© kitchecker.com 2017
Vielen Dank an die Firma Copper State Models für die Bereitstellung
dieses Besprechungsmusters.
Copper State Models CSM 1029 Premium 1/48
Inhalt:
•
5 mittelgraue Spritzrahmen mit 119 Teilen
•
1 Acetatfilm mit 2 Fenstern
•
1 Decalbogen
•
3 Ätzteilebögen mit ca. 100 Teilen
•
14 Resinteile für den Motor
•
1 Metallauspuff
•
20-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
Es
ist
schwer,
auch
von
der
dritten
Ausführung
dieses
phantastischen
Bau-
satzes nicht völlig hin und weg zu sein.
Bereits
zwei
Male
wurde
der
Bausatz
der
F.
K.
8
auf
Kitchecker
in
seiner
mittleren
und
späten
Ausführung
vorgestellt
und
alle
beiden
Male
bleibt
ganz
zu
Recht
vollkommene
Begeisterung.
Für
eine
detaillierte
Beschreibung
der
Spritzrahmen
und
der
PE-Teile
verweise
auch
ich
auf
die
Rezension
von
Guido
Veik
(CSM1030)
.
Nun
ja,
werden
viele
Leser
sagen,
die
Objektivität
der
Redaktion
lässt
womöglich
zu
wünschen
übrig
und
wer
weiß,
wie
viele
Flaschen
Hochprozentiges
den
Besitzer
wechselten,
um
euphorische
Rezensionen
sicherzustellen.
Dass
nichts
tatsächlich
weiter
von
der
Wahrheit
entfernt
sein
könnte,
belegen
bereits
die
Bilder
des
Schachtelinhalts
(wenngleich,
um
auch
diesem
völlig
falschen
Eindruck
entgegenzuwirken,
hier
natürlich
keine
Abstinenzler
am
Werke
sind).
Ich
habe
außerdem
das
Vergnügen,
auf
einem
hervorragenden
Forum
mit
WWI-Spezialisten
aus
aller
Welt
im
Austausch
zu
stehen.
Zahlreiche
Fachleute
haben
bereits
den
Bau
der
F.
K.
8
äußerst
erfolgreich
vollendet
und
auch
bei
ihnen
blieb
aus-
schließlich
pure
Begeisterung.
Die
Bauberichte
konzentrieren
sich
vor
allem
auf die folgenden Aspekte:
1.
Passgenauigkeit:
Obwohl
in
seiner
Premium
Edition
als
Multimedia-
Bausatz
angelegt,
der
Spritzguss-,
Messing-
und
Resinteile
vereinigt,
weist
der
Kit
nicht
nur
eine
umwerfende
Oberflächenstruktur,
sondern
auch
eine
beeindruckende
Passgenauigkeit
auf,
auch
und
besonders
wenn
es
um
das
Zusammenspiel
zwischen
den
zahlreichen
Photoätzteilen
und
den
Plastikbauteilen - bei so vielen Bausätzen ein Manko! - geht.
Empfohlen
wird
wiederholt,
aufgetragene
Farbe
sorgfältig
von
Klebestellen
zu
entfernen
und
besonders
im
Innenbereich
keine
zu
dicken
Lackschichten
zu sprühen.
2.
Innenleben:
Wohl
im
Maßstab
1/48
einzig
mit
der
Salmson
von
Gaspatch
zu
vergleichen,
fällt
die
Innenausstattung
der
Maschine
opulent
aus.
Mit
Blick
auf
die
einschlägige
Literatur
gibt
es
nichts,
was
Copper
State
Models
hier
vergessen oder gröblich vereinfacht hätte.
3.
Materialstärke:
Einen
der
Highlights
des
Bausatzes
stellt
die
Lösung
für
den
offenen
Einbau
des
Motors
dar.
Der
in
der
Premium
Edition
aus
filigranen
Resinteilen
bestehende
Motor,
der
sogar
in
seiner
Standard-
ausführung
in
Plastikspritzguss
viel
zu
schade
ist,
um
ihn
zu
verstecken,
wird
in
hervorragend
gespritzte,
im
Original
aus
Holz
hergestellte
Plastikträger
eingesetzt.
Wer
den
Motor
nun
ganz
oder
teilweise
verkleiden
möchte,
ist
gänzlich
auf
photogeätzte
Teile
verwiesen.
Zwar
ist
das
Zurechtbiegen
der
Motorverkleidung
nichts
für
den
Modellbauanfänger,
aber
kein
anderes
Material
ist
besser
geeignet,
die
maßstabsgerechten
Wandstärken
der
Blechverkleidung besser darzustellen.
4.
Detailierungsgrad:
Natürlich
ist
Vorsicht
geboten,
wenn
vom
perfekten
Modell
die
Rede
ist.
Aber
was
Copper
State
Models
hier
an
Details
vorlegen,
kommt
dem
schon
wirklich
sehr
nahe.
Wohin
das
Auge
schweift,
ob
zur
Bewaffnung
in
Form
zweier
Lewis
MG
auf
einem
Scarf
Ring
für
den
Beobachter
und
eines
Vickers
MG
für
den
Piloten,
zur
filigranen
Bombenaufhängung,
zum
geätzten
Typenschild
auf
der
Motorverkleidung
bis
hin
zu
den
Strebenwurzeln,
die
die
Ösen
zur
Aufnahme
der
Verspannung
als
Ätzteile
aufweisen
(ein
aufwändiges
Aufbohren
der
Flügel
zur
Aufnahme
der
Verspannung
kann
man
sich
damit
getrost
sparen),
wohin
man
sieht,
überall
werden die Erwartungen übertroffen.
Produktseite:
CSM 1029
Herstellerseite / Shop:
Copper State Models
Preis:
UVP € 65,34
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Markierungsoption:
•
B. 312, No 8 Squadron R. F. C., Herbst 1917
•
A. 2702, No 2 Squadron R. F. C., Sommer
1917
•
B. 870, Kommunikationsstaffel der R. A. F.,
Herbst 1918
•
A. 2725, Newcastle, Februar 1917
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/48 Teile gesamt: über 230 Markierungsoptionen: 4
Armstrong Whitworth F.K.8 Early Production Version
Copper State Models CSM 1029
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Armstrong Whitworth F.K.8
Early Production Version
Fazit:
Sieht man das fertige Modell auf Bildern vor sich, glaubt man nicht, dass es sich um einen "kleinen" 48er handelt. Was mit diesem Bausatz möglich ist, sieht
man ansonsten eher in 1/32 oder 1/16. Was Copper State Models hier auf die Beine gestellt hat, setzt also im wahrsten Sinne des Wortes Maßstäbe. Man
kann nur hoffen, dass uns die Rigaer Modellbauschmiede noch mit zahlreichen weiteren Exoten aus dem Bereich 1. Weltkrieg verwöhnt und weiterhin ihrer
beispielhaften Qualität treu bleibt. Aufgrund der vielen Ätzteile und der komplexen Verspannung ist der Bausatz allerdings eher für erfahrene Modellbauer
geeignet.
Happy Modelling,
Andreas Borsos,
Juli 2017
Vorbild:
Mit
der
frühen
Version
legt
Copper
State
Models
nun
schließlich
neben
der
mittleren
und
der
späten
Version
den
dritten
Bausatz
der
F.
K.
8
vor.
Der
größte
optische
Unterschied
liegt
bei
der
frühen
Version
im
komplexer
angelegten
Oleo-Metallfahrwerk,
das
in
seiner
Konfiguration
an
die
etwas
früher
entwickelten
F.
E.
2b
angelehnt
ist
und
durch
seine
nach
vorne
montierte
Stütze
ein
Überschlagen
der
Maschine
beim
Landen
verhindern
sollte.
Wie
bei
der
F.
E.
2
sah
man
allerdings die Nutzlosigkeit dieser Konstruktion ein und kehrte schließen zu einem konventionellen Fahrgestell zurück.
Wie
die
deutschen
lassen
sich
die
britischen
Zweisitzer
des
Ersten
Weltkriegs
in
Generationen
einteilen,
wobei
die
frühen
Jahre
1914
bis
1916
von
der
berühmten
B.
E.
2
geprägt
wurden.
Das
Vorkriegsflugzeug
glänzte
durch
seine
Stabilität
in
der
Luft,
die
die
Maschine
allerdings
für
den
Luftkampf
absolut
ungeeignet
machte.
Verzweifelt
suchte
man
auf
britischer
Seite
Ersatz
für
die
wie
"sitting
ducks"
den
MG
der
deutschen
Jagdflugzeuge
zum
Opfer
fallenden
B.
E.
2c
und
e
aus
der
staatlichen
Royal
Aircraft
Factory
in
Farnborough.
Eine
Sofortmaßnahme
stellte
die
besagte
F.
E.
2b
dar,
ein
sogenannter
"Pusher",
dessen
Luftschraube
nach
hinten
gerichtet
war
und
dem
Piloten
damit
ein
großes
Schussfeld
nach
vorne
eröffnete.
Allerlei
Nachteile
dieser
Konstruktion
legte
jedoch
die
Rückkehr
zum
konventionellen
Doppeldecker
mit
Zugpropeller
nahe
und
die
Royal
Aircraft
Factory
schob
Ende
1916
die
R.
E.
8
nach,
die
bis
Kriegsende
erfolgreich
die
Rolle des Aufklärers in den britischen Staffeln einnahm.
Anfänglich
tat
sich
die
britische
Obrigkeit
hart
mit
der
Zulassung
privater
Konstruktionen
zum
Kriegsdienst
im
Royal
Flying
Corps
(Ja,
das
betraf
durchaus
auch
die
Konstruktionen
aus
dem
Hause
Sopwith!).
Die
Firma
Armstrong
Withwork
etwa
konnte
1915
mit
ihrem
Modell
der
F.
K.
3,
der
sogenannten
"Little
Ack"
nur
bestehen,
da
die
im
Grunde
nur
eine
weit-
gehende
Kopie
der
B.
E.
2
darstellte.
Erst
die
ebenfalls
von
Frederick
Kohlhoven
entwickelte
F.
K.
8,
die
"Big
Ack",
trat
als
eigenständiger
Entwurf
aus
dem
Schatten
der
in
Farnborough
am
staatlichen
Reißbrett
entwickelten
Maschinen
und
konkurrierte
erfolgreich
mit
der
R.
E.
8
um
die
Rolle
des
erfolgreichsten
britischen
Zweisitzers
der
zweiten
Generation.
Ihren
Jungfernflug
vollführte
die
"Big
Ack"
im
Mai
1916
und
stand
bereits
ab
Januar
1917
bei
der
35
Squadron
im
Dienst.
Bis
Kriegsende
wurden
1650 Maschinen für die Fronteinheiten produziert.
Was
die
Verwendung
der
F.
K.
8
an
der
Front
angeht,
muss
auf
die
völlig
unterschiedlichen
Erwartungshaltungen
des
deutschen
und
des
britischen
Oberkomandos
hingewiesen
werden.
Auf
deutscher
Seite
favorisierte
man
mit
zunehmender
Spezialisierung
der
Aufgaben,
die
auf
die
zweisitzigen
C-
Flugzeuge
zukamen,
die
Entwicklung
von
Spezialmaschinen
für
Sonderaufgaben.
Die
Rumpler
C.
VII,
aber
auch
bereits
die
L.V.G.
C.
IV
oder
die
Albatros
C.
V
waren
speziell
auf
Aufklärungsaufgaben
in
großer
Höhe
hin
entwickelt
worden,
Maschinen
wie
die
Hannover
Cl.
II
oder
die
Halberstadt
Cl.
II
waren
als
Schlachtflugzeuge
für
den
Erdkampf
ausgelegt.
So
standen
in
den
Feldfliegerabteilungen
stets
verschiedene
Maschinen
zur
Verfügung,
die
für
Spezialaufgaben
herangezogen
wurden.
Auf
britischer
Seite
setzte
man
eher
auf
Gesamtlösungen
als
auf
Spezialisierung.
Die
britischen
Zweisitzer,
so
auch
die
F.
K.
8,
mussten
die
verschiedenen
Aufgaben,
für
die
die
Deutschen
eigene
Muster
einsetzen,
Bombenflüge,
Fotoaufklärung,
Artilleriefeuerleitung,
Bodenkampf oder Nachtaufklärung ausführen können, was bedeutete, das sich Maschinen wie die F. K. 8 all diesen Aufgaben gewachsen zeigen mussten.
Oben:
Der
Resin-Motor
ist
Bestandteil
der
Premium
Edition
und
lässt
ein
Modell
im
Modell
entstehen.
Wie
auch
bei
den
anderen
Bausätzen
bietet
CSM diesen auch separat als Zubehör an.
Rechts:
Die
umfangreichen
Fotoätzteile
schaffen
eine
sehr
überzeugende,
realistische Detaillierung.
Unten:
Der
Decalbogen
stammt
aus
der
italienischen
Decalschmiede
Cartograf und ist dem Ruf dieser Druckerei entsprechend perfekt gedruckt.
Links: Ein bedruckter Acetat-Film liefert die maß-
stabsgerechte Verglasung der F.K.8
Unten: Der Bauplan ist, typisch Copper State Models, im Retro-Design umgesetzt und bietet keinen Anhalt für Kritik.