Übersicht
Herstellerbezeichnung: T-34/85 Czechoslovak Prod. Early Type „Interior Kit“
Artikelnummer: 37069
Maßstab: 1:35
Hersteller: MiniArt
Material: Plastikteile, Foto-Ätzeile, Decals
Preis: Ca. € 50,–
Produktlink: T-34/85 Czechoslovak production
Download: Bauanleitung
Box & Inhalt
Die Schachtel ist wieder einmal brechend voll mit unzähligen Spritzrahmen in allen möglichen Größen. Hier ist wirklich kein Fingerbreit mehr Platz in dieser wunderbaren Ansammlung an Teilen. Den Deckel des Stülpkartons ziert einen T-34 in einer interessanten Tarnung, welcher natürlich auch verwirklicht werden kann.
Anbei der Schachtelinhalt im Kurzüberblick
- 78 unterschiedlich große, in grau gehaltene Spritzgussrahmen
- 2 Rahmen mit Klarsichtteilen
- 1 mittelgroße Fotoätzteilplatine
- 1 kleiner Decalbogen mit den Markierungen
- 36-seitige, teilweise in Farbe gehaltene Bauanleitung im A4 Heftformat
Einleitung
Das Kitchecker Team freut sich seinen Lesern den neuen Bausatz des T-34/85 aus dem Hause MiniArt vorzustellen. Dieser ist auch bei MiniArt eine ganz neue Entwicklung und sorgte im Juli dieses Jahres für Furore unter den Modellbauern, als der Bausatz zum ersten Mal in die Regale geschlichtet wurde. Es ist eigentlich erstaunlich, dass MiniArt sich so lange Zeit gelassen hat, einen T-34 unter die Modellbauer zu bringen. Aber wer mit der Qualität und den Bausätzen des Herstellers aus der Ukraine vertraut ist, weiß jetzt schon, dass es ich um eine ganz große Nummer handelt. Seit Juli sind uns bis Redaktionsschluss sieben verschiedene Bausätze des T-34 bekannt. Der hier besprochene, war der dritte Bausatz der Reihe. Ich bin mir sicher, dass uns die Zukunft noch viele spannende T-34 Bausätze in jeder möglichen Variante und aus allen möglichen Ländern bescheren wird.
Das Original
Um den T-34 auf dem gleichen hohen Niveau, wie die neuesten Deutschen Panzer zu halten, wurde der Auftrag erteilt, eine neue Kanone in den Panzer einzubauen. Da zu dieser Zeit mehrere Kanonen mit einem Kaliber von 85 mm entwickelt wurden, bot es sich an, eine davon zu verwenden. Die Fabrik „Krasnoje Sormowo“ und das Ural-Panzerwerk „Stalin“ stellten Versuchsfahrzeuge her. Beide verwendeten dazu die Kanonen der Muster D-5T, LB-1, S-50 sowie S-53. Das Ural-Panzerwerk entwickelte außerdem einen neuen Turm für den Panzer, der ursprünglich für den KW-85 vorgesehen war. Um den neuen Turm aufnehmen zu können, musste der Durchmesser des Drehkranzes von 1420 mm auf 1600 mm vergrößert werden.
Nachdem die Erprobung abgeschlossen war, begann die Serienfertigung. Als Waffe war die S-53 vorgesehen, allerdings mussten die ersten Modelle von Januar bis März 1944 mit der D-5 ausgerüstet werden. Die S-53 war zum Produktionsstart des T-34/85 noch nicht fertig entwickelt; nach ihrer Fertigstellung wurde sie unter der Bezeichnung SIS-S-53 als Hauptwaffe des T-34/85 aufgenommen. Mit dem Erscheinen der deutschen Panzer V und Panzer VI, verlor der T-34 einen Teil seines Schreckens für die Deutschen. Die zahlenmäßige Überlegenheit des T-34 glich die höhere Qualität und die bessere Bewaffnung der späten deutschen Panzer jedoch aus. Insgesamt wurden während des Krieges etwa 54.600 T-34 gebaut, davon 19.430 T-34/85.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34/85 bis Ende 1946 weiterproduziert. Die gesamte Fertigung belief sich auf ungefähr 25.915 Stück. Es gab einen Umbau älterer T-34/76 bis 1951 (nach amerikanischer Schätzung 12.000 Stück). Polen und die Tschechoslowakei bauten danach bis 1956 ebenfalls weitere 4.565 Stück (resp. 1.380 und 3.185). Zahlreiche Staaten – zum Beispiel Ägypten – nutzten den T-34/85 bis in die 1960er-Jahre hinein. In der Nationalen Volksarmee der DDR wurde 1964 der T-34/76 ausgemustert; die letzten 35 Panzer T-34/85 mit der 85-mm-Kanone blieben dort bis 1988 in der Reserve oder wurden auf Schießplätzen als Hartziele verwendet.
Während der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren wurden die T-34/85 sowohl von serbischen als auch kroatischen Streitkräften eingesetzt. Noch heute sollen T-34 im Einsatz sein, unter anderem bei der nordkoreanischen Volksarmee.
(Quelle Wikipedia)
Bausatz & Teile
Es ist einfach immer wieder eine Augenweide, einen MiniArt Bausatz aus der Nähe zu bestaunen. Gerade wenn man sich die Teile genauer ansieht, fragt man sich oft, wie es möglich ist, solche Details abzugießen. Eine Frage stellt sich mir aber immer wieder… Wäre es denn nicht möglich, die vielen Spritzrahmen zu reduzieren? Viele dieser Teile würden sich auch problemlos auf größeren Spritzrahmen einfügen lassen. Es ist ja bei so einer Menge an Rahmen nicht ganz einfach den Überblick zu beizubehalten.
Auf alle Fälle sind jede Menge Teile an all diesen Spritzrahmen, was natürlich der alten Weisheit „mehr Teile bedeutet mehr Details“ entspricht. Man kann also ein regelrechtes Feuerwerk davon erwarten, natürlich ist dies zum Teil dem Fakt geschuldet, dass es sich bei diesem Bausatz um einen „Interior Kit“ handelt. Wir haben also nicht nur den Basisbausatz, sondern darüber hinaus auch die komplette Inneneinrichtung, inklusive Motor. Gut, dass alle Luken und Deckel auch in geöffneter Position angebaut werden können, so sieht man zumindest ein wenig von der wirklich tollen Inneneinrichtung und vom Motor.
Alleine die Anzahl der Teile, die im Innenraum verbaut werden, ist unglaublich, aber besonders der Motorraum wird so richtig aufgemotzt. Da trifft es sich gut, dass auch die Motorabdeckungen in geöffneter Position verbaut werden können. Mit den beiliegenden PE-Teilen, kann man am Heck das markante Lüftungsgitter über dem Motorraum anbringen und so diesen Bereich aufwerten. Die PE-Platine ist dieses Mal verhältnismäßig groß ausgefallen und beinhaltet viele kleine Bügel, Griffe und Riemen. Sehr interessant finde ich die Biegehilfe für die Scheinwerferabdeckungen! Man biegt also ein PE-Teil, welches aus einigen Bügeln besteht, über die Vertiefungen am Plastikteil und hat damit die exakte Größe, um diese perfekt an einem Ring anzubringen.
Natürlich darf so einem Bausatz auch keine Einzelgliederkette fehlen! Der Kettendurchhang ist am T-34 nicht so prominent, wie bei einigen Deutschen Panzern, aber dennoch ganz gut sichtbar. Im Vergleich zu anderen Bausätzen, sind die Einzelgliederketten des T-34 wirklich einfach zusammenzubauen. Die Kette wird einfach Glied um Glied, ohne irgendwelche zusätzlichen Teile zusammengesetzt, jede Seite besteht aus 72 einzelnen Gliedern.
Am Turm wird man noch einmal daran erinnert, dass es sich hier um einen „Interior Kit“ handelt, da er sehr schön mit vielen Details und jeder Menge Munition ausgestattet wird. Das zentrale Stück am Turm, das Kanonenrohr wurde aus einem Stück gegossen. Sie wurde am Ende ein Stück aufgebohrt und man kann sogar die Züge und Felder sehen.
Die Laufrollen und Triebräder wurden schön mit Bolzen und Schrauben versehen, beide setzen sich aus zwei Teilen zusammen und am Ende wird über die Radnabe noch eine Kappe gesetzt. Was noch erwähnt werden sollte ist, dass die Abschleppseile (die Schekel dafür sind vorhanden) dem Bausatz in keiner Form beiliegen, und allesamt aus der Restekiste, oder anderen Materialien hergestellt werden müssen.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Anleitung ist zwar wirklich gut gestaltet und liefert aussagekräftige 3D-Konstruktionsbilder. Manche Bauschritte umfassen aber viele Teile, daher ist es wirklich wichtig, acht darauf zu geben, keine Teile zu übersehen, oder gar falsch anzubringen. Die Warnhinweise, wenn man sich zwischen verschiedenen Versionen entscheiden muss, sind mit den fett gedruckten Worten „Closed/open Variant“ oder „Only for Color Variant X“ versehen. Symbole, wie z.B. ein durchgestrichenes Kleberglas, oder die Spitze eines Skalpells geben einem zudem noch weitere Instruktionen zum Bau. Die Legende und Beschreibung zu diesen Symbolen findet man auf der 5. Seite.
Alle Teile die nicht in der Basisfarbe des Fahrzeugs lackiert werden, sind mit einer Ziffer in einem grauen Rechteck hervorgehoben. Auf der letzten Seite der Bauanleitung verrät einem die Ziffer, welcher Farbton zu verwenden ist. Es werden im Übrigen die Farben von sechs namhaften Herstellern als Referenz gelistet. Vallejo, Mr. Color, AK Real Colors, Mission Models, Ammo Mig, Tamiya;
Dem Modellbauer stehen 6 verschiedene Markierungen zur Wahl. Drunter drei tschechische aus den 1950er Jahren in typischem „Russian Green“ wobei eine Variante mit einer Wintertarnung versehen wird. Auch ein Fahrzeug der ehemaligen DDR ist mit von der Partie. Die optisch interessantesten sind aber die letzten beiden Panzer, die in den 1980er Jahren im Libanon der PLO (Palestine Liberation Organisation) angehört haben.
Die Decals dürften von MiniArt selbst stammen, da ich sonst keinen Hersteller entdecken kann. Sie weisen einen dünnen Trägerfilm auf, welcher außer bei den Ziffern fast perfekt mit den Rändern abschließt.
Fazit
MiniArt’s brandneuer T-34 ist auf den ersten Blick ein echter Kracher! Die Innenausstattung ist einmalig und somit lässt sich auch recht einfach eine Wartungsszene verwirklichen. Die für MiniArt Bausätze verhältnismäßig vielen PE-Teile werten das Gesamtbild dann noch weiter auf. Hier handelt es sich um Fahrzeuge aus Nachkriegsproduktionen, die in der Tschechoslowakei gefertigt wurden (3.185 an der Zahl). Es bleibt spannend welche Varianten noch folgen werden.