Übersicht
Artikelbezeichnung: SMS Szent István for Trumpeter kit
Maßstab: 1/350
Hersteller: Eduard – Model Accessories
Material: Fotoätzteile
Preis: 53271 ca. € 9,–, 53270 ca. € 25,– und 53269 ca. € 31,–
Artikelnummern: 53271, 53270 und 53269
Produktlinks:
SMS Szent István Flaggen 53271
SMS Szent István railings 53270
Download Bauanleitungen:
SMS Szent István railings 53270
Einleitung
Im Jahr 2019 brachte Trumpeter unter der Artikel-Nr. 05365 das Schlachtschiff SMS Szent István der k.u.k. Kriegsmarine im beliebten Schiffsmaßstab 1/350 auf den Markt. Die Firma Eduard, der tschechische Spezialist für Fotoätzteile, bietet drei PE-Sets an, um den Kunststoffteilen den letzten Schliff zu verpassen. Das Modell wird gewaltig von der zusätzlichen Detailfülle profitieren, die im Spritzgussverfahren technisch einfach nicht umsetzbar ist.
SMS Szent István Upgrade-Sets
Geschichte des Originals
Die Szent István gehörte wie die Viribus Unitis, die Prinz Eugen und die Tegetthoff zur Tegetthoff-Klasse. Benannt war das Schlachtschiff nach dem ungarischen Nationalheiligen, dem Heiligen Stefan (ungarisch: Szent István). Dies geschah als Anerkennung für den ungarischen Teil der Doppelmonarchie.
Der Kiel der Szent István wurde am 29. Januar 1912 gelegt. Der Bau erfolgte mit überwiegend ungarischem Material. Die Geschütztürme dagegen wurden bei der Firma Škoda produziert, und die Panzerplatten stammten von den Witkowitzer Eisenwerken in Mähren. Erst am 17. Januar 1914 kam es zum Stapellauf. Am 17. November 1915 folgte die Indienststellung.
Am 27. Februar 1918 war Miklós Horthy zum Flottenkommandanten ernannt worden. Dieser beschloss, alle vier Dreadnoughts der Flotte im Rahmen einer großangelegten Marineaktion in der südlichen Adria einzusetzen, um die italienische Sperre der Meeresenge von Otranto zu durchbrechen. Am 8. Juni liefen die Viribus Unitis und die Prinz Eugen mit sieben Begleitfahrzeugen aus Pola aus, tags darauf folgten die Szent István unter Linienschiffskapitän Heinrich Seitz, der auch die Abteilung kommandierte, sowie die Tegetthoff. Als Begleitschutz standen lediglich ein Zerstörer und sechs Torpedoboote zur Verfügung. Bis dahin hatte die Szent István 883 Tage ihrer insgesamt 937 Tage umfassenden Dienstzeit im Hafen gelegen, weswegen die Besatzung keinerlei Erfahrungen zur See sammeln konnte.
Bei der Insel Lutrošnjak nahe Premuda kamen die beiden italienischen Motortorpedoboote MAS 15 und MAS 21 unter dem Kommando des Korvettenkapitäns Luigi Rizzo von einer ereignislosen Patrouillenfahrt zurück. Rizzo bemerkte am 10. Juni um 3:15 Uhr in der ersten Morgendämmerung, von Norden kommend, eine große Rauchfahne. Im Schutze der Dunkelheit durchbrachen die Boote mit langsamer Fahrt den Geleitschutz. Die beiden Torpedos der MAS 15 trafen um etwa 3:30 Uhr die wegen eines Schadens am Hauptwellenlager nur noch 14 kn laufende Szent István aus etwa 600 m an Steuerbord, während die der MAS 21 ihr Ziel verfehlten. Beide Boote konnten nach Ancona entkommen.
Der erste Torpedo traf in der Höhe des Schotts zwischen den beiden Kesselräumen, der zweite in der Höhe des achteren Kesselraums. Es kam zu starken Wassereinbrüchen, woraufhin die Feuer der Kessel an der Steuerbordseite gelöscht werden mussten. Die Szent István steuerte mit einer Geschwindigkeit von 4,5 Knoten die Insel Molat an, da die zwei vorderen Kessel der Backbordseite weiterhin funktionierten. Die Tegetthoff versuchte dreimal, die Szent István in Schlepp zu nehmen, jedoch musste dies zweimal wegen falscher U-Boot-Warnungen abgebrochen werden. Beim dritten Versuch wurden die Taue wegen der Kentergefahr wieder gekappt. Als gegen halb sechs auch die letzten zwei Kessel wegen Explosionsgefahr gelöscht werden mussten und der Rumpf mehr als 30° Schlagseite hatte, war das Schiff verloren. Um 6:05 Uhr kenterte die Szent István und um 6:12 Uhr verschwand sie unter der Wasseroberfläche. Die Verluste beliefen sich auf vier Offiziere und 85 Mannschaftsgrade, außerdem gab es 29 Verletzte. Nach dem Verlust des Schiffes wurde die gesamte Aktion gegen die Otranto-Sperre abgebrochen.
(Quelle Text und Fotos: Wikipedia)
Fotoätzteilset 53271 SMS Szent István flags
Die Verpackung enthält eine 4,6 x 3,4 cm messende Platine mit 11 auf der Vorder- und Rückseite farbig bedruckten Fotoätzteilen. Das dominierende Element ist natürlich die Flagge der k.u.k. Kriegsmarine. Wo die Flaggen am Modell genau gesetzt werden sollen, gibt Eduard nicht an, weil keine Bauanleitung beiliegt. Wünschenswert wäre auch eine kurze Erklärung der Bedeutung der weiteren Flaggen – Unkundige müssen hier Literatur oder das Internet bemühen.
Fotoätzteilset 53270 SMS Szent István railings
Dieses Set beinhaltet neben der zweiseitigen Bauanleitung eine Platine, die 20,2 x 10,1 cm groß ist. Hauptsächlich können mit diesen Fotoätzteilen die Rettungs- und Beiboote detailliert, sowie die Reling auf dem Deck gebaut werden. Weiterer Anwendungsmöglichkeiten seht ihr euch am besten auf den Fotos und dem Bauplan an.
Fotoätzteilset 53269 SMS Szent István
20,8 x 12,8 cm misst dieser Fotoätzteilbogen. Diese Ätzteile lassen neben dem Bau weiterer Relings auch noch die Detaillierung der 30,5 cm und der 7,0 cm Geschütze zu. Diverse Leitern, Niedergänge, Luken und Halterungen für die Rettungsboote runden das Angebot ab. Auch auf die Masten und die charakteristischen Schornsteinaufsätze, die von den vier Schiffen der Tegetthoff-Klasse nur die Szent István hatte, wurde nicht vergessen. Auch hier verweisen wir auf den Bauplan und die Fotos
Fazit
Trumpeter hat seiner Szent István schon drei Fotoätzteilplatinen spendiert. Mit dem Kauf der Sets von Eduard wird man einige Teile doppelt haben, wobei die tschechischen noch um eine Spur filigraner sind, als die chinesischen. Die Qualität der Teile von Eduard ist hervorragend und sucht seinesgleichen. Es liegt in der Natur der Sache, dass viele Teile extrem filigran sind und manche von ihnen müssen zudem kompliziert gebogen oder gefaltet werden. Das Set ist daher ganz klar an den fortgeschrittenen Modellbauer adressiert, der viel Erfahrung im Umgang mit PE-Teilen hat und die nötige Geduld aufbringen kann. Okay, nicht jedes Teil ist unbedingt notwendig oder sinnvoll, aber die Masse wird aus dem österreichisch-ungarischen Schlachtschiff ein super detailliertes Modell machen. Ich persönlich finde die Relings, die Niedergänge und die Detaillierung der Masten am wichtigsten, weil die auch am lackierten Modell sofort ins Auge stechen werden.
Stefan Fraundorfer, September 2021