© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
©   kitchecker.com 2018
Diese Seite beinhaltet folgende Themen: Aktuelle Luftfahrzeuge Museumsexponate Kurioses für den Modellbauer Im Detail (walk arround)
Unterwegs Modell - Journal
kitchecker
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Sword Beach, Hermanville-sur-Mer und Ouistreham
Hermanville-sur-Mer   war   während   unseres   Aufenthalts   in   der   Normandie   unsere   Homebase.   Das   von   uns   gemietete   Haus   lag   keine   100   m   von   Strand entfernt, an dem am 6. Juni 1944 im Sektor Queen, des Abschnitts Sword britische Truppen an Land gingen. Die   Zone   Sword   war   ungefähr   acht   Kilometer   lang   und   wurde   in   vier   Abschnitte   mit   den   Namen   Oboe,   Peter,   Queen   und   Roger   unterteilt.   Sie   war   die östlichste   der   alliierten   Landezonen.   Im   Westen   schloss   Juno   Beach   an.   Truppen   der   britischen   3.   Infanteriedivision   in   der   Stärke   von   ca.   30.000   Mann landeten   am   D-Day   um   7:25   Uhr   im   Rahmen   der   Operation   Overlord   an   diesem   Strandabschnitt   östlich   der   Orne   und   des   Caen-Kanals.   Dabei   mussten sie    Verluste    von    630    Soldaten    in    Kauf    nehmen.    Die    Invasionstruppen    hatten    die    Aufgabe,    die    deutschen    Widerstandsnester    an    und    in    den Küstenstädtchen   auszuschalten   und   dann   durch   Ouistreham   in   Richtung   Caen   vorzurücken. Außerdem   sollte   eine   Verbindung   mit   den   vorher   gelandeten Einheiten der britischen 6. Luftlandedivision hergestellt werden, was im Laufe des Tages auch gelang.
3
Pegasus Brücke und Museum, Ouistreham
zum Beitrag
Im   äußerst   westlichen   Abschnitt   der   D-Day   Landungsstrände,   in   Ouistreham   hat   die   Operation   Overlord   mit   der   Operation   „Tonga“   um   ca.   00:15   ihren eigentlichen   Beginn   markiert.   Dort   landeten   3   Lastensegler   der   6.   Britischen Airborne   Division   mit   etwa   180   Mann,   nur   50   Meter   von   der   Brücke   entfernt, die   es   einzunehmen   und   unter   allen   Umständen   zu   halten   galt.   Mit   dem   Halten   der   Brücke   sollte   verhindert   werden,   dass   deutsche   Verbände   sich   über   die Brücke bis an die Strände bewegen können, um dort die gelandeten alliierten Truppen von der Seite her aufzurollen. Major   John   Howard   war   der   befehlshabende   Offizier   und   führte   seine   Männer   in   den   ersten   Morgenstunden   des   6.   Juni   in   den   Kampf.   Die   Speerspitze stellte   Lieutenant   Herbert   Denham   Brotheridge   mit   seinem   Zug,   welcher   dabei   war,   schießend   und   Handgranaten-werfend   eine   Maschinengewehrstellung am anderen Ende der Brücke auszuschalten. Leider wurde dabei Brotheridge tödlich verwundet, was ihn zum ersten alliierten Opfer des D-Day machte. Die   Entschlossenheit   der   Britischen   Soldaten   und   das   Überraschungsmoment   des   Angriffs   ließen   es   zu,   dass   die   äußerst   wichtige   Pegasus   Brücke   mit nur geringen Verlusten auf Britischer Seite, in weniger als 30 Minuten eingenommen werden konnte. Die   Pegasus   Bridge   war   aber   nicht   die   einzige   Brücke   die   an   diesem   entscheidenden   Morgen   des   6.   Juni   eingenommen   werden   musste.   Knapp   500 Meter   weiter   östlich   landeten   ebenfalls   drei   Lastensegler   mit   ca.   180   Mann,   um   die   dort   befindliche   „Horsa   Brücke“   einzunehmen   und   zu   halten.   Trotz   der durch   den   Gefechtslärm   der   Einnahme   der   Pegasus   Brücke   alarmierten   Deutschen   Soldaten,   war   der   Wiederstand   gegen   die   anrückenden   Britischen Soldaten    gering.    Außer    ein    paar    ungezielter    Maschinengewehrsalven    die    von    den    Briten    mit    Mörserbeschuss    beantwortet    wurden,    wurden    den Luftlandetruppen   an   dieser   Stelle   nichts   weiteres   entgegengesetzt.   Somit   wurde   diese   Brücke   praktisch   ohne   Gegenwehr   und   ohne   Verluste   (auf   beiden Seiten) von den Briten eingenommen. Beide   Punkte   mussten   von   den   verbleibenden   Männern   gehalten   werden,   bis   Verstärkung   eintreffen   würde.   Es   gab   einige   Gegenangriffsversuche   der Deutschen, unter anderem mit einem Schnellboot, welche aber immer wieder erfolgreich von den Briten abgewehrt werden konnten. Die   erste   Verstärkung,   die   unter   Dudelsackklängen   an   der   Brücke   eintraf,   waren   die   6.   Kommandos   unter   der   Führung   von   Lord   Lovath.   Erwähnenswert ist   hier   mit   Sicherheit   Piper   „Bill“   Millin,   der   trotz   der   Kampfhandlungen   auf   Sword   Beach   nicht   aufgehört   hat,   auf   seinem   Dudelsack   zu   spielen.   Ihm   wurde sogar mit einer eigenen Statue, direkt auf Sword Beach gedacht. Wer   sich   für   die   wirklich   interessante   Geschichte   der   6.   Britischen   Luftlandedivision   interessiert,   dem   kann   ich   das   Buch   „Pegasus   Bridge“   vom   Autor Stephen E. Ambrose empfehlen. Direkt   neben   der   Brücke   befindet   sich   das   „Musee   Memorial   Pegasus“   welches   definitiv   einen   Besuch   wert   ist.   Im   Museum   selbst   befinden   sich   jede Menge   Artefakte   deutscher,   sowie   auch   britischer   Herkunft.   Wie   z.B.   Waffen,   Ausrüstung,   Uniformen   und   uzählige   Fotos.   Außerdem   beherbergt   es   das originale   Pegasus   Banner,   welches   nur   wenige   Tage   nach   der   Einnahme   der   Brücke   von   den   Briten   aufgestellt   wurde.   Im   Außenbereich   befindet   sich neben   einigen   Fahrzeugen   aber   wohl   das   absolut   wichtigste   Wahrzeichen,   nämlich   die   originale   Brücke,   die   sich   damals   im   Juni   1944   über   den   „Caen- Kanal“   spannte.   Die   Brücke   musste   aufgrund   von   erhöhtem   Handelsaufkommen   nach   dem   Krieg   gegen   eine   Längere   ausgetauscht   werden   und   so   wurde der   originale   Abschnitt   im   Museum   aufgestellt.   Die   Brücke   ist   wirklich   gut   erhalten,   sogar   die   Einschusslöcher   und   Beschädigungen,   die   durch   Granaten und   Projektile   entstanden   sind,   sind   noch   an   verschiedenen Teilen   zu   sehen.   Es   geht   einem   ein   eigenartiges   Gefühl   durch   die   Blutbahn,   wenn   man   auf   der Stelle der Brücke steht, wo der erste alliierte Soldat des D-Day, Den Brotheridge, im Kampf ums Leben kam. Weiters   steht   ein   Nachbau   eines   Horsa-Gleiters   auf   dem Areal,   in   welchen   man   sogar   hineinsehen   kann.   Dafür,   dass   diese   komplett   aus   Holz   und   Leinen gebaut wurden, machen diese Gleiter mächtig Eindruck. In einem Gebäude mit Glaswand ist noch eine Sektion eines originalen Gleiters ausgestellt. Als   wir   das   Museum   besuchten,   flog   zwei   Mal   eine   Formation   der   „Daks   over   Normandy“,   bestehend   aus   ca.   20   C-47   über   uns   hinweg.   Ein   wirklich beeindruckendes Erlebnis. Daks   over   Normandy   ist   eine   Vereinigung   verschiedener   Vereine,   die   bereits   2   Jahre   vor   dem   75.   Jubiläumstag   damit   begonnen   hat,   so   viele   originale   C- 47   (oder   eben   Daks   genannt)   instand   zu   setzen   und   über   den   Atlantik   nach   England   zu   fliegen,   um   am   D-Day   +   75   Jahre,   wie   damals   über   den Ärmelkanal   zu   fliegen.   Es   wurden   sogar   Fallschirmspringer   über   Caen   abgesetzt,   darunter   ein   97-jähriger   U.S.-Veteran,   der   vor   75   Jahren   mit   der   82nd Airborne über St. Mereglise abgesprungen ist.
Seite 3/3
Quellen: - Militärgeschichtlicher Reiseführer Normandie 1944 - Der Zweite Weltkrieg in Zahlen - Wikipedia - Clausewitz Spezial Nr. 6 - D-Day 1944 - Waffen-Arsenal Highlight Band 16 – Invasion: D-Day 6. Juni 1944 - Operation Overlord - Die Landung der Alliierten in der Normandie 1944