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Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/35      Teile gesamt:   200      Markierungsoptionen:    1

Leichttraktor Rheinmetall 1930

ICM  35330

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:

ICM  35330

Inhalt: 5 graue Spritzgussrahmen mit 196 Teilen 1 transparenter Spritzrahmen mit 2 Teilen 2 Vinylketten 1 Decalbogen 16-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild: Der   Versailler   Vertrag   schränkte   die   militärische   Aufrüstung   der   ersten   deutschen   Demokratie   stark   ein.   Unter   anderem   war   der   Reichswehr   der   Besitz   von schweren   Waffen,   U-Booten,   einer   Luftwaffe   und   Panzerfahrzeugen   verboten.   Die   von   Beginn   an   starken   antidemokratischen   Kräfte   in   der   Reichswehr drängten   jedoch   auf   den   Wiederaufbau   einer   schlagkräftigen   Armee,   um   den   als   Schmach   verstandenen   Versailler   Vertrag   zu   revidieren.   Dafür   war   sich   die Reichswehrführung   auch   eine   Zusammenarbeit   mit   dem   eigentlichen   politischen   Todfeind,   der   Sowjetunion,   nicht   zu   schade,   auch   wenn   die   sogenannte Schwarze   Reichswehr,   die   zahlreichen   rechtsextremen   Freikorps,   die   in   der   Weimarer   Republik   ihr   von   der   offiziellen   Reichswehr   meist   mehr   als   nur toleriertes    Unwesen    trieben,    die   Anhänger    einer    Räterepublik    nach sowjetischem   Vorbild      bis   aufs   Blut   bekämpften.   Bereits   1922   wurde   im Vertrag     von     Rapallo     der     Grundstein     für     die     russisch-deutsche Militärzusammenarbeit   gelegt,   die   beispielsweise   zur   Einrichtung   der Panzerschule   Kama   im   tatarischen   Kazan,   weit   weg   von   der   alliierten     Militär-Kontrollkomission,     führte.     Dort     wurden     auch     vier     unter- schiedliche   Prototypen   der   Firmen   Krupp   und   Rheinmetall   getestet,   die aus   einer Ausschreibung   von   1928   für   einen   leichten   Kampfpanzer   mit dem   Projektnamen   „VK   31“   entstammten,   zu   Tarnungszwecken   als „Leichttraktor“ bezeichnet. Einer   dieser   Prototypen,   ein   Entwurf   von   Rheinmetall   aus   dem   Jahr 1930,   liegt   nun   erstmals   in   moderner   Spritzgusstechnik   als   Bausatz vor.   Das   Original   wog   immerhin   8,96   Tonnen,   besaß   eine   Besatzung von   vier   Mann,   erreichte   eine   Höchstgeschwindigkeit   von   30   km/h   bei einer   Reichweite   von   137   km   und   war   mit   einem   7,92mm   MG   und einer    3,7cm    Kanone    bewaffnet.    Nicht    von    ungefähr    stammt    die Ähnlichkeit     mit     dem     von     Großbritannien     im     Ersten     Weltkrieg eingesetzten   „Kavalleriepanzer“   Mark A   „Whippet“,   von   dem   einige   in   deutsche   Hände   gefallen   waren   und   den   bereits   1918   die   deutsche   Führung   als   besten und   nachbauungswürdigsten   alliierten   Panzer   bezeichnet   hatte.   Besaß   auch   der   Whippet   keinen   drehbaren   Geschützturm,   war   der   Entwurf   in   allen   anderen Aspekten   auf   den   ersten   Blick   als   vom   Mark A   beeinflusst   zu   erkennen.   Nichts   desto   trotz   erwiesen   sich   die   Prototypen   von   Krupp   und   Rheinmetall   als   wenig zuverlässig.   Zwar   wurden   1931   289   dieser   „Leichttrakroren“   bestellt,   diese   Bestellung   wurde   jedoch   kurze   Zeit   später   storniert   und   der   Entwicklung   des Panzer I Raum gegeben.
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Angesichts   der   Konjunktur,   die   „What   if“-Konstruktionen   und   „Papertanks“   in Teilen     der     Modellbaugemeinde     haben,     erscheint     es     nicht     allzu     weit hergeholt,   wenn   sich   die   ukrainische   Firma   ICM   nun   auch   einer   Versuchs- konstruktion   der   Zeit   vor   der   nationalsozialistischen   Diktatur   annimmt.   Und dieser   Prototyp   ist   immerhin   gefahren   und   soll   zu   Testzwecken   sogar   über 1500 km zurückgelegt haben. An   fünf   Spritzrahmen   finden   sich   insgesamt   205   absolut   sauber   und   gratfrei gespritzte    Teile    in    herstellertypischem    grauen    Plastik.    Wobei    wie    bei Panzermodellen   üblich   ein   Großteil   der   Einzelteile   auf   das   Laufwerk   der Ketten   entfällt,   die   im   Modell   aus   jeweils   zwei   Vinylkettenteilen   zusammen- geklebt   werden.   Ein   winziger   klarer   Spritzgussrahmen   enthält   außerdem   die Teile   für   die   beiden   Scheinwerfergläser,   ein   minimalistischer   Decalbogen enthält drei Balkenkreuze für den Prototyp. Besonders   hervorzuheben   sind   die   feinen   Details   an   diesem   groben   Stück Militärtechnik.   Sehr   überzeugen   können   die   feinen   Schweißnähte   auf   dem Oberteil,    die    Nieten,    Verschraubungen    und    Scharniere.   Auf    eine    Innen- einrichtung oder einen detaillierten Motorraum hat ICM verzichtet
Die Einzelteile warten mit feinen Details und messerscharfen Konturen auf.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Die   übersichtlich   gestaltete   Bauanleitung   führt   in   klar   ausgeführten   52   Baustufen   zum   Ziel.   Ein   farbiger   Vierseitenriss   stellt   die   Bemalungsanleitung   dar,   ein interessantes Tarnschema aus braun, beige und grün. Die Farbangaben beziehen sich wie üblich auf die Hersteller Revell und Tamiya.
Maßstab: 1/35 ICM Produktseite: 35330 Vertrieb: Glow2B Bezugsquelle: Fachhandel Preis: ca. € 32,99
Der Bausatz:
Bauanleitung:
Bauanleitung in Auszügen
Oben: Auch bei diesem Bausatz setzt ICM auf die bewährten Vinylketten.
Rechts:   Die   filigranen   Rundteile   sollten   mit   Vorsicht   aus   dem   Spritzrahmen getrennt werden. Vorzugsweise mit einer Microsäge um Bruch zu vermeiden. Oben:    Der    sehr    einfach    gehaltene    Decalbogen    besteht    (dem    Prototypen entsprechend)   nur   aus   drei   Balkenkreuzen.   Diese   sind   sauber   und   versatzfrei gedruckt.
Vielen Dank an die Firmen ICM und Glow2B für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
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