Übersicht
Herstellerbezeichnung: Very Long Range: Tales of Iwo Jima
Hersteller: Eduard Model Accessories
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 11142
Preis: Ca. € 30,-
Material: Plastikteile, Resinteile, Fotoätzteile, Decals, Maskierfolien,
Produktlink: P-51 – Very Long Range: Tales of Iwo Jima
Download: Bauanleitung
Einleitung
Bei dem hier vorgestellten Bausatz handelt es sich um die fünfte Auflage der Eduard-Mustang. Bislang steht immer noch die D-Version im Mittelpunkt des Geschehens, was aber bei den etlichen Markierungsvarianten die uns Eduard bietet, zumindest kein eintöniges Erlebnis werden wird. Wie bei fast jeder Limited Edition, wird auch bei diesem Bausatz auf ein bestimmtes Thema eingegangen. Maschinen die im Einsatz um und auf Iwo Jima standen, werden in dieser Ausgabe behandelt, und können natürlich auch gebaut werden.
P-51D Very Long Range: Tales of Iwo Jima
Box & Inhalt
Die Schachtel ist ganz gut befüllt und wie wir alle wissen, gibt es bei den Limited Editions neben den PE- und Resin-Teilen auch immer ein auf das Thema zugeschnittenes Extra zu dem regulären Bausatz. In diesem Fall sind es sogar zwei. Einmal ein Poster der Boxart im A-3 Format und ein schöner Anstecker, oder auch Pin genannt, in einer separaten Box mit Deckel. Anbei der Inhalt im Kurzüberblick
- 6 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 1 runder Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 1 Platine mit färbigen Fotoätzteilen für das Cockpit
- 1 Mini-Platine mit vier Lochplatten in PE-Form
- 3 Resinräder inkl. Spornrad und Zierkappen
- 14 Resinteile aufgeteilt auf 2 Gußblöcke mit Halterungen für die Raketen an den Tragflächenunterseiten
- 1 großer Decalbogen mit allen Markierungen und Stencils
- 1 Bogen Maskierfolien
- 1 Poster der Boxart im A-3 Format
- 1 Ansteckpin in Schachtel mit Deckel
- 28-seitige Bau- und Bemalungsanleitung teilweise in Farbe
Bausatz & Teile
Zunächst sollte erwähnt werden, dass die generelle Qualität der Teile Eduard-üblich ausgezeichnet ausgeführt wurde. Die Oberflächen sind mit fein versenkten Nietenreihen und Paneel-Linien versehen worden. Fischhaut oder anderweitige Verunstaltungen der Teile sind zumindest nicht auf meinem Exemplar zu sehen. Formtrennlinien sind produktionsbedingt vorhanden, aber nur in einem sehr geringen Ausmaß und werden sich ganz einfach verschleifen oder abschaben lassen. Alle Details wurden messerscharf graviert, es sind keinerlei ausgewaschene Nietenreihen, oder Paneel-Linien zu finden.
Der Aufbau der Bauanleitung ist wie bei fast allen Flugzeug-Kits gleich und beginnt mit dem Cockpit. Bei den Instrumentenbrettern kann der Modellbauer aus drei verschiedenen Optionen wählen, wie er diese aufbauen möchte. Zum einen wurden die Instrumente am Plastik angegossen und können folglich mit dem Pinsel bemalt werden. Wer sich das nicht antun möchte, dem würde ich raten die beiliegenden Decals für diesen Schritt zu verwenden. Wer das Cockpit aber in der Luxusausführung präsentieren möchte, der wird sich wohl für die Foto-Ätzteile entscheiden. Mit ihrer Sandwich-Bauweise erzielt man dadurch einen tollen 3D-Effekt, außerdem sind die Anzeigen, wie der künstliche Horizont, so fein, dass man sie mit freiem Auge erkennen kann. Das Sahnehäubchen auf dem Ganzen sind aber die Instrumentengläser, die einen Überzug aus Glanzlack erhalten haben. So sieht das Ganze aus, als wäre den einzelnen Anzeigen tatsächlich Glas aufgesetzt worden. Das Cockpit wird mit seinen überdurchschnittlich vielen Teilen aus verschiedenen Materialien großartig detailliert werden können.
Der nächste aufwändig konstruierte Bereich ist der Fahrwerksschacht. Gleich zu Beginn sticht einem die schöne Rippenkonstruktion des Teils, um welches der Rest des Schachtes aufgebaut wird ins Auge. Selbst in diesem Bereich wurde nicht auf Nieten, oder sonstige Details vergessen. Mit seinen vielen Teilen wird dieses Konstrukt am Ende großartig zur Geltung kommen. Schade, dass man am Ende nicht mehr viel davon sehen wird, es sei denn man stellt die Mustang auf einen Spiegel.
Alle Steuerflächen liegen dem Kit separat bei. Leider aber haben die Ruder ziemlich dicke Arretierungszapfen, welche für einen sicheren Halt sorgen und es dadurch nicht ohne Nacharbeit möglich sein wird, diese eingelenkt darzustellen. Einzig die Landeklappen werden bereits als abgesenkt verbaut. Natürlich kann auch die Cockpithaube offen oder geschlossen dargestellt werden. Die Verglasung besteht in beiden Fällen aus zwei Teilen.
Der Limited Edition liegen auch sehr schöne Resin-Räder inklusive Spornrad bei. Die Bausatzräder wurden zwar auch mit einem Profil versehen, können aber was Qualität, Optik und Detaillierung betrifft, um Lichtjahre nicht mit denen aus Resin mithalten. Alleine schon der Fakt, dass sie aus zwei Hälften bestehen, ist Grund genug sich für die Resin-Räder zu entscheiden.
Die Spritzrahmen mit Zubehörteilen, wie Zusatztanks, oder Raketenpylonen sind auch recht gut befüllt und wurden sehr schön umgesetzt. Bomben liegen keine bei, was bei einem Jagdflugzeug ja auch nicht wirklich Usus war. Das Gerüst eines Raketenwerfers, zur Montage an der Tragflächenunterseite, kommt für diesen Bausatz nicht zum Einsatz, lässt aber schon mal erahnen welche Versionen zukünftig noch geplant sind. Was aber neben den großen Zusatztanks verbaut wird, sind ungelenkte Raketen welche auf aus Resin gegossenen Halterungen angebracht werden. Unter den Halterungen werden die ominösen Lochplatten auf der PE-Platine angeracht.
Der Maskenbogen enthält lasergeschnittene Abdeckfolien für die Cockpithauben, die Räder und die Positionslichter. Leider sind keine „Two-Face“ Masken enthalten. Wer also die Innenseite der Cockpithauben lackieren möchte, muss die Masken dafür selbst anfertigen. Bei den recht einfachen Formen sollte das ziemlich einfach von der Hand gehen.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Wer die Bauanleitungen von Eduard bereits kennt, wird wissen, dass diese sehr zuverlässig, logisch aufgebaut und einfach zu verstehen sind. Die ersten beiden Seiten präsentieren einen kompakten aber sehr interessanten Geschichtsabriss, verfasst von Brian Walters. Brian geht auf die wichtigsten Ereignisse der verschiedenen Staffeln rund um Iwo Jima ein und erzählt von ihren Missionen.
Die einzelnen Markierungen werden im hinteren Bereich der Anleitung wie üblich in vier verschiedenen Risszeichnungen dargestellt. Auch ein wenig Information in Englischer Sprache gibt es zu jeder einzelnen Maschine. Die Bemalungsanleitungen sind für Farben von Gunze Aqueos, Mr. Paint und Mission Models abgestimmt.
Eine eigene Seite zeigt sogar welche Paneele mit Aluminium-Lack lackiert werden sollten und welche mit einer Naturmetall-Lackierung versehen werden sollten. Die letzten beiden Seiten zeigen noch ganz genau, wo die vielen Stencils angebracht werden.
Beide Decalbögen wurden von Eduard selbst gedruckt und zeichnen sich durch sehr dünnen Trägerfilm aus. Die Ränder des Films schließen dort, wo es möglich ist, fast mit den Rändern der bedruckten Flächen ab. Alle Grafiken sind gestochen scharf und ohne Versatz abgedruckt worden. Aus verschiedenen Quellen hört man, dass sich die Decals alles andere als einfach verarbeiten lassen. Leider kann ich das aus eigener Erfahrung selbst bestätigen. Die Decals rollen sich sofort ein, sobald sie vom Trägerpapier abgenommen werden.
Alle vierzehn Maschinen aus denen der Modellbauer wählen kann, sind in Naturmetall gehalten. Aber dennoch haben sie alle nette Farbkleckse auf Rumpf, Nase, Seitenruder, oder Flügeloberseiten. Auch die Nosearts sind sehr originell und beinhalten entweder leicht bekleidete Damen, oder Bugs Bunny. 😀
Fazit
Der Bausatz der Mustang ist Eduard wirklich gut gelungen, mit den ganzen Zubehörteilen, lässt sich darüber hinaus noch ein superdetailliertes Modell dieses ikonischen Flugzeugs bauen. Vierzehn Markierungsmöglichkeiten sind schon eine ganze Menge, was auf eifrige Recherche Seitens Eduard hindeutet. Einzig die Decals sind ein Wermutstropfen, denn diese stellen eine Herausforderung bei der Verarbeitung dar. Gerade große Nassschiebebilder können problematisch werden, speziell wenn sie sich wie eine Tortilla einrollen.