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Diese Seite beinhaltet folgende Themen: Aktuelle Luftfahrzeuge Museumsexponate Kurioses für den Modellbauer Im Detail (walk arround)
Im Detail
Ein Walkaround von Thomas Schneider Der     Schulgleiter     SG     38     ist     das     meistgebaute     Flugzeug     der Alleinflugausbildung   der   1940er-Jahre.   Dieses   Gleitflugzeug   wurde ab   1936   entwickelt   und   ab   1938   in   großer   Stückzahl   sowohl   im Amateur-   als   auch   im   Industriebau   hergestellt.   Der   SG   38   wurde hauptsächlich   zur Anfängerschulung   eingesetzt.   Die Abkürzung   „SG“ bezieht    sich    ursächlich    nicht    auf    die    Bezeichnung    Schulgleiter, sondern   auf   „Schneider“   in   „Grunau“.   „38“   steht   für   das   Einführungs- jahr 1938. Als   Erbauer   des   Schulgleiters   SG   38   gelten   der   Flugzeugbauer   und Konstrukteur   Edmund   Schneider   (Grunau   Baby),   der   Produktions- leiter    und    Erprobungspilot    Ludwig    Hofmann    sowie    der    Prüfer Rehberg   aus   dem   Flugzeugwerk   Schneider   in   Grunau   (heute   Jeżów Sudecki   in   Polen).   Diese   hatten   wahrscheinlich   bereits   1936   einen Prototyp des Schulgleiters SG 38 auf Basis der Grunau 9 / ESG 29
Modell - Journal
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(dem legendären „Schädelspalter“), sowie der Muster Zögling 31 und Zögling 35 entwickelt und damit begonnen, ihn in Grunau zu erproben. Bereits   nach   kurzer   Zeit   stellte   sich   heraus,   dass   dieses   Flugzeug   für   die   damals   übliche   Einsitzer-Schulung   besonders   geeignet   war,   da   es   auch   härtere Landungen überstand. Kaum ein Gleitflugzeug wurde häufiger gebaut und geflogen. Tausende von Piloten machten ihre ersten Sprünge auf einem SG 38. 15    Jahre    Entwicklungsarbeit    an    einfachen    Gleitflugzeugen    führten    im    Jahr    1938    zum    ausgereiftesten    Schulgleiter    für    die   Anfängerschulung.    Eine Leistungssteigerung   wurde   durch   die   Verbesserung   eines   Zöglingprofiles   erreicht;   eine   starke,   in   die   Querruder   integrierte   Schränkung   sorgte   für   ein   extrem gutmütiges Überziehverhalten.
Beschreibender Text: Wikipedia Exponate: Militärhistorisches Museum Flugplatz Berlin-Gatow, Militärluftfahrtmuseum Zeltweg, Luftfahrtmuseum Kbely (Prag) Flugvorführung: Airpower 2011 (Österreich) Fotos: Thomas Schneider & Stefan Fraundorfer
Neben   den   industriell   gefertigten   etwa   8750   Exemplaren   entstand   auch   in   den   folgenden   Jahrzehnten   in   den   Segelflugvereinen   eine   unbekannte   Anzahl des   Gleiters.   Er   wurde   in   vielen   Ländern   geflogen   und   war   in   der   DDR   bis   etwa   1960   das   Standard-Schulflugzeug.   So   wurden   in   den   1950er-Jahren   im VEB Nagema Schmiedeberg 68, sowie im VEB Waggonbau Gotha 329 Schulgleiter gebaut. Insgesamt entstanden in der DDR 420 SG 38. In   Großbritannien   produzierte   die   Firma   Elliots   of   Newbury   (EoN)   nach   dem   Krieg   den   SG   38   nahezu   baugleich   als   EoN   Primary,   während   Slingsby   einen ähnlichen   Rumpf   mit   Flügeln   und   Leitwerk   des   Vorkriegs-Übungsseglers   T   7   Kadet   ausstattete.   Unter   der   Bezeichnung   T   38   Grasshopper   fand   diese Konstruktion weite Verbreitung im Rahmen der vormilitärischen Air-Cadets-Trainingsorganisation. Die   letztgenannten   Versionen   aus   der   DDR   und   Großbritannien   wurden   neben   Gummiseil-   und   Windenstart   auch   für   den   Flugzeugschlepp   zugelassen. Kürzlich wurde diese Zulassung auch für einige (leicht modifizierte) „westdeutsche“ SG 38 möglich.
Durch den einfach gehaltenen Aufbau eignet sich der SG 38 zur serienmäßigen Herstellung in Flugzeugwerften, aber auch zum Bau in Fliegergruppen. Konstruktion: Der   Schulgleiter   SG   38   ist   ein   stahlseilverspannter   Hochdecker   in   Holzbauweise.   Der   Rumpf,   Spannturm   und   Gitterschwanz   sind   als   ebenes   Holzfachwerk ausgebildet.   Der   zweiholmige   Flügel   ist   zweigeteilt   und   hat   eine   geringe   V-Form.   Gespleißte   Drahtseile   zwischen   dem   Spannturm,   Flügeln   und   Rumpf geben   der   Fläche   den   notwendigen   Halt   und   dem   Rumpfgerüst   Torsions-   und   Biegesteifigkeit.   Eine   zentrale   Spannvorrichtung   oben   am   Spannturm ermöglicht   die   einfache   und   schnelle   Montage:   Ein   aufwendiges   Vermessen   und   Einstellen   einzelner   Spannseile   bei   jeder   Montage,   wie   es   bei   den Vorgängertypen   notwendig   war,   erübrigt   sich   dadurch.   Der   als   Gitterschwanz   ausgebildete   Leitwerksträger   wird   mit   Bolzen   am   Spannturm   angesteckt.   Die Anlenkung   der   Ruderflächen   erfolgt   über   zahlreiche   Drahtseile   und   Umlenkrollen,   die   am   Rumpf,   Gitterschwanz   sowie   in   den   Tragflächen   angebracht   sind. Die     Verwindungen     der     Querruder     am     Ruderaußenende     nach     oben     dienen     als     Flügelschränkung,     erhöhen     die     Querstabilität     und     beugen Randbogenbeschädigungen am Boden vor. Zum    Austrimmen    werden    je    Pilotenmasse    Stahlzylinder-Gewichte    am    Rumpf    unter    den    Steuerpedalen    beziehungsweise    am    hinteren    Spannturm angebracht. Sie ermöglichen das korrekte Austrimmen für Piloten von etwa 40 bis 90 kg. Die   gefederte   Kufe   ist   aus   Eschenholz   gefertigt   und   über   energieabsorbierende   Dämpfer   mit   dem   Rumpf   verbunden.   Optional   kann   der   offene   Sitz   zur Leistungssteigerung mit einem einfach demontierbaren „Boot“ verkleidet werden. (Textquelle: Wikipedia)