trägermächte   hatten   entweder   keine   Katapulte   auf   ihren Trägern   (Japan)   oder   nur   solche   mit   geringer   Leistung   (Großbritannien,   Vereinigte   Staaten).   Der   Start   vom   Flugdeck   erfolgte   dort   hauptsächlich   ohne zusätzliche Unterstützung. Die deutsche Marine wollte ihre Trägerflugzeuge aber hauptsächlich über Katapulte starten. gelegt, um höchste Geschwindigkeit und Dauergeschwindigkeit zu erreichen.    Die    zu    der    Zeit    auf    deutschen    Großkampfschiffen    üblichen    und    auch    für    die    Graf-Zeppelin-Klasse    hergestellten    Hochdruck-Heißdampf- antriebsanlagen hatten einen höheren Treibstoffbedarf als erwartet, weshalb 1942/43 bei der Graf Zeppelin die Bunkerkapazität vergrößert wurde. Die   Flugzeugausstattung   entsprach   mit   drei   Typen   –   Torpedobombern/Aufklärern,   Sturzkampfbombern   und   Jägern   –   dem   damals   anerkannten   Schema.   Viel zu   gering   war   die   Zahl   der   Jäger   an   Bord.   Um   mehr   Bomber   auf   den   Flugzeugträgern   unterzubringen,   verzichtete   man   auf   eine   ausreichende   Anzahl Jagdflugzeuge.   An   Flugzeugen   waren   vorgesehen   (1939:)   20   Fieseler   Fi   167   als   Torpedobomber   und   Aufklärer,   13   Junkers   Ju   87   C   als   Sturzkampfbomber und   10   Messerschmitt   Bf   109 T   als   Jagdflugzeuge. Ab   1942:   28   Junkers   Ju   87   E   als   Stuka, Torpedobomber   und Aufklärer   und   15   Messerschmitt   Me   155 A   als Jagdflugzeuge. Die   Zahl   der   Flugzeuge   an   Bord   war   gemessen   an   der   Größe   der   Schiffe   der   Graf   Zeppelin-Klasse   gering.   Vergleichbare   amerikanische   und   japanische Träger   wie   zum   Beispiel   die   japanische   Zuikaku   und   die   amerikanische   Enterprise   trugen   doppelt   so   viele   Maschinen. Allerdings   befanden   sich   auf   britischen Flugzeugträgern auch nicht mehr Maschinen, als für die Graf Zeppelin-Klasse vorgesehen war.  (Quelle: Wikipedia)
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Mit   einer   Seitenlänge   von   82   cm   ist   der   Karton   der   Graf   Zeppelin   schon relativ   groß.   Scherzhaft   ausgedrückt,   für   einige   Bastler   und   Sammler   zu groß    um    von    der    lieben    Gattin    nicht    beim    Hereinschmuggeln    in    die Wohnung oder im Modelllager als Neuzugang entdeckt zu werden. ;-) Trotzdem   ist   dieser   prall   gefüllt   mit   einzeln   sicher   verpackten   Spritzrahmen und   Großbauteilen.   Schaumstoff-Polsterungen   für   die   empfindlichen   Spritz- rahmen   D   und   G,   sowie   Trenneinleger   aus   Karton   sorgen   für   die   nötige Sicherheit der Teile. Grundsätzlich   lässt   sich   sagen,   es   handelt   sich   um   einen   typischen,   guten Trumpeter   Bausatz   mit   seinen   Stärken   und   Schwächen.   Was   das   Design angeht,   kann   man   hier,   meiner   Meinung,   ruhig   beide   Augen   zudrücken, denn   fertiggestellt   wurde   das   Vorbild   nie.   Das   Modell   zeigt   aber   einen einsatzfähigen   Träger.   Etliche   Punkte   entstammen   also   der   Interpretation der   Entwickler   bei   Trumpeter.   Zudem   durchlief   die   originale   Graf   Zeppelin eine zweite Bauphase ab 1942. In   Bezug   auf   das   Design   ist   nun   folgendes   Auffällig:   Eine   Wasserlinien- option   fehlt.   Möchte   man   dies   darstellen,   muss   zum   groben   Werkzeug gegriffen   werden.   Die   Bugnase   erscheint   im   direkten   Vergleich   mit   den Originalfotos   zu   spitz   und   zu   schmal.   Die   Torpedowulste   entsprechen   der Bauphase   ab   1942,   diese   wiederspricht   meiner   Meinung   nach   aber   dann der   Ausstattung   mit   Bordflugzeugen   Ar   195   und   Fi   167.   Leider   sind   die Flugzeuge    nicht    aus    transparentem    Granulat    gespritzt.    Eine    stimmige Darstellung   der   Cockpithauben   wird   dadurch   erschwert.   Weiterhin   fehlt   die Holzoberfläche    des    Flugdecks,    welche    somit    eher    “langweilig”    daher- kommt.   Eine   fehlende   3,7cm   Kanone,   ein   gähnend   leerer   Hangar   und   eine Detailarmut    am    Kran,    fallen    ebenfalls    ins    Gewicht.    Mit    entsprechend Eigeninitiative   -hey,   wir   sind   ja   Modellbauer!-   lässt   sich   dies   aber   alles korrigieren. Die     Spritzgussqualität     dieses     großen     Kits     kann     sehr     überzeugen. Sinkstellen,   Formversätze   oder   Grate,   sind   nicht   zu   erkennen.   Die   Form- trennlinie,   z.B.   an   den   Masten,   ist   schwach   ausgeprägt   und   kann   somit sehr   leicht   versäubert   werden.   Häutchenbildung   ist   vereinzelt   nur   an   den kleinen   Spritzrahmen   mit   den   Bordflugzeugen   erkennbar.   Die   Schiffsteile sind absolut sauber. Ein   großer Anteil   der   Bauarbeiten   geht   an   die   umfangreichen   und   filigranen Ätzteile.   Hauptsächlich   sind   die   Relings   darauf   zu   finden.   Eine   bessere Detaillierung für die Beiboote (z.B. Ruder) wurde nicht berücksichtigt.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/350      Teile gesamt:   840+       Markierungsoptionen:    1

German Navy Aircraft Carrier

DKM Graf Zeppelin

Trumpeter 05627

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Messing
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallkette
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Textilgurte
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit 2017
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Oben: Der Decalbogen ist sauber und ohne erkennbaren Versatz gedruckt,
In   der   28   Seiten   umfassenden   Bauanleitung   gelangen   wir   auf   48   Baustufen   zum   fertigen   Modell.   Diese   sind   in   angenehmer   Größe   gedruckt   und   keineswegs überfrachtet. Leider fehlen unterstützende Farbangaben in den Baustufen. Die eigentliche Lackieranleitung ist im Format A3 gehalten. Die angegebenen Farben beziehen sich auf Mr. Hobby, Model Master, Tamiya und Humbrol.
Bauanleitung:
Der Bausatz:
Bildquelle: Bundesarchiv, RM 25 Bild-27 / CC-BY-SA 3.0
Die    Graf    Zeppelin    war    der    letzten    Flugzeugträger,    der    mit    einer umfangreichen   Schiffsartillerie   konzipiert   worden   war.   Der   Raum- bedarf    für    Geschütze,    Munition,    Munitionsaufzüge,    Artillerieleit- stände   und   Bedienungsmannschaften   ging   größtenteils   auf   Kosten des   Raumes   für   die   Flugzeuge.   Andere   Marinen   gingen   im   Laufe des    Zweiten    Weltkrieges    dazu    über,    ihre    schwach    bewaffneten Flugzeugträger   mit   einer   hohen   Zahl   an   Begleitschiffe   zu   schützen. Diese   Strategie   war   auf   deutscher   Seite   nicht   umsetzbar,   da   es   an geeigneten   ozeanischen   Begleitfahrzeugen   mangelte.   Dennoch   war beim   Weiterbau   des   Trägers   1942   die Artillerie   für   die   Graf   Zeppelin nicht   mehr   vorgesehen.   Sie   war   bereits   1940   aus   dem   Schiff   wieder ausgebaut     worden,     aber     nicht     weil     man     auf     die     schwere Geschützbewaffnung   für   die   Flugzeugträger   zu   der   Zeit   verzichtet hätte, sondern weil man die Geschütze anderweitig benötigte. Die Antriebsanlage wurde mit 200.000 PS Leistung sehr stark aus-
Flugzeugträger Graf Zeppelin im Handbuch zur Schiffsidentifikation vom Marine-Geheimdienst der U.S. Navy
Oben:   Die   Detaillierung   der   Spritzgussteile   macht   einen   Spagat   zwischen deutlich   zu   wenig   und   gut.   Vermutlich   waren   mehrere   Designer   bei   der Konstruktion am Werk. Unten: Die kleinen Ätzteile für die Bordflugzeuge. Bei der Ar 195 mit Kanzel.
Oben: Auswerfermarken an ungünstigen Stellen!
Vielen Dank an die Firma Glow2B für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.