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kitchecker
Fotos und Text: Helmut & Stefan Fraundorfer
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Airborne Museum in
Sainte-Mère-Église
Museum of the Battle of Normandy in Bayeux
Natürlich
haben
wir
uns
auch
einige
Militär-Museen
angesehen,
an
denen
es
in
der
Normandie
wahrlich
nicht
mangelt.
Beginnen
wir
mit
dem
Airborne
Museum
in
Sainte-Mère-Église,
das
1964
eröffnet
und
seither
mehrmals
erweitert
wurde.
Es
beschäftigt
sich
mit
der
Geschichte
der
Luflandeoperationen,
die in der Nacht auf den 6. Juni 1944 von der 82. und 101. US Airborne Division in diesem Raum durchgeführt wurden.
Das
Museum
zeigt
mehr
als
10.000
Ausstellungsstücke.
Darunter
eine
Douglas
C-47
Skytrain,
die
tatsächlich
am
D-Day
beteiligt
war,
und
einen
Waco
CG-4
Lastensegler.
Ausgestellt
sind
auch
die
Orden
und
Auszeichnungen
von
John
M.
Steele,
jenem
US-Fallschirmjäger,
der
am
frühen
Morgen
des
6.
Juni
1944
unfreiwillig
auf
dem
Kirchturm
von
Sainte-Mère-Église
mit
seinem
Fallschirm
hängen
blieb.
Berühmt
wurde
er,
nachdem
dieses
Missgeschick
in
dem
Hollywood-Film
„Der
längste
Tag“
thematisiert
wurde.
Eine
Puppe
am
Kirchturm
erinnert
noch
heute
an
diesen
Soldaten
der
82.
US-
Luftlandedivision.
Im
Außenbereich
dieses
sehr
interessanten
Museums
steht
natürlich
der
obligatorische
Sherman
–
wie
praktisch
vor
jedem
anderen
Militärmuseum
in
der
Normandie
auch.
Daneben
werden
aber
auch
noch
ein
M10
Jagdpanzer,
ein
Churchill
Mk.
VII
Crocodile
Flammpanzer,
ein
Jagdpanzer
38(t)
Hetzer
und
eine 10,5 cm SK C/33 Kanone in Doppellafette präsentiert.
Das
Museum
wirkt
von
außen
eher
klein,
überrascht
aber
trotzdem
mit
einer
Fülle
an
ausgestelltem
Großgerät.
Dazu
zählen
unter
anderem
eine
4
cm
Bofors-Flak,
eine
deutsche
2
cm,
eine
8,8
cm
und
eine
10,5
cm
Flak,
eine
7,5
cm
Pak
40,
eine
amerikanische
10,5
cm
Howitzer,
eine
Sexton
Selbstfahrlafette, ein M3 Halbkettenfahrzeug, eine britische 25-Pfünder Haubitze und ein Bulldozer Caterpillar D7.
Overlord Museum in Colleville-sur-Mer
Unweit
des
Landungsabschnitts
Omaha
Beach
und
des
Amerikanischen
Soldatenfriedhofs
in
Colleville-sur-Mer
befindet
sich
dieses
relative
neue
Museum, das erst 2013 eröffnet wurde.
Interessant
ist
dessen
Entstehungsgeschichte.
Michel
Leloup
(1929
–
2011)
gründete
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
einen
Bauholzhandel
mit
eigenem
Sägewerk.
Dafür
nutzte
er
zurückgelassenes
Kriegsgerät,
unter
anderem
einen
Generator
aus
einem
deutschen
Panzerkampfwagen
IV
für
die
Säge,
einen
kanadischen
Chevrolet
F60
und
ein
deutsches
Halbkettenfahrzeug
zum
Transport
und
zum
Schleppen
der
Baumstämme.
1971
entdeckte
Leloup
in
einem
anderen
Sägewerk
in
der
Normandie
einen
deutschen
Schützenpanzer
Sd.Kfz.
251,
kauft
und
restauriert
ihn.
Das
war
der
Beginn
seiner
Sammlung,
die
er
die
nächsten
40
Jahre
stetig
ausbaute.
1987
gründete
er
ein
eigenes
Museum
in
Falaise,
das
„Museum
August
1944“,
das
bis
zu
seinem Tod im Jahr 2011 bestand. Sein Sohn Nicolas eröffnete 2013 das Overlord Museum, in dem ein Teil der Sammlung seines Vaters ausgestellt ist.
Auf
einer
Fläche
von
1.400
m²
zeigt
das
Museum
viel
Großgerät,
das
in
sehr
anschaulichen
und
realitätsnahen
Dioramen
eingebunden
ist.
Dabei
erreichen
die
Puppen
zwar
nicht
ganz
Madame-Tussauds-Niveau,
sind
aber
teilweise
mit
Bartstoppeln
und
Verletzungen
recht
überzeugend
dargestellt.
Das
Fotografieren
ist
leider
etwas
schwierig,
weil
es
in
den
Hallen
ziemlich
dunkel
ist
und
der
nötige
Abstand
zum
Objekt
oft
nicht
gegeben
ist.
Trotzdem
zwei
Daumen
hoch
vom
Kitchecker-Team
für
dieses
tolle
Museum.
Hier
kann
man
Schmankerl
wie
z.B.
einen
DUKW,
ein
Landing
Craft
Vehicle
Personel
(LCVP), einen 16-t Strabokran oder einen Borgward Ladungsträger besichtigen.
Omaha Beach und WN 62
Ein
absolutes
Muss
ist
in
der
Normandie
natürlich
auch
die
Besichtigung
der
Landungsstrände
und
der
deutschen
Verteidigungsstellungen,
die
in
sogenannten
Widerstandsnestern
organisiert
waren.
Wir
haben
uns
Omaha
Beach
bei
Colleville-sur-Mer
und
das
WN
62
genauer
angesehen.
Man
bekommt hier einen hervorragenden Eindruck, was sowohl die deutschen Verteidiger, als auch die alliierten Angreifer gesehen haben.
Das
Widerstandsnest
62
umfasste
ein
etwa
332
Meter
×
324
Meter
großes
Areal,
das
ungefähr
50
bis
100
Meter
von
der
Küstenlinie
entfernt
lag.
Es
befand
sich
etwa
einen
Kilometer
nördlich
von
Colleville-sur-Mer
auf
einer
–
in
Richtung
Hinterland
etwa
20
Grad
ansteigenden
–
Erhebung
aus
Kalkstein.
Die
unterschiedlichen
Stellungen
und
Bauten
dieses
Stützpunkts
lagen
10
bis
50
Meter
über
dem
Meeresspiegel
und
erlaubten
einen
relativ
guten
Überblick über das davorliegende Strandgelände. Die Besatzung dieser Verteidigungsstellung umfasste lediglich 41 Mann.
Das
WN
62
wurde,
wie
auch
die
anderen
14
Widerstandsnester
im
Landeabschnitt
Omaha,
am
frühen
Morgen
des
6.
Juni
1944
von
amerikanischen
B-
24-Bombern
angegriffen.
Anschließend
beschossen
alliierte
Kriegsschiffe
die
zukünftigen
Landezonen.
Gegen
6:30
Uhr
näherte
sich
die
erste
von
insgesamt
elf
Wellen
amerikanischer
Landungstruppen
dem
Strand
vor
dem
Widerstandsnest
62.
Durch
das
vom
Stützpunkt
aus
gelenkte
Artilleriefeuer
und
insbesondere
auch
durch
das
Maschinengewehrfeuer
des
Gefreiten
Heinrich
Severloh,
der
etwa
12.000
Schuss
MG-Munition
verschoss,
wurden
den
Landungstruppen
enorm
hohe
Verluste
zugefügt.
Severloh
und
der
Gefreite
Franz
Gockel
gaben
zusätzlich
zum
MG-Feuer
jeweils
noch
400
gezielte
Einzelschüsse
mit
ihren
Karabinern
auf
die
Landungstruppen
ab.
Gegen
15:30
Uhr
verließen
die
letzten
18
Überlebenden
den
Stützpunkt
und
zogen
sich
ins
Hinterland
zum
WN
63
zurück.
Heinrich
Severloh
hat
seine
Erlebnisse
in
einem
Buch
veröffentlicht:
WN
62
–
Erinnerungen
an
Omaha
Beach,
Normandie, 6. Juni 1944
Omaha
Beach
–
mit
den
zehn
Kilometern
Strand
zwischen
der
Mündung
der
Vire
bei
Vierville-sur-Mer
und
dem
kleinen
Fischerhafen
von
Port-en-Bessin
der
längste
Frontabschnitt
der
alliierten
Landung
–
war
in
acht
Zonen
unterteilt,
von
West
nach
Ost
codiert
als
Charlie,
Dog
Green,
Dog
White,
Dog
Red,
Easy
Green,
Easy
Red
(mit
rund
2,2
km
die
längste),
Fox
Green
und
Fox
Red.
Diese
Landungsabschnitte
wurden
von
den
Deutschen
zäh
verteidigt.
Die
Amerikaner hatten allein am Omaha Beach am D-Day 2.374 tote Soldaten zu beklagen. Die Bezeichnung „Bloody Omaha“ ist also mehr als gerechtfertigt.
Im
Bereich
des
WN
62
wurden
nach
dem
Krieg
einige
Mahnmale
errichtet.
Unter
anderem
für
die
Gefallenen
der
Big
Red
One,
der
1st
Infantry
Division,
die am Omaha Beach an Land ging.
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