Baubericht L1500A von ICM in 1/35
Modell: L1500A
Gebaut von: Joachim Weidinger
Maßstab: 1/35
Verwendeter Bausatz: ICM (DS3503)
Joachim Weidinger berichtet uns hier über seine Erfahrungen mit ICM´s L1500A aus dem Diorama Set „Wehrmacht Off-road Cars 1/35“
Zum Bausatz
InBox-Reviews sind eine tolle Sache, welche oftmals die Entscheidung, einen Bausatz zu kaufen (oder nicht) erleichtern; das Modell dann schließlich zu bauen, die evtl. Fehler in der Anleitung und vielleicht auf Bauteilebene zu sehen, dagegen eine andere.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollen wir nun mal sehen, was der Mercedes L 1500 A aus dem ICM Set Wehrmacht Off-Road Cars wirklich bietet.
Begonnen wird der Bau mit der Montage des Mercedes-Benz M 159 Motors. Der Zusammenbau ging einfach von der Hand, nur die Positionierung der Teile sollte sorgfältig von statten gehen, da die Befestigungspunkte nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind, was sich durch den gesamten Bau des Modells zieht, und für den Ungeübten Versatz zur Folge haben kann. Auch war mir zuerst die Positionierung der Lichtmaschine (Teil C75) nicht ganz klar, da mich ein kleines Pfeile-Wirrwar in der Anleitung irritierte. Abhilfe brachten Bilder eines restaurierten L 1500 im Internet.
Nach Baustufe 4, hat man dann eine schöne Nachbildung des M 159 Motors, der, wenn gewünscht, noch mit Kabel und Leitungen ergänzt werden kann, falls man die Motorhaube geöffnet darstellen möchte.
In Baustufe 5 und 6 wich ich etwas von Zusammenbau ab, und montierte die Trittbretter samt Halterungen erst zu einem späteren Zeitpunkt, da ich erst den kompletten Leiterrahmen zusammenbaute, um einem Bruch der filigranen Befestigungen vorzubeugen.
Die Reifen sind zweiteilig, mit einem sauberen Profil versehen und aus Kunststoff gespritzt, was die Bemalung, im Gegensatz zu den immer häufiger von dem Modellherstellern verwendeten Vinylreifen, erleichtert.
Die Räder sind zweiteilig. Ein Teil besteht aus Felgenring und Reifenflanke, während das zweite Teil den Rest des Rades, also Felge mit einer Reifenflanke und dem Profil darstellt, was schön für die Profildarstellung ist. Leider sind die Hinterräder so gestaltet, das die einzufügende Reifenflanke außen liegt, so dass die Flanke verschliffen werden muss. Was auch leider etwas unterdetailliert ist, ist die Abgrenzung zw. Felgenring und Reifenflanke, die hier kaum zu sehen ist (die schönen Details sind auf der Innenseite).
Nach dem Zusammenbau des Leiterrahmens kommt in Baustufe 11 die Antriebseinheit an die Reihe. Auch hier bin ich vom Bauplan abgewichen und lies Räder und Kardanwellen noch weg, da das Gebilde zu instabil ist. Ich montierte also zuerst nur die Achsen an den Rahmen, sowie den Motor. Danach wurde erst die Kardanwellen und das Übersetzungsgetriebe eingebaut. Der Kardan C103 ließ sich nicht mehr einbauen, da er durch ein Loch im Rahmen geführt werden muss (sieht man leider erst in Baustufe 19), also kurzerhand durchsägen und zweiteilig montieren.
Gut ist, da die Radaufnahmen der Vorderachse mehrteilig sind, dass man sie mit einem Lenkeinschlag montieren kann, so wird das Modell später lebendiger.
Ich hatte zuerst meine Bedenken, was den Kastenaufbau betrifft, da alles etwas instabil aussah, wurde aber eines besseren belehrt, da alles problemlos zu verbauen war.
Bei den filigranen Teilen des Innenausbaus, macht sich der von ICM verwendete Kunststoff bemerkbar, denn er ist weich und biegsam, was die Bruchgefahr erheblich reduziert.
Dennoch wurde der Fensterrahmen, auch wegen der Gefahr von ungewollter Verschmutzung durch Klebstoff, erst am Schluss montiert.
Die Sitzpolsterung und das Verdeck sind (für meinen Geschmack) etwas zu glatt, weshalb ich sie leicht mit dem Kugelfräser bearbeitet habe, um Struktur in die Teile zu bekommen und auch Zurrbänder aus Alufolie wurden dem Verdeck spendiert.
Die Montage des Vorderbaus (Kotflügel, Motorhaube und Kühlergrill) war etwas fummelig. So musste der Kühlerschlauch und Teile des Kühlers weichen, sonst hat sich die Haube nicht schließen lassen. Am rechten Kotflügel sind noch Montagelöcher -ich denke für den Notek-Scheinwerfer- zu verschließen, da er nur auf der linken Seite war.
Nach der Befestigung der Kleinteile wurden die Karosserie mit Revell-Farben lackiert.
Ich habe aber keinen der vier Bemalungsvorschläge genommen, da ich einen dreifarbigen Tarnanstrich der letzten Kriegsjahre haben wollte.
Nach einer Schicht Klarlack wurden die Decals aufgebracht, und durch eine weitere Schicht Lack versiegelt.
Die Decals sind sauber gedruckt (Gewichtsangaben und Reifendruck sind lesbar) und lassen sich gut verarbeiten.
Für die Alterung und Verschmutzung kamen Washings von Vallejo und Natural Texture for Earth von AK zum Einsatz.
Fazit
Trotz einiger Hindernisse und Planabweichungen, ist ein schönes und detailliertes Modell des Mercedes L1500 A entstanden, was ich Modellbauneulingen aber nicht empfehlen würde. Sauberes Arbeiten ist unbedingt von Nöten, sonst kann es zu Passungsproblemen kommen, was auch mir, trotz aller Vorsicht, passiert ist.
Vermisst habe ich Waffen und Ausrüstung für die Halterungen und zwei kleine Brückenelemente zum Überqueren kleinerer Gräben, die im Gestell auf der linken Seite gelagert wurden. (Meiner Meinung kleine Behelfsbrücken).
Da es sich um eine Bauanleitung des Erscheinungsjahres des Ursprungsmodells handelt, sind noch Model Master Farben angegeben, die bei uns leider kaum, bzw. gar nicht mehr erhältlich sind. Hier hätte ICM einen Hinweis auf ihre aktuellen Systeme bepacken können…
Joachim Weidinger
(November 2020)
Modell und Text: Joachim Weidinger. Fotos: Thomas Schneider