Übersicht
Artikelbezeichnung: SPAD XIII early, ProfiPack
Maßstab: 1/48
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, PE-Teile, Masken, Decals
Preis: ca. € 16,–
Artikelnummer: 8197
Produktlink: SPAD XIII early
Download: Bauanleitung
Einleitung
Die Geschichte von Eduards SPAD XIII reicht nun schon 11 Jahre zurück. 2008 brachte sie der tschechische Hersteller erstmals auf den Markt. Die aktuelle Ausgabe ist die 8. Version dieses Dauerbrenners, wobei es sich aber um eine reine Rebox aus dem Jahr 2011 handelt. Was bedeutet, dass der genau gleiche Bausatz mit identischem Inhalt und mit den gleichen Markierungsoptionen schon damals angeboten wurde.
Jetzt kann man einerseits kritisieren, dass Eduard sich nicht die Mühe gemacht hat, neue Decalvarianten zu recherchieren und zu drucken, andererseits kann aber auch argumentiert werden, dass das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss, wenn sich ein Bausatz gut verkauft.
SPAD XIII early
Box & Inhalt
Der praktische Stülpkarton ist für einen ProfiPack von Eduard in den typischen Farben orange und grau gehalten. Die schön gestaltete Box-Art zeigt zwei SPAD XIII im Luftkampf mit einem deutschen Jagdflugzeug irgendwo über der Westfront. Hier der Inhalt des Bausatzes in Kurzform:
3 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Kunststoff mit 84 Teilen
1 Rahmen mit 3 Klarsichtteilen
1 Fotoätzteilplatine mit 26 Teilen
1 Bogen Abdeckmasken
1 Decalbogen
12-seitige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5
Das Original
Die SPAD S.XIII war der krönende Abschluss einer langen Reihe von Jagdflugzeugen dieses Herstellers und einer der besten Jäger des Ersten Weltkriegs. Nach dem Konkurs von SPAD (die Abkürzung steht für Société pour l’Aviation et ses Dérivés) übernahm Louis Blériot die Firma und richtete die Produktion auf Jagdflugzeuge aus. Die S.XIII wurde aus der S.VII entwickelt, hatte einen stärkeren Motor, eine größere Spannweite und verbesserte Querruder. Nach dem Jungfernflug im April 1917 wurde die Maschine schnellstmöglich den Einsatzstaffeln zugeführt, wo sie sich sofort bewährte.
Der 164 kW starke V-8-Motor von Hispano-Suiza verlieh der maximal 845 kg schweren Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h. Bewaffnet war die S.XIII mit zwei starren wassergekühlten 7,7-mm-Vickers-MGs.
Bausatz & Teile
Man merkt den Plastikteilen nicht an, dass die Spritzgussformen schon über 10 Jahre alt sind. Qualität im Formenbau zahlt sich eben aus. Fischhäute oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Die Teile sind akkurat gefertigt und teilweise schon sehr filigran. Ein paar Gussgrate sind zu erkennen, die sich aber ganz leicht beseitigen lassen.
Das Cockpit, das ja frei einsehbar ist, kann mit den beiliegenden PE-Teilen gehörig aufgemotzt werden. Die bereits farbig bedruckten Ätzteile werden den Arbeitsplatz des Piloten sehr überzeugend darstellen. Sogar eine farbige Landkarte ist dabei. Und natürlich sind auch die Sitzgurte fix und fertig koloriert. Die beiden MGs können noch mit einem Fadenkreuz verfeinert werden.
Der Motor der SPAD ist im Kit nicht enthalten, die Quer- und das Seitenruder sind an den Tragflächen bzw. am Leitwerk angegossen und können daher nicht ausgelenkt angebracht werden – außer natürlich man sägt sie vorher aus. Das Höhenruder liegt allerdings separat bei. Die Nähte der Stoffbespannung an den Flügeln sind gut zu erkennen und überzeugend umgesetzt.
Die flexiblen und exakt vorgestanzten Abdeckmasken erleichtern die Lackierung des Windschutzschilds und der Räder. Im letzten Arbeitsschritt ist angegeben, wie die Verspannung angebracht werden muss. Diese Anleitung könnte aber durchaus noch etwas verständlicher gezeichnet sein.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung ist im Cockpitbereich wegen der vielen zu verbauenden Ätzteile etwas unübersichtlich und sollte genau studiert werden. Sehr positiv finde ich bei Bausätzen von Eduard immer, dass auch bei noch so kleinen Teilen angegeben ist, wie sie lackiert werden sollten. Das erspart eine Menge Recherchearbeit. Ansonsten ist die Bauanleitung exakt gezeichnet. Die Klebestellen sind bei vielen Teilen hellblau gekennzeichnet, was deren Positionierung erleichtert.
Vier der fünf sehr farbenprächtigen Markierungsmöglichkeiten sind als farbige Vier-Seiten-Risszeichnungen dargestellt. Die fünfte Variante kann man sich von der Homepage des Herstellers herunterladen. Zu den darstellbaren Maschinen und ihren Piloten gibt es jeweils eine kurze Info in englischer Sprache. Als Farbreferenz verweist Eduard auf die Paletten von Gunze aqueous bzw. Mr. Color und auf das Angebot von Mission Models.
Die Decals können auf ganzer Linie überzeugen. Es ist kein Versatz zu erkennen und der Überstand des Trägerfilms ist minimalst. Sie ermöglichen folgende fünf Markierungsoptionen:
Escadrille Nr. 48, Adj. Jacques Roques, Frankreich, Herbst 1917
Escadrille Nr. 3, Cne. Georges Guynemer, Frankreich, September 1917
No. 23 Squadron, Royal Flying Corps, Lt. J.D. Hewett, Frankreich, Februar 1918
91a Squadriglia, Maj. Francesco Baracca, Italien, Mai 1918
Escadrille Nr. 77, Lt. E. Maurice J.P. Boyau, Frankreich, März 1918
Fazit
Freunde der fliegenden Kisten aus dem Ersten Weltkrieg bekommen mit diesem preisgünstigen Kit eine weitere Möglichkeit ein wichtiges Flugzeug dieser Zeit zu bauen. Hervorragend detaillierte und verarbeitete Plastikteile, fünf sehr schöne Markierungsoptionen, Fotoätzteile und Abdeckmasken sprechen für den ProfiPack von Eduard. Ich empfehle diesen Bausatz dem erfahrenen Modellbauer, weil die Anbringung der Spanndrähte sicher kein Kinderspiel sein wird.
Stefan Fraundorfer, Dezember 2019