Special Hobby SH72435 - Mirage F.1AZ/CZ ‘The South African Commie Killers’
Übersicht
Hersteller: Special Hobby
Bausatztitel: Mirage F.1AZ/CZ ‘The South African Commie Killers’
Artikelnummer: SH72435
Maßstab: 1:72
Material: Polysyrol-Spritzguss, PUR-und Ätzteile, Wasserschiebebilder
Teile gesamt: 113
Preis: UVP € 18,80
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: SH72435
Download: Manual
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- rundum farbig bedruckte, stabile Stülpdeckelschachtel
- 7 graue Spritzrahmen mit 87 benötigten Teilen
- 1 transparenter Spritzrahmen mit 13 benötigten Teilen
- 10 Resin-Teile
- 1 Ätzteilebogen mit 3 Teilen
- 1 Decalbogen
- 12-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Vorwort
Seit 5 Jahren nun bringt Special Hobby Neuheiten und Wiederauflagen zu ihrer in 1/72 wegweisenden Mirage F.1 heraus. Vorliegend nun die Themenbox zur Südafrikanischen Luftwaffe.
Vorbild / Historie:
Die südafrikanische Luftwaffe betrieb zwei Versionen der Mirage, die F.1 AZ und F.1CZ, wobei die erstere eine mit einem Laser-Entfernungsmesser ausgestattete Bodenangriffszelle war, die letztere eine Standard-Jägerversion mit der großen Cyrano-Radarschüssel in der Nase. In den 1980er Jahren befand sich die Südafrikanische Republik in einem Bürgerkrieg mit Angola sowie in einem Konflikt mit Namibia. Die Mirage F1 beider Versionen schnitt in ihren jeweiligen Rollen während dieser Kriege gut ab, wobei der erfolgreichste Mirage-Pilot Maj. J.Rankin war, der mit zwei verschiedenen Maschinen zwei Abschüsse angolanischer MiG-Jets erzielte. Textquelle:Special Hobby, Bildquelle: (c) Col André Kritzinger via Wikimedia
Der Bausatz
In der Box befinden sich gut verpackt sieben mittelgraue Spritzrahmen, zwei Rahmen mit den Rumpfhälften, ein Spritzrahmen mit den Klarsichtteilen, zehn Resin- und drei Ätzteile, ein Decalbogen und die farbige Bau- und Lackieranleitung. Bei den Spritzrahmen handelt es sich, wie oben bereits erwähnt, um eine aus modernen Metallformen stammende Formneuheit aus dem Jahr 2016.
Betrachtet man diese nun genauer, so fällt einem sofort der außergewöhnliche Detailreichtum und die hohe Qualität der Spritzgussbauteile auf. Die obligatorische Formtrennlinie ist vernachlässigbar gering und bedarf lediglich an runden Teilen einer Nacharbeit, wie z.B. an Fahrwerksbeinen oder Rädern. Grate sind erstmal nicht erkennbar, relevante Sinkstellen, welche eine Nacharbeit erfordern, sind an den Tragflächenwurzeln zu entdecken. Die sehr überzeugende Rumpfoberfläche besteht aus scharfkantigen, versenkten Gravuren und erhabenen Strukturen mit feinen Details. Einige Zugangsklappen und Blechstöße an der Tragflächenoberseite und den Rumpfteilen wirken etwas überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauftrag, oder Grundierung egalisiert. Apropos Rumpfteile, sämtliche Angusskanäle führen direkt auf die Klebeflächen und beschädigen somit beim Heraustrennen die exakten Kanten der Klebenaht nicht. Die Fahrwerkschächte besitzen bereits einige Strukturen und Leitungen und sind für diesen Maßstab gut umgesetzt. Dies trifft ebenso auf den Arbeitsplatz des Piloten zu. Auch dieser ist gut gestaltet, besonders der Schleudersitz macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich wird der ambitionierte Modellbauer das Gurtmaterial ergänzen, oder auf die Resinteile der CMK Quick & Easy-Reihe zurückgreifen. Die Instrumente werden übrigens durch Decalelemente realisiert. Der Bausatz verfügt über einen eigenen Spritzrahmen mit reichlich Außenlasten. Es wird hiervon aber gerade einmal ein Drittel benötigt, der Rest – immerhin nochmals ca. 20 Teile – wandert in die Restekiste. Eine besondere Erwähnung gilt den Lufteinläufen der Triebwerke. Diese sind hervorragend in einem Stück gegossen. Dadurch entfallen umständlich zu verschleifende Klebenähte im Inneren, die Angussstege und zusätzlich angebrachte Auswurfhilfen befinden sich dann allerdings im Sichtbereich und müssen nach dem Aussägen verschliffen werden. Meiner Meinung trotzdem die bessere Lösung. Schön gemacht für diesen Maßstab sind auch die Teile der Triebwerksauslässe. Allerdings wird man hiervon, abgesehen von der reinen Nozzle, am fertigen Modell wohl nicht mehr allzu viel sehen. Die Teile für die Finnen, Antennen und Sonden liegen aus blasen- und verzugsfrei gegossenem Resin bei. Weitere Details liefert der kleine Ätzteilebogen.
Bauanleitung
Die Bau- und Lackieranleitung ist wie immer bei Special Hobby hochwertig gedruckt. Dankenswerterweise im gefälligeren größeren Format, welches die Baustufen “augenschonend” abbildet. Auf Versionsunterschiede wird genauestens hingewiesen. Alle vier Markierungsoptionen sind jeweils als farbige Vier-Seiten-Risszeichnung dargestellt, bei der Lackierung sollten also keine Fragen offen bleiben
Decalbogen
Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen von Cartograf bei, der in der Qualität kaum zu übertreffen ist. Aus eigener Erfahrung lassen sich diese Nassschiebebilder sehr gut verarbeiten
sinnvolles Zubehör
Special Hobby bietet zu ihrer Mirage F.1 Reihe diverse Zurüstsätze an, wie weiter oben bereits erwähnt. Als erste sinnvolle Ergänzung zum Basiskit möchte ich hier das Hauseigene Maskenset erwähnen.
Fazit
Special Hobby´s kleine Mirage F.1 hat auch in dieser weiteren Version nichts an ihrer Attraktivität verloren. Der Bausatz bietet vier typische Markierungsoptionen der Südafrikanischen Luftwaffe. Insgesamt betrachtet lässt dieser Kit – als Basisbausatz – so gut wie keinen Spielraum für Kritik. Lob auf ganzer Linie also!
Wer möchte kann sich mit dem hauseigenen Detail- oder Diorama-Zubehör regelrecht an der F.1 austoben. Auch der externe Zubehörmarkt hat sich dieser Bausatzreihe intensiv angenommen und diverse Ätzteilsets etc. herausgebracht. Wegen der filigranen Kleinteile empfehle ich diesen Bausatz dem erfahrenen Modellbauer.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(November 2021)
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.