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Reviews
Vielen Dank an die Firma Copper State Models für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.

Copper State Models  CSM 1031            1/48

 

  Inhalt: 5 mittelgraue Spritzrahmen mit 119 Teilen 1 Acetatfilm mit 2 Fenstern 1 Decalbogen (+ Korrektur) 3 Ätzteilebögen mit ca. 100 Teilen 14 Resinteile für den Motor 1 Metallauspuff 20-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
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Bausatz: Nach   den   zu   Recht   sehr   erfolgreichen   Bausätzen   der   Sopwith   Dolphin   und der   Caudron   G.IV   sorgte   Copper   State   Models   im April   diesen   Jahres   erneut für   Aufregung   in   der   WWI-Modellbauszene.   Die   neuen   Kits   der   Armstrong Whitworth   F.K.8   kamen   in   der   mittleren   und   späten   Version   heraus,   die   frühe F.K.8 ist für Mitte Juni 2017 angekündigt. Die    gewohnte    Bausatz-    bzw.    Bautelbetrachtung    möchte    ich,    um    Wieder- holungen    zu    vermeiden,    an    dieser    Stelle    absichtlich    kurz    halten,    denn      Autorenkollege   Guido   Veik   hat   die   Spritzrahmen   samt   Zubehör   der   “Mid. Version” bereits einer genauen Betrachtung unterzogen. (Siehe hier: CSM1030 ) Nur   soviel   vorweg,   diese   Premium   Edition   verdient   diese   Bezeichnung   zu Recht.   Die   Spritzrahmen   stammen   aus   akkurat   umgesetzten   CAD-Formen, weisen   an   keiner   Stelle   Häutchenbildung   oder   Grate   auf   und   geben   die   sehr feinen   Oberflächendetails   messerscharf   wieder.   Ausmachen,   an   dem   sonst perfekten   Spritzguss,   lassen   sich   lediglich   je   4   leicht   zu   bereinigende   Sink- stellen   an   der   Rumpfunterseite   im   Bereich   der   Passstifte.   Weitere   Highlights sind     hervorragend     umgesetzten     Fotoätzteilebögen     mit     ihren     arbeitser- leichternden    Ideen    und    der    hochdetaillierte    Resinmotor    samt    brüniertem Metallauspuff. (Siehe weiter unten). Nun   möchte   ich   allerdings   etwas   näher   auf   die   Markierungsoptionen   einge- hen,   genauer   gesagt   auf   den   geschichtlichen   Hintergrund   der   Option   A,   auf Seite 18 der Bauanleitung. F.K.8 C8602: Die   Armstrong   Whitworth   F.K.   8   "C8602"   der   späten   Produktion   war   das Flugzeug   von   Captain   Ferdinand   "Freddie"   West,   der   No.8   Sqn.   RAF,   mit   der er   für   seinen   Einsatz   am   10   August   1918   mit   dem   Victoria   Cross   ausge- zeichnet wurde. Er   war   einer   von   zwei   RFC/RAF   Victoria   Cross-Trägern   des   1.   Weltkriegs, welche die F.K.8 flogen. Im   August   1918   hatte   die   britische   Armee   eine   große   Offensive   geplant,   die Schlacht   von   Amiens.   Dazu   waren   Informationen   über   feindliche   Truppen- bewegungen   unerlässlich.   Am   10   August   1918   startete   der   22   Jahre   junge Captain   West   und   sein   Beobachter   Lt.   John   Haslam   in   der   Dämmerung   in der   besagten   Maschine.   Die Aufgabe   war   in   niedriger Aufklärung   die   Position des Feindes zu erkunden. Durch   eine   Lücke   im   Nebel   konnten   sie   deutsche   Kräfte   in   einem   Wald   bei Amiens   beobachten.   Wests   Flugzeug   zog   allerdings   schweres   Bodenfeuer auf   sich   und   wurde   dann   noch   von   sieben   feindlichen   Flugzeugen   ange- griffen.   Entschlossen,   genaue   und   klare   Informationen   trotz   des   Bodenfeuers zu   bekommen,   machte   West   einen   wiederholten   Anflug   über   den   Wald   und ging   auf   1000ft   herab   um   die   feindliche   Position   zu   lokalisieren,   mit   den Wolken als Deckung, soweit dies gelang. Während   des Angriffs   durch   die   deutschen   Jagdflugzeuge   wurde   er   mehrfach am Bein getroffen und seine Funkanlage wurde zerstört. Trotz    des    quälenden    Schmerzes    seiner    Verletzungen    ermittelte    er    sicher seinen   Standort   während   er   seine   F.K.8   ruhig   durch   diese   misslichen   Lage manövrierte,   sodass   sein   Beobachter   in   der   Lage   war   mehrere   Salven   auf die   feindlichen   Maschinen   abzugeben   und   diese   damit   in   Schach   hielt.   West brach   erst   ab   als   er   sich   der   Position   des   Feindes   sicher   war   und   flog   zurück zu   den   eigenen   Linien.   Er   hatte   mindestens   fünf   schwere   Wunden   erlitten, die   meisten   an   seinem   linken   Bein,   welches   beinahe   abgetrennt   war.   Trotz des   Schocks   und   des   enormen   Blutverlusts   gelang   es   ihm   bei   Bewusstsein zu bleiben und die Kontrolle über sein Flugzeug zu behalten. Mit   einem   improvisierten   Druckverband   aus   seinem   Hosenbein   schaffte   er   es nach    Osten    bis    an    die    eigene    Frontlinie,    wo    er    die    Maschine    mit    einer Bruchlandung   herunter   brachte.   Er   kam   in   die   Nähe   einiger   kanadischer Truppen   zu   stehen,   die   ihn   und   Haslam   (der   ebenfalls   an   Fuß   und   Knöchel verwundet wurde) aus dem Wrack retteten. Trotz   seiner   Verletzungen   bestand   er   nach   der   Landung   darauf   zuerst   seinen Bericht   zu   machen,   bevor   er   sich   der   Operation   unterzog,   um   sein   Bein   zu amputieren. Für   seinen   Mut   und   seine   Entschlossenheit   wurde   Captain   West   am   1.   März 1919   mit   dem   Victoria   Cross,   vom   König   persönlich,   im   Buckingham   Palace, ausgezeichnet.   Er   ging   als   Air   Commodore   am   Ende   des   2.   Weltkrieges   in Ruhestand   und   starb   1988   im   Alter   von   92   Jahren.   Er   war   der   älteste   über- lebende   Inhaber   des   Victoria   Cross,   welches   nun   im   Imperial   War   Museum ausgestellt ist. Für   viele   Modellbauer   hat   es   immer   einen   besonderen   Reiz,   ein   Modell   mit geschichtsträchtigem    Hintergrund    und    vielleicht    sogar    samt    Display    zu bauen.    Die    vorliegende    F.K.8    wäre    somit    ein    perfekter    Kandidat    für    ein solches Projekt.
Produktseite: CSM 1031 Herstellerseite / Shop: Copper State Models Preis: UVP € 65,34
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Markierungsoption: Armstrong Whitworth F.K.8 C-8602 No.8 Sqn RAF, Capt. West won the Victoria Cross flying this machine on  August 10, 1918 Armstrong Whitworth F.K.8 F-6345 Froldmont, December 1918 Armstrong Whitworth F.K.8 C-8636 No.82 Sqn RAF, Summer 1918 Armstrong Whitworth F.K.8 F-7421 No.2 Sqn RAF, Autumn 1917
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/48      Teile gesamt:   über 230      Markierungsoptionen:    4

Armstrong Whitworth F.K.8  Late Production Version

Copper State Models  CSM 1031

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Vorbild: Der   niederländische   Flugzeugkonstrukteur   Frederick   Koolhoven   hatte   bereits   umfangreiche   Erfahrungen   bei   der   französischen   Firma   Deperdussin   sammeln können,   bevor   er   Chefkonstrukteur   der   britischen   Flugzeugwerke   Armstrong-Whitworth   Ltd.   wurde.   Dort   konstruierte   er   1915   das   in   rund   400   Exemplaren gebaute   zweisitzige   Doppeldecker-Mehrzweckflugzeug   F.K.3   (F   und   K   stehen   für   Koolhoovens   Initialen).   Da   sich   die   zumeist   als   Aufklärer   verwendete Maschine als gelungen erwies, entwickelte man sie zur F.K.8 weiter. Gegenüber   ihrem   Vorgänger   war   die   im   Mai   1916   fertiggestellte   F.K.8 etwas   vergrößert   worden,   im   Vergleich   mit   anderen   Mustern   jener   Zeit fallen die großen Quer- und Seitenruder auf. Im    Januar    1917    kamen    die    ersten    Maschinen    zu    den    britischen Frontstaffeln   in   Frankreich,   wo   sie   auch   bis   zum   Kriegsende   als   Auf- klärer,   Beobachtungs-   und   Feuerleitflugzeug,   als   Tag-   und   Nachtbomber sowie als Schlachtflugzeug Verwendung fanden. Die   F.K.8   galt   als   leistungsfähiges   und   kampfstarkes   Flugzeug,   das   es auch mit Jagdflugzeugen aufnehmen konnte. Bis   Juli   1918   wurden   in   zwei   Werken   rund   1.650   F.K.8   gebaut.   Per   31. Oktober   1918   waren   in   den   britischen   Fliegerstaffeln   noch   694   F.K.8 vorhanden,   von   denen   sich   rund   200   in   Frankreich   befanden.   Nach   dem Ersten   Weltkrieg   wurden   zahlreiche   Maschinen   in   Großbritannien   und Australien für zivile Aufgaben genutzt. Quelle: Wikipedia    
Oben: Der Resin-Motor ist Bestandteil der Premium Edition und lässt ein Modell im Modell entstehen. Wie auch bei den anderen Bausätzen bietet CSM diesen auch separat als Zubehör an. Unten: Fotos des Testbaus. (Quelle: Copper State Models)
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h in 2.438 m 153 km/h in Bodennähe Steigzeit auf 610 m: 3 min 30 s auf 1980 m: 19 min Dienstgipfelhöhe: 3962 m maximale Flugdauer: 3 h Bewaffnung: 2 MG 7,7 mm (Vickers bzw. Lewis) 73 kg Bomben Besatzung: 2
Technische Daten: Länge: 9,58 m Spannweite: 13,26 m Höhe: 3,33 m Tragflügelfläche: 50,17 m² Leermasse: 869 kg maximale Startmasse: 1275 kg Triebwerk: wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Beardmore 120 hp, 120 PS Startleistung
Oben:   Der   Decalbogen   stammt   aus   der   italienischen   Decalschmiede   Cartograf und ist dem Ruf dieser Druckerei entsprechend perfekt gedruckt
Oben: Die umfangreichen Fotoätzteile schaffen eine realistische Detaillierung. Unten: Der Bauplan ist typisch Copper State Models im Retro-Design umgesetzt und bietet keinen Anhalt für Kritik.