Der Bausatz

Wie nicht anders zu erwarten ist, reiht sich dieser Bausatz nahtlos in die hauseigene Philosophie von Tamiya ein, einfachst zu bauende Spritzgussmodelle zu produzieren, die mit hervorragenden Oberflächen versehen sind und deren Maßhaltigkeit und Passgenauigkeit ihres gleichen suchen. Dabei kommen die Details der Modelle keinesfalls zu kurz. Die Gussstrukturen des Turms, die der Kanonenblende wie auch der Kugellafette vom MG neben dem Fahrer sind bestens geglückt und sehr realistisch wiedergegeben. Ihre Figuren, wie dieser bis zu den Knien aus vier Teilen bestehender Kommandant, sind spritzgusstechnisch kaum noch zu toppen. Haltung, Faltenwurf und Details würden einer Figur im 1/35er wie auch dem 1/32er Maßstab sehr gutstehen. Alle Gravuren, Schraubenköpfe, Scharniere und dergleichen mehr, sind scharf graviert und perfekt gefertigt. Und wie es Tamiya schafft, ohne erkennbare Trennnaht die Spritzgussrahmen aus der Form zu entlocken ist mir ein Rätsel. Auf den Laufrollen, die wie die Kettenteile und alle anderen zum Bau des Laufwerks benötigten Teile, sich auf den Rahmen A befinden, ist nichts davon zu erkennen. Wenn immer möglich, sind die Auswerfer Pins an stellen gelegt die später nicht mehr einsehbar sind, oder wenn man die Kettenglieder und beide Seitenwangen der Bodenwanne betrachtet, leicht erhöht dargestellt. Somit können sie mit dem Bastelmesser oder einem Stück Schleifpapier ruckzuck entfernt werden. Da war ein Modellbauer als Formendesigner am Werk und hat mitgedacht. Von Fischhaut, Sinkstellen oder Formenversatz hat Tamiya keine Kenntnis. Alles davon gibt es nicht bei einem Kit aus dieser fernöstlichen Modellbaumanufaktur. Davon profitiert der Bastler unter uns immens. Keine unnötige Zeitverschwendung für versäubern der Teile usw., sondern einfach kurz entschlossen mit dem Kit anfangen und Bastelspaß pur genießen ist hier die Devise. Dabei kommt die modellbaufreundliche Umsetzung des Kits dem Bastler ebenso zu Gute, wie die sprichwörtliche Passgenauigkeit von Tamiya. Um dem Panzer selbst als achtundvierzigfache Verkleinerung die Masse mitzugeben, die das Original nun mal hat, spendiert Tamiya dieser Serie vier aus massiven Rundmaterial bestehende Gewichte. Diese werden eigens in eine Haltevorrichtung am Fahrzeugboden mit Sekundenkleber oder Allzweckkleber befestigt. Die beiden Polycaps dienen natürlich der Lagerung der Bordkanone.
Da alle Schwenkarme der Laufrollen am Chassis angegossen sind, sollte der T-34-85 nach der Fertigstellung auf einen ziemlich geraden Untergrund präsentiert werden. Die Kette besteht aus zwei fast laufwerkslangen Teilstücken, die über die Treib- und Führungsrolle mit 7 respektive 5 Teilstücken auf die Rollen des Fahrwerks „aufgezogen“ werden muss. Die Kanone ist einteilig und dank des stabilen Plastik leicht und ohne Verkrümmung einzusetzen. Nur hier muss ein Hauch einer Formentrennnaht mit 600er Schleifpapier beseitigt werden. Wer hier mit dem Pinsel die Farbe etwas zu dick auftragen würde, könnte die Naht danach gar nicht mehr erkennen. Aus der mitgelieferten Schnur müssen zwei 73mm lange Teilstücke abgeschnitten werden und mit jeweils am Ende einzuklebenden Seilkauschen A9 verbunden werden. Nach der 19. Baustufe weißt Tamiya den Bastler darauf hin, dass die Kettenglieder und die Schaufel (sprich das Zubehör) frei nach eigenem Gefallen auf dem Panzer anzubringen sind.