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Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/35 Teile gesamt: 600+ Markierungsoptionen: 4/4
Army Group "Center" (Summer 1941)
ICM DS3502
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neuheit
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
ICM Diorama Set DS3502
Inhalt:
•
10 graue Spritzgussrahmen
•
2 Spritzgussrahmen Klarsichtteile
•
7 Vinylräder
•
2 Decalbögen
•
2x 24-seitige Bauanleitungen (Fahrzeuge)
•
3x 1-seitige Bauanleitung (Figuren und Zubehör)
Vorwort:
Der
ukrainische
Hersteller
ICM
hat
in
diesem
Kit
fünf
Einzelbausätze
zusammengefasst,
um
ein
Diorama-Set
zu
kreieren.
“Heeresgruppe
Mitte”
währe
wohl
die
korrekte
deutsche
Bezeichnung
dafür
gewesen.
Dies
sind
die
ICM
Artikelnummern
35420
(Typ
L3000S
WW
II
German
Truck),
35581
(le.gl.Einheits-Pkw
Kfz.1
WW
II
German
Light
Personnel
Car),
35639
(German
Infantry
1939-1942),
35642
(German
Drivers
1939-1942)
und
das
Zubehör
35638
(WW
II
German Infantry Weapons & Equipment).
Vorbild:
LKW
L3000S:
Ab
1896
baute
die
Daimler-Motoren-Gesellschaft
neben
Personenkraftwagen
auch
leichte
und
schwere
Lkw
mit
einer
Nutzlast
bis
zu
10
t
für
den
zivilen
und
den
militärischen
Bereich.
Auch
die
Reichswehr
nutzte
3-t-Lkw
als
Mannschaftswagen.
Ab
1934
fertigte
Daimler-Benz
unter
der
Bezeichnung
Mercedes-Benz
LG
63
einige
geländegängige
Versuchsfahrzeuge,
die
nach
erfolgreicher
Erprobung
als
Mercedes-Benz
LG
3000
in
die
Serienfertigung
gingen
und
ab
1936
an
Wehrmacht,
Reichspost,
Reichsbahn
und
Wirtschafts-
betriebe
geliefert
wurden.
Mercedes-Benz
L
3000:
Ab
1938
folgte
der
3-t-Lkw
Mercedes-Benz
L
3000
-werksintern
als
LGF
3000
bezeichnet-
als
Straßenfahrzeug
mit
moderner
Stahlkabine.
Im
Gegensatz
zu
den
meist
benzin-
betriebenen
Lkw
seiner
Zeit
verfügte
der
L
3000
über
einen
4849-cm³-
Dieselmotor
mit
einer
Motorleistung
von
55
kW
(75
PS)
bei
2250
U/min.
Bei
Kriegsbeginn
1939
wurden
zahlreiche
L
3000
im
Rahmen
der
materiellen
Mobilmachungsergänzung
eingezogen
und
von
der
Wehrmacht
eingesetzt.
Die
Wehrmacht
klassifizierte
den
L
3000
in
den
Kriegsstärkenachweisungen
als
„mittleren
geländegängigen
Lastkraftwagens,
offen
(o)“,
der
je
nach
Ver-
wendungszweck
verschiedene
Aufbauten
und
Rüstsätze
erhielt.
Aus
Rationalisierungsgründen
wurden
die
deutschen
Lkw-Hersteller
am
1.
Januar
1940
angewiesen,
sich
anstelle
der
bisherigen
großen
Typenvielfalt
auf
die
Fertigstellung
von
Einheits-Lkw
zu
konzentrieren.
Als
„Einheits-LKW“
wurden
die
Typen
L
3000
nun
unter
den
Bezeichnungen
Mercedes-Benz
L
3000
S
(3000
=
3,0
t;
S=Standard),
bzw.
Mercedes-Benz
L
3000
A
(A=Allrad)
geliefert.
Die
Produktion
des
L
3000
wurde
1944
eingestellt,
nachdem
das
Opelwerk
Brandenburg
durch
einen
Luftangriff
Anfang
August
1944
als
Produzent
ausfiel
und
Daimler-Benz
nun
alleiniger
Hersteller
des
kriegswichtigen
Opel
„Blitz“
3,6
war.
Dessen
Lizenzbau
im
Lkw-Werk
Mannheim
von
Daimler-Benz
hatte
erst
kurz
zuvor
begonnen.
Neben
dem
L
3000
und
dem
3-to-Opel-„Blitz“
stellte
Daimler-Benz noch zahlreiche weitere Größenklassen her, die zum großen Teil die Wehrmacht einsetzte.
Kfz.1:
Die
Motorisierung
von
Reichswehr
und
Wehrmacht
wurde
anfänglich
vor
allem
durch
die
Beschaffung
ziviler
PKW-Modelle
unterschiedlicher
Hersteller
und
Baumuster
getragen,
die
für
den
militärischen
Einsatz
modifiziert
wurden.
Mit
Beginn
der
offenen
Aufrüstung
im
Jahr
1935
war
die
Ausstattung
der
motorisierten
Einheiten
in
mehreren
Belangen
unzureichend.
Zum
einen
genügten
die
vorhandenen
Fahrzeuge
in
Bezug
auf
ihre
Geländegängigkeit
und
Haltbarkeit
den
militärischen
Ansprüchen
nicht,
zum
anderen
war
durch
die
Vielzahl
von
Herstellern
und
Modellen,
oft
sogar
verschiedener
Entwicklungsstufen eines Modells, die Versorgung mit Ersatzteilen logistisch sehr aufwändig.
Nach
der
Machtergreifung
der
NSDAP
standen
die
finanziellen
Mittel
für
die
Motorisierung
reichlicher
zur
Verfügung
und
1934
wurde
ein
Entwicklungsprogramm
für
Einheitsfahrgestelle
angestoßen.
Angestrebt
wurden
dabei
höchstmögliche
Geländegängigkeit,
weitgehende
Vereinheitlichung
der
Teile
und
die
Anwendung
neuester
kraftfahrzeugtechnischer
Entwicklungen,
um
die
Fahrzeuge
über
einen
langen
Zeitraum
ohne
Änderungen
von
Teilen
produzieren
zu
können.
Geplant
wurde
die
Entwicklung
von
fünf
Typen:
leichter
geländegängiger
Personenkraftwagen
(le.
gl.
PKW.);
mittelschwerer
gelände-
gängiger
Personenkraftwagen
(m.
gl.
PKW.);
schwerer
geländegängiger
Personenkraftwagen
(s.
gl.
PKW.);
leichter
geländegängiger
Lastkraftwagen
(le.
gl. Lkw.) und mittelschwerer geländegängiger Lastkraftwagen (m. gl. Lkw.)
Die
Entwürfe
der
einzelnen
Fahrzeuge
wurden
dann
durch
das
Heereswaffenamt
erarbeitet,
das
die
Fertigungsaufträge
an
Kraftfahrzeughersteller
mit
ent-
sprechenden
Fertigungskapazitäten
vergab.
Wegen
der
geringen
Leistungs-
fähigkeit
der
deutschen
Automobilindustrie
war
allerdings
keiner
der
Hersteller
in
der
Lage,
die
geforderten
Mengen
allein
zu
liefern.
Daher
wurden
verschiedene
Firmen
mit
der
Produktion
beauftragt:
BMW
(Werk
Eisenach),
Hanomag
(Hannover),
Stoewer
(Stettin),
Opel
(Werk
Brandenburg),
Ford-Werke
(Köln)
und
die
Auto
Union
(Chemnitz)
–
hier
mit
den
Werken
Horch
(Zwickau)
und
dem
Werk
Siegmar
(ehemals
Wanderer).
Die
teils
von
Ambi-Budd
(Berlin-Johannisthal)
zugelieferten
Karosserien
waren
bei
allen
Herstellern
identisch,
während
Motoren,
Getriebe
und
andere
Teile
aus
der
Serienfertigung
der
je-weiligen
Fahrzeugproduzenten
stammten
und
daher
entgegen
der
ursprünglichen
Planung
nicht
standardisiert
waren.
Um
den
längeren
Opel-Sechszylinder-
Reihenmotor
im
mittleren
Einheits-PKW
verwenden
zu
können,
musste
dessen
Rahmen
geändert
werden.
Das
„Einheitsfahrgestell
II“
(Typ
Horch
108
mit
75-PS-
Motor
bzw.
108v
mit
90
PS)
mit
3
m
Radstand
des
schweren
geländegängigen
PKW
wurde
auf
2,8
m
Radstand
verkürzt
und
als
„Einheitsfahrgestell
I“
mit
hinten
eingebautem
Motor
(Typ
Horch
801
mit
75-PS-Motor
bzw.
801v
mit
90
PS)
in
den
leichten
Panzerspähwagen
Sd.Kfz.
221
und
Sd.Kfz.
222
verwendet.
Ab
1937
wurden
die
leichten
und
mittleren,
ab
1938
dann
auch
die
schweren
Einheits-PKW
der
Wehrmacht
übergeben.
Schnell
zeigten
sich
die
Schwächen
der
Entwürfe.
Die
aufwendige
Fertigung
verursachte
hohe
Kosten
und
die
Kapazitäten
der
Hersteller
reichten
nicht
aus,
genügend
Fahrzeuge
auszuliefern,
um
alle
Planstellen
zu
füllen.
Die
Wehrmacht
war
weiter
zu
60
%
auf
handelsübliche
PKW,
die
für
das
Militär
umgebaut
wurden,
und
auf
die
euphemistisch
als
„Ergänzungsfahrzeuge“
bezeichneten
requirierten
bzw.
erbeuteten
Zivilwagen
angewiesen
–
mit
allen
damit
einhergehenden
Nachteilen
bezüglich
Ausbildung, Wartung und Instandsetzung.
Auch
die
1940
vorgenommenen
Vereinfachungen
an
Fahrgestell
und
Karosserie
(„Typ
40“
u.
a.
Wegfall
der
komplizierten
Allradlenkung
und
der
zwei
außen
mittig
angebrachten
Reserveräder,
ein
Rad
war
nun
innen
verstaut)
konnten
die
Mängel
nicht
vollständig
beheben.
Wie
Befragungen
im
Mai
1942
durch
Major
Kleinschmitt
in
an
der
Ostfront
eingesetzten
Truppenteilen
ergaben,
wurden
die
Einheits-PKW
als
weitgehend
untauglich
für
den
Kriegseinsatz
eingeschätzt.
Bei
allen
Typen
wurde
neben
der
komplexen
Bauweise
vor
allem
der
starke
Verschleiß
bemängelt,
der
durch
die
im
Felde
mangelnde
und
oft
nicht
mögliche
Wartung
mitverursacht
wurde.
Ein
weiterer
Kritikpunkt
war
das
hohe
Leergewicht,
das
einen
entsprechend
hohen
Kraftstoffverbrauch
zur
Folge
hatte
und
im
Geländeeinsatz
häufig
zu
Brüchen
an
Rahmen
und
Radaufhängungen
führte.
Bei
dem
mittleren
Einheits-PKW
wurde
versucht,
diese
Probleme
mit
einer
1942
ausgegebenen
Anweisung
zur
feldmäßigen
Verstärkung
der
Achsen
und
dem
Einbau
von
Zusatzfedern
zu
beheben.
Trotzdem
wurde
die
Produktion
der
drei Typen 1942, 1943 resp. 1941 eingestellt.
(Quelle Wikipedia)
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Nachdem
der
sehr
stabile
Karton
geöffnet
wurde,
überrascht
uns
die
große
Vielzahl
der
enthaltenen
Bauteile.
Es
sind
im
Grunde
fünf
Einzelbausätze
vorhanden
(2
Fahrzeuge
und
8
Figuren
plus
Ausrüstungsgegenstände),
die
in den vergangenen Jahren bei ICM erschienen sind.
Um
unnötige
Wiederholungen
zu
vermeiden
verweise
ich
hier
auf
die
bei
Kitchecker Modell-Journal bereits besprochenen Einzelbausätze:
35420
35639
35642
Grundsätzlich
gilt,
Fahrzeuge
und
Zubehör
stammen
aus
modernen
Duraluminium Formen aus 3D-CAD generiertem Formenbau.
Hier
ist
die
außerordentliche
Detailfülle
und
Qualität
der
Teile
bzw.
Spritzrahmen
hervorzuheben.
An
keinem
Teil
sind
Häutchen
oder
Grate
zu
erkennen.
Die
Formtrennlinien
sind
teilweise
kaum
wahrnehmbar.
Aus-
werfermarken
werden,
wie
z.B.
beim
L3000S
an
den
Türen,
durch
intelligentes
Design
verborgen.
Nur
zwei
Stellen
an
der
Kabine
bleiben
zu
bearbeiten.
Sinkstellen
sind
erfreulicherweise
ebenfalls
sehr
spärlich
gesät.
Beim vorliegenden Muster nur schwach an der Innenseite der Bordwände.
Im
Gegensatz
zu
den
Fahrzeugen
stammen
die
Figuren
aus
den
üblichen
Kunstharzformen.
Auch
hier
überraschen
die
feinen
Details,
wie
z.B.
bei
den
Uniformen
mit
den
Riemen,
Knöpfen,
Koppeln,
dem
realistischen
Faltenwurf
u.s.w..
Die
Köpfe,
genauer
gesagt,
die
Gesichter
sind
durchwegs
realistisch
und
ausdrucksstark
modelliert.
Technologiebedingt
können
die
Figuren
nicht
ganz
mit
dem
oben
genannten
Formenbau
der
Fahrzeuge
mithalten.
Grate
und Fischhäute sind vielfach zu finden und zu entfernen.
Kommen
wir
nun
zu
dem
le.gl.Einheits-Pkw
(Kfz.1),
der
2018
aus
neuen
Formen
erschien
und
den
wir
an
dieser
Stelle
noch
nicht
zur
Begutachtung
vorliegen hatten.
Die
206
grauen
und
transparenten
Bauteile
verteilen
sich
auf
fünf
Spritzlinge
(A-D
–
wobei
C
zweimal
vorhanden
ist).
Die
Teile
sind,
wie
bereits
erwähnt,
sehr
gut
abgespritzt
und
bestechen
durch
die
sehr
feine
Oberflächenge-
staltung
mit
messerscharfen
Gravuren.
Das
Kfz.1
weist
im
Motorraum
einen
nachgebildeten
Vier-Zylinder-Motor
mit
Getriebkasten
auf,
welcher
auch
mit
etwas
zusätzlicher
Eigeninitiative
und
Nichtverkleben
der
zweiteiligen
Motorhaube
offen
gezeigt
werden
könnte.
Der
Hauptrahmen
des
Fahr-
gestells
ist
in
einem
Teil
gespritzt
und
darauf
wird
die
Karosserie
aufgebaut.
Das Instrumentenbrett ist gut nachgebildet und wird durch Decals ergänzt.
ICM
sieht
für
das
Verdeck
nur
die
offene,
gefaltete
Variante
vor.
So
erhält
man
aber
einen
schönen
Einblick
in
das
sehr
gut
umgesetzte
Fahrzeug.
Der
große
Pluspunkt
-im
Vergleich
zum
LKW
L3000S
des
Sets-
ist
die
Bereifung
in Spritzguss!
Die
enthaltenen
Klarsichtteile
gehen
in
puncto
Transparenz,
Schlieren
und
Randeffekte mit “gut” durch.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Army Group "Center"
(Summer 1941)
Die
übersichtlich
gestalteten
Bauanleitungen
führen
in
klar
ausgeführten
Baustufen
zu
den
fertigen
Modellen.
Ein
farbiger
Vierseitenriss
bei
den
Fahrzeugen,
bzw.
eine
farbig
gestaltete
Bemalungsvorlage
die
gleichzeitig
die
zu
verbauenden
Einzelteile
angibt,
gibt
es
bei
den
jeweils
nur
zweiseitigen
Anleitungen der Figuren. Die Farbangaben beziehen sich wie üblich auf die Hersteller Revell und Tamiya.
Fazit:
ICM
hat
mit
den
neuen
Diorama-Sets
und
speziell
dieser
Edition
in
1/35
wieder
eine
tolle
Idee
in
die
Tat
umgesetzt.
Man
bekommt
für
ca.
50
€
zwei
attraktive
Fahrzeuge,
acht
Figuren
und
das
entsprechende
Ausrüstungszubehör.
In
puncto
Qualität
und
Passgenauigkeit
sind
die
Einzelbausätze
wirklich
hervorragend
und auch für den weniger versierten Modellbauer geeignet.
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Othmar Hellinger,
Juli 2019
Maßstab:
1/35
ICM Produktseite:
DS3502
Vertrieb:
Glow2B
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
UVP € 59,99
Der Bausatz:
Bauanleitungen:
Bauanleitungen in Auszügen
Vielen Dank an die Firmen ICM und Glow2B für die
Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
ICM 35420
ICM 35581
ICM 35642
ICM 35639