Sherman in den Ardennen
Modell: M4 Sherman
Gebaut von: Marcel Groot
Maßstab: 1/35
Verwendeter Bausatz: Italeri
Marcel Groot aus den Niederlanden hat sich beim Bau dieses Dioramas unter anderem von Originalfotos inspirieren lassen und gewährt uns mit diesem Beitrag Einblicke in seine Modellbaukünste. Vielen Dank dafür! Die Szene spielt in den Ardennen um den Jahreswechsel 1944/45 und zeigt den damaligen Hauptkampfpanzer der U.S. Army – den legendären M4 Sherman.
Zum Original
Der M4 Sherman war ein mittlerer US-amerikanischer Panzer, der im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg zum Einsatz kam und seit Februar 1942 in Serie produziert wurde. Offiziell Medium Tank M4 benannt, erhielt der mit etwas weniger als 50.000 Exemplaren meistgebaute US-Panzer des Zweiten Weltkrieges seinen Beinamen Sherman (nach dem US-General William T. Sherman) von den Briten, die ihn ebenfalls in großen Stückzahlen einsetzten. In der zweiten Schlacht von El Alamein stand er erstmals im Kampfeinsatz.
Bewaffnung und Panzerung entsprachen dem damaligen Stand der Technik, waren aber eher durchschnittlich. Seine großen Vorteile waren die vertikal stabilisierte Kanone, die niedrigen Herstellungskosten und die breit angelegte Produktion mit weitgehender Standardisierung der Bauteile. Monatlich sollen 2000 Stück produziert worden sein. Aufgrund der vielen an der Produktion beteiligten Firmen wurde der M4 zeitgleich mit verschiedenen Motoren ausgestattet, was zu Qualitätsunterschieden führte. Die frontale Panzerung betrug 91 mm an der Kanonenblende, 76 mm an der Turmfront und 63 mm am Wannenbug. Dies war ausreichend für den Einsatz in Nordafrika 1942/43, machte den Sherman aber im weiteren Kriegsverlauf zunehmend verwundbar.
Eine bekannte Schwäche der frühen M4 war die leichte Entzündbarkeit der Munition nach einem Treffer, was dann auch den Motor in Brand setzte. Wegen dieser Brandgefahr bekam der Sherman bei den Besatzungen auch den Spitznamen „Ronson“ (eine bekannte Feuerzeugmarke mit dem Werbeslogan: „Ronson brennt immer!“), die Deutschen nannten ihn „Tommykocher“. Erst bei den ab Anfang 1944 hergestellten M4 wurde diese Schwäche durch die Anbringung von Wasserbehältern an den Stauräumen der Munition gelöst. Dieses als „wet stowage“ bezeichnete System senkte die Brandgefahr nach einem Treffer im Kampfraum um mehr als den Faktor vier.
Ab Ende 1943 war der Sherman den schweren deutschen Panzern (Panther, Jagdpanther, Tiger, Königstiger, Jagdtiger) im Gefecht deutlich unterlegen. So konnte unter idealen Bedingungen selbst ein einzelner Panzer VI „Tiger“ aufgrund seiner überlegenen Feuerkraft und Panzerung einem Sherman-Verband schwere Verluste zufügen. Die massive zahlenmäßige Überlegenheit des M4 sowie die im Vergleich zu den deutschen Fahrzeugen einfache Reparatur und Wartung glichen die qualitativen Mängel aus. (Quelle: Wikipedia)
Zum Bausatz
Das Modell des M4 stammt von Italeri und ist im Maßstab 1/35 gehalten. Ich habe den Panzer mit Fotoätzteilen von Eduard weiter detailliert. Einige Umbauten wurden gescratcht, so verwendete ich z.B. alte Pinselstiele zur Darstellung der Baumstämme an den Seiten des Sherman.
Ein Teil des Gepäcks auf dem Panzer stammt aus dem Set „US tank crew set – European Theater“ und ein weiterer Teil aus dem „Allied Vehicles Accessory Set“ – beide von Tamiya. Der Bausatz enthielt zwei Arten von Gleisketten. Die Originalteile konnten nicht mehr gebogen werden, also habe ich sie als zusätzlichen Schutz am Turm und an der Vorderseite angebracht. Die Segeltuchplane ist aus einem Papiertaschentuch gefertigt, das ich mit Tamiya Clear X-22 benetzt habe.
Grundiert habe ich das Modell mit einem Primer aus dem Baumarkt. Die verwendeten Farben stammen von Tamiya und AK. Die Verwitterung wurde mit Pigmenten von AK und MIG durchgeführt. Ich habe auch weiße und graue Ölfarbe (Abteilung 502) verwendet. Die Pflanzen stammen aus einem Blumenstrauß, die ich mit Klebstoff besprüht und dann mit grüner Farbe von Tamiya eingepinselt habe. Angeklebt wurden sie mit Holzleim. Die Diorama-Base ist aus Balsaholz und Styrodur-Dämmplatten gefertigt. Der lehmige Boden wurde aus Modelliermasse hergestellt und mit AK-Materialien wie z.B. Schnee und Schlamm bearbeitet.
Obwohl der Bausatz aus den 70er Jahren stammt, kann man mit Hilfe von Fotoätzteilen von Eduard und etwas Scratchbau noch ein schönes Modell daraus machen!
© Modell, Bilder und Text: Marcel Groot